“Überaus anspruchsvoll!“
Artist: Casualties Of Cool
Herkunft: Kanda
Album: Casualties Of Cool
Spiellänge: 73:53 Minuten
Genre: Rock, Space Rock, Folk Rock, Country
Release: 15.01.2016
Label: Inside Out Music
Link: https://www.facebook.com/dvntownsend/?fref=ts
Bandmitglieder:
Devin Townsend und Ché Aimee
Tracklist:
1. Daddy
2. Mountaintop
3. Flight
4. The Code
5. Moon
6. Pier (Instrumental)
7. Ether
8. Hejda
9. Forgive Me
10. Broken
11. Bones
12. Deathscope
13. The Field
14. The Bridge
15. Pure (Instrumental)
Hinter Casualties Of Cool steht kein anderer als das Musikgenie Devin Townsend, der als Partnerin Ché Aimee für sein neuestes Projekt überzeugen konnte. Mit dem gleichnamigen Albumtitel wandeln die beiden erstmals über die schroffe wie auch verlassene Oberfläche des Mondes. Der passiv beleuchtete Himmelskörper ziert zudem das Cover des Werkes, auf dem noch ein Radio aus den ersten Stunden zu sehen ist, welches leichte Rauchzeichen von sich gibt. Vier Jahre hat Herr Townsend an den 15 Songs gearbeitet, die den Hörer in über 73 Minuten um den Verstand bringen. Progressive Klänge greifen in Space Rock-Szenarien, die mit diversen Rock-, Country-, Folk- und Blues-Einflüssen gespickt sind. Leichte Kost ist beim Kanadier einmal mehr Fehlanzeige. Während perfekt eingespielte, künstlich erschaffene Klänge für ergreifende Momente sorgen, säuselt Ché Aimee beinnahe hypnotisch ins Mikrophon. Die Horrorfilm-Atmosphäre ist permanent präsent, während oft die Gangart ins Unermäßliche gedrosselt wird. Geräusche duellieren sich mit grollendem Weltraum-Smog ohne die irdischen, nordamerikanischen Folk-Gedanken zu vergessen. Wer bereits jetzt nur noch Fragezeichen vor den Augen hat, sollte erst einmal in Daddy, Flight oder Moon reinhören.
Ernsthaft: Spaß kann man an Casualties Of Cool nur haben, wenn man ein Mensch ist, der seine Seele bis in die letzte Faser baumeln lassen kann. Passend dafür hat Devin Townsend die beiden Instrumental-Versionen Pier und Pure eingespielt, die der Produktion zusätzlich ein sehr gedrungenes Ambiente geben. Butterweich taumelt The Bridge durch den luftleeren Raum, ohne einen schlechten Gedanken an das Hier und Jetzt zu verschwenden. Für Träumer ist Casualties Of Cool das erste Highlight des Kalenderjahres, das man am Kaminfeuer mit einer Pfeife und gutem Whisky genießen kann. Der Anspruch aus 20 Jahren unermüdlicher Produktivität ist dem Kanadier permanent anzumerken. Dabei wurde ein Projekt ins Leben gerufen, das in den vier Jahren wie ein guter Käse gereift ist und nun zum Verzehr bereit steht.