„Alter Sänger, neues Glück?“
Artist: Threshold
Album: March of Progress
Spiellänge: 67:42 Minuten
Genre: Progressive Metal
Release: 24.08.2012
Label: Nuclear Blast
Link: http://www.thresh.net/
Bandmitglieder:
Gesang – Damian Wilson
Keyboard – Richard West
E-Bass – Steve Anderson
Gitarre – Karl Groom
Schlagzeug – Johanne James
Gitarre – Pete Morten
Tracklist:
- Ashes
- Return of the Thought Police
- Staring at the Sun
- Liberty Complacency Dependency
- Colophon
- The Hours
- That’s Why We Came
- Don’t Look Down
- Coda
- The Rubicon
Als großer Threshold-Fan war der Tod aufgrund akuten Nierenversagens des „alten“ Sängers Andrew „Mac“ McDermott schon ein schwerer Verlust. Die Rückkehr des Sängers Damian Wilson, mit dem die Band in vorheriger Zeit bereits Alben und auch Festivals bestritten hat, kann das für mich beste Organ im Metal kaum ersetzen, da Macs Gesang eindeutig wärmer und voller gewesen ist. Dennoch fügt sich auch Damians Stimme perfekt in die hochartifizielle Progkunst der für mich besseren Dream Theater ein.
Man hat in den fünf Jahren Studioabstinenz eindeutig was gearbeitet, allerdings beinahe zu viel, denn das Album erschlägt den Hörer mit vollgepackten 70 Minuten Progressive Metal. Kritisch muss man ebenfalls bemerken, dass die Songs Liberty Complacency Dependency und That’s Why We Came furchtbar verkopft sind, stellenweise auch extrem langatmig sind. Wundervolle Gegengewichte bietet man mit dem rifforientierten Opener Ashes, der einer dieser typischen Threshold-Songs mit gigantisch gutem Refrain ist.
Return of the Thought Police ist verspielt und unterschwellig groovend, Queensryche standen hier Pate. Prachtvoll lassen sich auch Staring at the Sun, Colophon und The Hours beschreiben, in denen einmal mehr die explosiv-positive Kraft dieser Band deutlich wird, die den Hörer auf eine Sternenreise durch die Gedanken schickt. Dem schließt sich auch das Triple Don’t Look Down, Coda und der Finalsong The Rubicon an, das ganz locker sämtliche Progkonkurrenz Lichtjahre zurück als kleiner Leuchtpunkt im endlosen All verblassen lässt.