Time For Metal war dabei: Busdrive Of Death mit Torment Of Souls am 18.05.2019 zum Siegener Metallergeballer!

Kaffeefahrt zum Siegener Metallgeballer mit der Eifeler Death Metal Kapelle Torment Of Souls

Torment Of Souls sind:
Gesang – Jochen Hamper
Bass – Daniel Hayward
Gitarre – Thomas Hotz
Gitarre – Georg Sander
Gitarre – Markus Reger
Schlagzeug – Joachim Hotz

Vor ein paar Monaten hat mich Jochen Hamper, der Sänger und Frontmann von Torment Of Souls zu diesem Event persönlich eingeladen. In einem Moment geistiger Umnachtung habe ich ihm zugesagt! Ein Redakteur eines anderen Magazins war auch noch eingeladen. Der hat wohl kurz vorher kalte Füße bekommen und noch kurzfristig abgesagt. Für mich gibt es da kein Entrinnen. Zugesagt, also mitgefangen – mitgehangen. Zudem kommen nur die Harten in den Garten!

Die skandalösen Eifel Death Metaler Torment Of Souls (hier geht es zum Reutlingen Skandal) starten  2019 wieder ihre traditionelle Bustour. Diese Tradition geht bereits auf das Jahr 2008 zurück. Die damalige Busfahrt ging zum Event Metal Cruise 3 nach Koblenz. Dort spielten Torment Of Souls zusammen mit Vendetta und Asphyx auf der MS Rheingold.
Dieses Jahr geht es zum Siegener Metallergeballer, wo die Band zusammen mit Commander, Corrosive und Storm Unleashed im Vortex Surfer ein heißes Death Metal Konzert geben wird.

Einen Tag vorher mit Jochen Hamper abgeklärt, wann ich da sein soll. 14:00 Uhr meint der, dann haben wir noch genügend Zeit.
Also ab ins Auto und die ca. 120 Kilometer nach Bitburg. Bei Jochen angekommen, bin ich nicht der Erste. Ein paar Freunde/Fans sind bereits da und fiebern der Busfahrt entgegen. Zuerst verbringen wir die Zeit auf der Terrasse, dann gehen wir in sein privates Audienzzimmer, welches nur so von Devotionalien klassischer Horrorfilme (allen voran Hellraiser), gefüllt ist. Es gibt schon einmal die ersten Biere. Leckeres Weißbier hält der Jochen da für mich bereit! Bei dessen Anblick gibt einer der anwesenden Metaler kund: Das habe ich bei dem noch nie bekommen. Wieso mag er mich nicht? Alles nicht ernst gemein, wir mögen uns doch alle!

 

Nach und nach trudeln noch einige andere Mitfahrer ein. Dann fahren wir rüber zu dem Treffpunkt, wo auch die Busse hinkommen sollen. Dort warten bereits einige Metaler auf uns. Weitere kommen noch hinzu und auch die Busse kommen. Das Equipment wird in einen der Busse eingeladen und die Leute auf die Busse verteilt, ebenso wie die von der Band gespendeten Bierkisten.

Mit beiden Bussen wird so um 16:15 Uhr herum abgefahren. Der eine Bus, in dem ich sitze, fährt nach Trier und der andere Bus nach Wittlich, um dort noch Fans aufzunehmen. Irgendwo zwischendurch bei einen der Stopps sollen sich beide Busse wieder treffen und ein Gruppenfoto der gesamten Gruppe ist geplant.
In Tier trifft dann die Menge an Metaler auf uns. Ein paar Saarländer, mit Aufenthaltserlaubnis für die Dauer der Tour sind auch dabei.

 

Der Bus ist voll, die Kaffeefahrt des Metals / Bus Drive Of Death kann beginnen. Was ist das auf einmal für ein Geschnatter hier im Bus, da müssen wohl die Erlebnisse der letzten hundert Jahre ausgetauscht werden. Über das Bordradio tönt noch etwas lauter (Death) Metal. Wir sind auf jeden Fall laut unterwegs und wir haben noch genügend Bier an Bord. Einige Mädels, die dem Bier nicht so zugeneigt sind und lieber andere alkoholische Getränke mögen, haben sich einen Äpller (bestimmt falsch geschrieben, oder?) gemischt und in Kanistern abgefüllt dabei.

