21 Octayne – Into The Open

“Mehr davon!!“

Artist: 21 Octayne

Herkunft: Frankfurt, Deutschland

Album: Into The Open

Spiellänge: 55:04 Minuten

Genre: Hard Rock, Alternative Rock

Release: 23.05.2014

Label: AFM Records

Link: http://www.21octayne.com

Bandmitglieder:

Gesang – Hagen Grohe
Gitarre – Marco Wriedt
Bassgitarre – Andrew „The Bullet“ Lauer
Schlagzeug – Alex Landenburg

Tracklist:

  1. She’s Killing Me
  2. Dear Friend
  3. Turn The World
  4. Don’t Turn Away
  5. My Teddy Bear
  6. Into The Open
  7. Me Myself And I
  8. The Heart (Save Me)
  9. Your Life
  10. I Will Always Be Right There
  11. Leave My Head
  12. Come Alive

21 Octayne - Into The Open

Die Band 21 Octayne ist neu im Musikgeschäft, die Mitglieder sind es nicht. Alle vier haben bereits umfangreiche Erfahrungen sammeln können, wobei ich gestehen muss, dass ich weder The Joe Perry Project noch Paul Gilbert, wo Hagen Grohe bzw. Andrew „The Bullet“ Lauer vorher involviert waren, kenne. Die Band Axxis, wo Marco Wriedt vorher die Saiten gezupft hat und Rhapsody, bei der Alex Landenburg die Trommeln verprügelt hat, sind seit Jahren ein fester Bestandteil meiner Musiksammlung. Nun haben sich die vier also zusammengetan, um die Musikwelt um ein weiteres Mosaiksteinchen zu bereichern. Am 23.05.2014 erschien über AFM Records das Debütalbum Into The Open. Laut Presseinfo der Plattenfirma handelt es sich um „die wahrhaftige Darbietung musikalischer Diversität“ und ich kann jetzt schon sagen, dass das ausnahmsweise mal nicht übertrieben ist.

Mit She’s Killing Me geht es gleich richtig in die Vollen. Ein sehr gelungener Midtempo-Stampfer mit einem klasse Riff und einem feinen „Solo“, in dem auch der Bass seinen Beitrag leisten darf. Die Stimme von Hagen Grohe erinnert mich mächtig an Myles Kennedy von Alter Bridge.

Beim Anfang von Dear Friend dachte ich erst, meine Boxen wären kaputt, aber dann setzen die Instrumente ein, alles gut. Auf diesen Wechsel zwischen relativ ruhigem Gesang in den einzelnen Strophen und den brachialen Instrumentenparts muss man erst mal kommen, aber das unterstreicht perfekt den gesungenen Text. Die sich steigernde Spannung entlädt sich dann, begleitet von klasse Riffs, im Refrain.

Fast schon poppig kommt Turn The World daher, mich erinnert es an das neueste Album von Daughtry, der ja auch mal was Neues ausprobiert hat. Das Lied ist definitiv radiotauglich und macht einfach nur gute Laune.

Fast schon jazzig fängt Don’t Turn Away an, entpuppt sich dann aber als Uptempo-Rocksong mit sehr eingängigem Refrain, der beim zweiten Mal schon zum Mitsingen einlädt.

Der Titel lässt Schlimmes vermuten, aber My Teddy Bear ist herrlich rotzig und hat den Dreck nicht nur unter den Fingernägeln. Herrlich, wie variabel sich die Stimme von Hagen Grohe allein bis zu diesem Lied schon präsentiert hat, und auch die teilweise elektronische Verfremdung passt hier wie A…. auf Eimer. Den Background-Chor hätte man allerdings auch weglassen können.

Wenn eine Rockband so breit gefächert ist wie 21 Octayne, darf eine Powerballade natürlich nicht fehlen und prompt wird sie mit Into The Open geliefert. Vor meinem geistigen Auge entsteht sofort das Bild eines riesigen Stadions, in dem tausende Fans diesen fast schon hymnenartigen Refrain mitsingen. Dieses Lied würde auch durchaus auf einem Album von Alter Bridge seinen wohlverdienten Platz finden können.

Mein zweiter Anspieltipp Me Myself And I fängt nicht wirklich rockig an, aber gerade das ist es, was 21 Octayne auszeichnen, sie gucken auch mal sehr weit über den Tellerrand hinaus. Da kommt dann halt so etwas bei raus und ich ertappe mich dabei, wie ich die imaginäre Rassel schüttele. Das Lied kommt insgesamt sehr relaxed rüber, wobei es durchaus Stellen gibt, bei denen ich schon automatisch headbange.

Nach den richtig rockigen The Heart (Save Me) und Your Life mit Mitgröl-Refrain, folgt dann mit I Will Always Be Right There noch eine waschechte Ballade und wer hier keine Gänsepelle kriegt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Hagen Grohe nur begleitet von Gitarre und Bass, später kommt dann noch Percussion dazu.

Der Wechsel zwischen sehr relaxtem Spiel bei den Strophen und der Explosion zum Refrain hin, ist auch bei Leave My Head wieder Programm. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Aber sollte Myles Kennedy mal krank werden, was wir ihm natürlich nicht wünschen, hier wäre der perfekte Ersatz.

Den Abschluss des Albums bildet Come Alive, eine feine, absolut radiotaugliche Rockperle. Und hier passt dann auch der Background-Chor.

Fazit: Ich hatte das Vergnügen, die Band schon zwei Tage vor Veröffentlichung des Albums bei einem Akustikset in Duisburg zu erleben. Leider durfte das Album dort noch nicht verkauft werden, aber der Auftritt war grandios. Wenn es von dem Auftritt auch ein Album gäbe, würde ich es mir definitiv zulegen, denn die Lieder funktionieren auch akustisch. Umso mehr habe ich mich gefreut, auch das Review schreiben zu können und ich hoffe, dass die Jungs den Erfolg haben werden, den sie definitiv verdient haben. Ein derartig abwechslungsreiches Rockalbum habe ich lange nicht gehört, auch nicht von schon längst etablierten Bands. Dieses Album wird mich sicherlich noch eine ganze Zeit lang begleiten.

Anspieltipps: Dear Friend, Me Myself And I und Leave My Head
Heike L.
9.5
9.5