Artist: Archaic Thorn
Herkunft: Deutschland
Album: Malicious Spears
Spiellänge: 39:25 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 31.10.2025
Label: High Roller Records
Link: https://www.archaicthorn.de/
Bandmitglieder:
Gesang und Bassgitarre – M.F.
Gitarre – C.L.
Schlagzeug – T.R.
Tracklist:
1. Lord Of Tombs
2. A Blessed Ground Remains
3. Conquering Spirits
4. Advancing Without Mercy
5. Massgrave Transformation
6. Angel Of Havaz
7. Malicious Spears
Archaic Thorn ist ein Trio, welches aus dem Osten unserer Republik stammt, seit dem Jahre 2010 aktiv ist und sich seitdem immer ein Stück weiter einen Namen erspielt hat. Nach einem Demo im Jahre 2013 folgte im Jahre 2015 eine EP namens In Desolate Magnifience. Nach weiterem intensivem Proben erschien dann im Jahre 2020 das Album Eradication, welches im Underground ziemlich gut ankam. Nach fünf Jahren hat man sich nun auf den Weg gemacht und pfeffert der Metalgemeinde Album Nummer zwei um die Ohren.
Mit einer Geräuschkulisse beginnt der Song Lord Of Tombs, ein, zwei, drei Drumschläge, dann beginnt die Gitarre mit langsamem Gedresche, und so geht es weiter und weiter. Irgendwann erklingt eine Glocke und das Death-Metal-Inferno geht los. Kann man so machen. Dreckig und zügig geht es zu Werke und im Grunde setzen sie dort an, wo sie im Jahre 2020 aufgehört hatten. Old schooliger Death Metal, der recht düster daherkommt und ganz im Sinne der Bands Repugnant, Degial oder Necrovore. Diesen Einfluss hatten sie schon immer und dieser bleibt auch bestehen. Die Riffs sitzen aber. Teilweise einfach, aber effektiv und zu keiner Zeit stumpf, muss man schon sagen. Teilweise mit melodisch hypnotischem Gitarrenspiel und okkultem Gesangsstil. Der Okkultismus spielt neben Tod, Krieg und Verdammnis auch textlich eine wichtige Rolle. Das Tempo wird im Song gut verschärft und es geht an einigen Stellen hin und her, wobei sie einen hohen Wiedererkennungswert haben, auch wenn die Riffs natürlich alle nicht neu sind. Wie könnte es auch sein? Und so galoppiert man solide brutal durch die Felder der Republik und zerstört diese ordentlich. Am Ende wiederholt man den Einstieg und kann mich absolut überzeugen und mitnehmen.
Zu Conquering Spirits hat man ein Lyricvideo veröffentlicht. Eine dominant trillernde Gitarre eröffnet den Song. Im Midtempo agierend, arbeitet man sich resolut simpel, aber einprägsam in den Song hinein. Diese etwas hypnotische Angehensweise liefert einen guten Grundstein, denn man bleibt im nachvollziehbaren Sektor, erhöht das Tempo ein wenig und verleitet den geneigten Fan zum Headbangen. Ein Motörhead-Riff, welches mit einer Uftata auf Death Metal präsentiert wird, verfeinert das Ganze. Macht Laune. Nun erfolgt der Mitgrölpart und alle dürfen Conquering Spirits mitschreien. Aber dann wird es auch mal Zeit, die Keule schwingen zu lassen, und das machen sie auch. Der vorherige Part mit Refrainansatz wird wiederholt und am Ende liefert man einen atmosphärischen Part. Hier verwendet man kurz mal okkulten Gesang und etwas, was ein wenig nach Schamanen klingt. Hm, nicht so mein Fall, ist aber nur kurz. Wie gesagt, ich dachte, man ist am Ende, aber man wiederholt noch einmal die schnelle Einheit und dann noch einmal den Refrainpart ohne die entsprechende Gesangsstelle und dann ist wirklich Schluss mit lustig. Ja, das gefällt mir absolut gut.
Langsam, massiv, schleppend und mit einem organischen Sound versehen, der von keinem Geringeren als Christoph Brandes in den Inuana Studios (u.a. Necrophagist, Fragments Of Unbecoming) gemixt und gemastert wurde, ja so fängt man beim Song Massgrave Transformation an und steigert sich selbst, entfernt sich von seiner eigenen Komfortzone und holt den Knüppel aus dem Sack. Man marschiert brutal und aggressiv durch den Song und hält die Knüppelfahne recht hoch, verschleppt aber zur rechten Zeit das Tempo. Gerade dieser langgezogene Part und die dominanten und drückenden Vocals machen diesen Part extrem schlagfertig. Das nachfolgende Solo beginnt im langsamen Tremolo. Pick-Up-Format zieht einen dann im positiven Sinne ganz nach unten und klingt extrem derbe. Schön düster und bösartig. Der direkte Wechsel in Geholze der alten Schule löst dann ein Wechselbad der musikalischen Gefühle aus und nimmt einen sofort mit auf die weitere Reise.
Klaro, dieses treibende Riffing ist definitiv nicht neu, aber es macht absolut Laune. Auch hier erfolgt ein Anschlagswechsel an der Klampfe, während Gevatter Drumgenosse weiter knattert. Noch eine kurze Verschleppung am Ende von allem und dann ist gute Nacht angesagt.
Und so präsentiert sich das ganze Album, welches absolut intensiv ist, auch wenn mich nicht alles zu hundert Prozent überzeugt. Trotzdem extrem starkes Material.