 

Im Bus ist ununterbrochen gute Laune! Die Fahrt nach Siegen wird durch unzählige Stopps (ich glaube, es sind sieben an der Zahl) recht lang. Die Stopps sind dadurch gekennzeichnet, dass der Bus an Rastplätzen anhält, alles aus dem Bus springt und sich jeder der Jungs einen Ort zum pinkeln sucht. Die Mädels suchen sich das eine oder andere Gebüsch!

 

Fotos werden jeweils gemacht. Auf ausdrücklichen Wunsch ist auch ein Kiss my ass Foto dabei!

 

Wie gesagt, einige Halts und dabei passiert es auch! Eines der Mädels tritt bei der Suche nach einem Gebüsch in Hundescheiße! Zurück im Bus bemerkt nicht nur sie es. Ein extremer Geruch verbreitet sich in unseren Nasen, auch sie bemerkt es. Aufgrund des Geruches wird spekuliert, was dieser Hund wohl vorher gefressen haben muss. Einer unserer Metaler meint, dass das nur ein Mensch gewesen sein könnte, kein anderes Wesen hätte einen übleren Geruch.
Unser Busfahrer scheint auf alles vorbereitet zu sein. Da gibt es Wasser, Tücher und auch andere Reinigungsmittel und Dufterfrischer. So haben wir uns nach dem nächsten Stopp auch dieser unangenehmen Situation entledigt. Wir treffen auf den anderen Bus! Verbrüderungen und sonstiges, bei Metalern übliches Zeugs ist angesagt! Ich werde fast sentimental, es treibt mir Pipi in die Augen 🙂

 

Der schwierigste Act steht hier auf dem Parkplatz noch bevor. Die wollen ein Gruppenfoto. Schwierig deshalb, weil es nicht einfach ist, 100 (im positiven Sinne) total bekloppte und angetrunkene Metaler zum Stillhalten zu bewegen und dies alles auf ein Bild zu bannen. Ein paar Versuche reichen aber und es ist vollbracht!

 

Die Tour geht mit großer Freude weiter. Ralle hält eine Rede. Olli ist auch an Bord. Zu Olli gibt es eine Geschichte, denn Olli wurde letztes Jahr auf der Hinfahrt zum Event irgendwo an einem Parkplatz vergessen. Da kann man ihm aber keinen großen Vorwurf machen, denn Olli ist blind. Dieses Mal passen alle auf ihn auf. Jedes Mal wird gefragt: Ist Olli an Bord? Es ist für den Busfahrer schon ein schwieriges Unterfangen, alle Fans wieder vollständig mitzunehmen. Ich glaube auch, so ganz hat man den Überblick nie und ein bisschen Schwund ist immer.

Zurück zu Olli, der wurde letztes Jahr natürlich wieder eingesammelt. Heute hat Olli ein Blasinstrument dabei, welches einen furchtbaren Klang hat, ähnlich einer Wuwu Sela, damit man ihn nicht wieder vergisst! Olli wird dieses Jahr 50! Das gibt eine dicke Birthday Party. Die startet unter dem Motto: Dön Blindö celebrating 50th und wird zu einem privaten Open Air mit den Bands Hammer King, Desdemonia und Scorching Heat. Seine Freunde sind da voll begeistert und haben ihm auch eine einzigartige Einladungskarte in Form eines Hardtickets gemacht! Sehr geil! Metal braucht keine Inklusion, Metal ist Inklusion, denn Inklusion muss laut sein. Ich bekomme doch tatsächlich heute eine Einladungskarte überreicht mit den Worten: Wir würden uns freuen, wenn du kommen könntest! Wie geil ist das denn!?

 

Irgendwann passieren wir auf dem Weg nach Siegen den Ort Freudenberg. Dieser Ortsname trägt auf jeden Fall zur allgemeinen Erheiterung bei. Ein Berg voller Freude herrscht dann so ca. 21:15 Uhr, denn das nicht mehr Geglaubte wird wahr. Wir kommen in Siegen an. Die Busse lassen die Eifel Metaler vor dem Vortex raus! Zunächst einmal wird das Equipment entladen. Ein vielfaches Hallo bei den schon anwesenden Metalern.

 

Direkt mal einchecken im Vortex. Da ist es jetzt durch uns natürlich gerammelt voll. Was ich schon mitbekomme, ist, dass sich das Programm nach hinten verschoben hat. Eigentlich müssten Corrosive schon dran sein, die fangen wohl gleich erst an. Wieso es sich nach hinten verschiebt, weiß ich nicht. Vielleicht hat man hier im Vortex gewartet. Kann sein, aber wirklich keine Ahnung wieso!

Da ich seit dem Frühstück heute Morgen nichts gegessen habe, dafür aber viel getrunken, muss ich auf jeden Fall was essen. Da bietet sich die Pizzeria gleich nebenan an! Da gehe ich auch hin essen und treffe mich dort mit Sabine, meiner Bekannten aus Koblenz, die bereits seit 19:00 Uhr im Vortex ist.
Dadurch verpasse ich den kompletten Gig von Corrosive. Bedauerlich, aber nach den Strapazen musste jetzt ein Essen her. Das Wetter spielt heute mit, also kann man sich auch draußen im Hof vom Vortex sehr gut aufhalten. Dort werden wieder einige Bier gekippt und ansprechende Gespräche geführt.

Commander beginnen gleich mit ihrem Gig, wir sind bereits bei ca. 50 Minuten Verspätung. Commander aus München legen sich schon mal mächtig ins Zeug. Commander haben in ihrer zehnjährigen Geschichte bereits Six Feet Under, Dew-Scented und Equilibrium supportet. Das ist für mich jetzt schon einmal ein schöner Nachtisch zur Pizza eben. Ihr dargebotenes Zeugs schmeckt schon mal richtig gut. Sie werden von vielen Metalern aus unseren Bussen angefeuert! Da können die Bayern nur konstatiert feststellen: Vorsicht, die Eifeler kommen.

 

Draußen weiter im metalischen Fachsimpeln verstrickt, lerne ich dort auch drei Jungs kennen, die sich nur mal so das Wochenende hier in Siegen verschönern wollen. Ehemalige Studenten, die jetzt in Gummersbach wohnen und an den Ort ihrer alten Schandtaten nach Siegen zurückkehren. Wir haben einiges an Spaß.

 

Mit über einstündiger Verspätung sind Torment Of Souls dran! Keine Frage, dass es jetzt hier mächtig voll ist. Die Teilnehmer der Metal Kaffeefahrt sind jetzt auf ihrem Höhepunkt. Ihre Band spielt den Gig hier: Da ist mordsmäßige Stimmung unter den Fans. Neben mir werden Seifenblasen ohne Ende nach vorne gepustet. Stimmung pur!!!

 

Hier die Setlist der infernalen Combo Torment Of Souls

Intro – Nekromantik
1. Abgehackt
2. Sore Intestines
3. Die Hure 1
Intro – Bone Stone Brain
4. Bone Stone Brain
5. Zombie Barbecue
6. Schlachthaus
7. Every Bone Broken
8. Die Hure 2
Intro – Walking Dead
9. Walking Dead
10. Blooddawn
11. Satan Calls
12. Aus Der Erde
13. Beneath A Dark Mind
14. Es geht Zu Ende

Die Show von Torment Of Souls beginnt mit Abgehackt, das alles in kleinen feinen Stücken. Jochen kommt zur Ansage: Habt ihr Bock auf Eifeler Death Metal!? Ein klares „Ja!!!“ kommt aus der Menge. Wir nämlich nicht!!! entgegnet Jochen. Und trotzdem gibt es jetzt Eifeler Death Metal auf die Ohren. Nach Sore Intestines kommt der erste mit viel Spannung erwartete Höhepunkt! Bleiben dieses Mal die Stecker drinnen, oder sind unter den Veranstaltern Metalpolizisten, die den infernalischen Torment Of Souls den Strom kappen!? Die Hure (Teil 1) wird jetzt kommen. Ansage von Jochen Hamper: Und wegen diesem Lied sind wir rausgeflogen (Anm. der Redaktion: beim Reutlingen Gig). Aus dem Publikum kommen die Rufe: Scheiß drauf, scheiß drauf… Und ab geht die Post!

 

Die Jungs von Torment Of Souls präsentieren ihren Fans heute ein Barbecue des Old School Death Metals mit Eifeler Einschlag. Eine tolle Soße aus progressiver und melodischer Konsistenz sorgt dafür, dass das Grillgut dann auch noch schmackhaft an die Fans gebracht wird. Zur Wahl steht das Fleisch halb mit deutschem und halb mit englischem Text. Und die Fans nehmen sehr gerne an dem heutigen Barbecue teil, nach so viel Kaffeefahrt des Nachmittags muss ja auch mal was Handfestes her. Die Venue ist nach wie vor brechend voll und die Fans bewegen sich im Zombiegalopp zu den Klängen von Torment Of Souls. Auch Olli kann man mit seinem Blasinstrument immer wieder vernehmen. Sehr, sehr geil!

 

Zwischendrin bin ich kurz noch mal was Essen fassen. Die Pizzeria nebenan hat schon geschlossen. Jetzt muss der Burger King fünf Minuten nebenan herhalten. Mit zwei Zombie Fans aus dem Saarland mache ich mich auf den Weg zum Zombie Barbecue in den Burgen King. Dort sorgen wir aufgrund unserer (durch Alkohol bedingten) zombiehaften Geschwindigkeit und der auffallenden Sprachgeschwindigkeit für Aufmerksamkeit bei den überwiegend jungen Gästen. Einer von uns bemerkt fast frevelhaft: Der Hamper kaut ins Mikrofon, während wir uns hier satt fressen. Aber das muss doch sein, denn wir wollen anschließend ja noch was trinken.

 

Zurück gekommen im Vortex haben wir noch dunkle Gedanken (Beneath A Dark Mind) und müssen zusammen mit der Band konstatieren: Es geht Zu Ende!!!

Es geht jetzt wirklich zu Ende! Das Equipment wird in die Busse verräumt, es wird sich versammelt und wieder in die Busse verteilt. Da die Erinnerung ein wenig nachlässt, kann ich nicht mehr sooo mit Bestimmtheit sagen, wann es zurück in die Eifel geht. Ich glaube, so ca. halb 3 müsste es sein.

 

Wurde mir bereits auf der Hinfahrt gesagt, dass es auf der Rückreise doch wesentlich ruhiger zugehen würde, wird dies nun bestätigt. Viele der hartgesottenen und nun auch mächtig abgefüllten Metaler versinken schlagartig in einen lieblichen Schlaf. Auch ich versuche ein wenig Augenpflege zu machen. Das bekommt jemand mit, weckt mich und sagt mir: Das geht ja überhaupt nicht. Du sollst doch einen Bericht von diesem Event machen. Da geht Schlafen überhaupt nicht. Ich sage ihm, dass ich nur kurz über die Story nachgedacht habe. Aha, dann ist es ja gut!

Auf der Rückfahrt dröhnt erneut (Death) Metal aus den Lautsprechern der Stereoanlage des Busses.
Irgendwann bekomme ich mit, dass sich mein Nachbar mit Jochen über Flash unterhält. So ganz bekomme ich nicht mit, was damit gemeint ist. Und dann sagt mein Nachbar: bitte nicht den Flash….
Jetzt ist mitten in der Nacht nochmals ein großer Auftritt von Jochen Hamper. Er kommt mit Mikrofon nach vorne und gibt den Flash. Ist funny Showtime girls and boys.

 

Eigentlich sollten wir gut durchkommen. Doch unser Busfahrer warnt schon: Sobald wir auf der Autobahn sind, müssen die ersten pinkeln… Und genauso ist es. Zwar weniger Pinkelpausen als auf der Hinfahrt, aber trotzdem noch einige Halts. In Trier ist der Busfahrer so entgegenkommend, dass er die Mädels und Jungs an einigen Stellen raus lässt, damit die es nicht mehr so weit bis nach Hause haben.

Wir kommen irgendwann und irgendwie um 07:00 bei Jochen Hamper zu Hause an. Noch ein wenig aufs Ohr gelegt, gegen Mittag Kaffee getrunken und dann ab nach Hause!

Fazit:
Die Kaffeefahrt des Metals / Busdrive Of Death mit der Bitburger Kultkapelle Torment Of Souls war ein ganz besonderes Erlebnis, das einen an die Grenzen führt! Spaß pur und ohne Ende. Die Eifeler sind halt ein feierwütiges Völkchen. Gut, dass ich mithalten konnte. Es stecken ja schließlich 50 Prozent Eifel (mütterlicherseits) in mir! Mit einem solchen Event sind natürlich Wackenevents wie Full Metal Cruise oder Full Metal Holiday nicht vergleichbar, da gegenüber dem Busdrive Of Death weichgespült!
Underground Metal at his best!!! Kann man aber wirklich auch in dieser Form nur einmal im Jahr machen, sonst bist du fertig! Danke an Torment Of Souls für die Einladung, macht so weiter, denn ihr habt ganz tolle Fans!