Bands: Enslaved, Svalbard, Wayfarer
Ort: Club Volta, Schanzenstr. 6 – 20, Gebäude 2.10, 51063 Köln
Datum: 21.03.2024
Kosten: 35 € VVK
Genre: Black Metal, Progressive Black Metal, Viking Metal, Atmospheric Black Metal, Folk Metal, Post Hardcore, Post Metal
Besucher: ca. 400 Besucher
Veranstalter: Wizard Promotions Konzertagentur GmbH, AllesGute.Live
Link: https://www.facebook.com/events/302944705917114/
Setlisten:
- The Thousand Tombs Of Western Promise
- Reaper On The Oilfields
- To Enter My House Justified
- False Constellation
- Disparity
- Open Wound
- Faking It
- To Wilt Beneath The Weight
- Click Bait
- Lights Out
- Eternal Spirits
- Intro
- Kingdom
- Homebound
- Forrest Dweller
- Sequnece
- Congelia
- Run
- The Dead Stare
- Heavenless
- Heimdahl
- Isa
- Allvadr
Enslaved am 21.03.2024 in meinem geliebten Club Volta in Köln!? Echt? Da muss ich hin. Enslaved haben sogar noch die amerikanischen Western Black Metaller Wayfarer im Schlepptau. Von deren beiden letzten Alben habe ich Reviews gemacht. Da hält mich nichts mehr, um Wayfarer das erste Mal live zu sehen.
Früh genug angekommen und wie immer keine Parkplatzprobleme. Im Gegensatz zur Innenstadt ist das echt genial im Club Volta. Einlass soll um 18:30 Uhr und Beginn um 19:00 sein. Allerdings ist an der Tür zum Clob Volta noch eine lange Schlange um 18:30 und von innen hört man noch den Soundcheck. Der Einlass zieht sich bis nach 19:00 Uhr. Aber egal, die Stimmung ist bei den Fans richtig gut.
Den heutigen Abend eröffnen dann auch gleich Wayfarer aus Denver, Colorado. Von den Jungs mit ihrer Mischung aus Black Metal und Folk Metal, in diesem Fall Country Black Metal, bin ich seit den Reviews zu ihren Alben A Romance With Violence (2020) und American Gothic (2023) richtig begeistert. In Schwarz gekleidet kommen sie auf die Bühne. Gitarrist Joe Strong-Truscelli stilecht mit einem Cowboyhut. Wayfarer befassen sich mit der Thematik des Wilden Westens. Ihre Musik ist im Grunde jedoch Black Metal, angereichert mit Folk und Western. Sie klingen dabei recht melodisch, sodass schnell eine tolle Stimmung hier aufkommt. Wayfarer scheinen die wenigsten Fans hier heute Abend im Vorfeld wahrgenommen zu haben. Die Band beeindruckt diese allerdings gewaltig mit ihrem Gig.
Obwohl Wayfarer seit ihrer Gründung 2011 bereits fünf Alben auf ihrer Habenseite haben, stehen heute Abend größtenteils Songs von ihrem aktuellen Album American Gothic auf dem (kurzen) Programm, welches mit The Thousand Tombs Of Western Promise beginnt. Dem schließt sich der mächtige Reaper On The Oilfields an, bei dem der Reaper tief in die Knochen der anwesenden Fans schneidet. Ein weiterer neuer Titel ist To Enter My House Justified. Eine knappe halbe Stunde bleibt den Jungs heute leider nur. Diese halbe Stunde haben sie allerdings toll genutzt, um ihre Sporen hier zu hinterlassen. Das Publikum ist auf jeden Fall sehr begeistert von der einzigartigen Brillanz der Show. Ich treffe mich anschließend mit dem Quartett noch und kann mich mit ihnen unterhalten. Dabei erzählen sie mir, dass im Sommer noch eine Co-Headliner-Tour mit The Ruins Of Beverast ansteht. Da muss ich unbedingt dabei sein.
Es folgen die Briten Svalbard mit einer Mischung aus Post Hardcore und Post Metal. Svalbard sind dafür bekannt, dass sie sich in Titeln wie Lights Out mit Themen wie Depressionen und anderen schwierigen Lebenssituationen auseinandersetzen. Auch Svalbard bringen heute Abend eine tolle Bühnenpräsenz. Sie zeigen, dass sie eine tolle und fesselnde Liveband sind. Ihr letztes Album The Weight Of The Mask ist vom letzten Jahr. Auch für Svalbard ist es eine große Sache, mit solch einer Band wie Enslaved auf Tour zu gehen und sich eine größere Fanbase zu erspielen. Die Band hat eine eigene Note in ihrer Darbietung, das darf man getrost feststellen. Für mich heute Abend sind Svalbard um ihre Sängerin Serena Cherry echt eine positive Überraschung. Songs wie Disparity und Open Wound stehen ebenso wie neueres Material auf dem Programm. Faking It begeistert die Fans. Serena Cherry erzählt uns, dass sie eine Menge Spaß bei der Tour haben. Eine Reise in den Norden mit extra Zwischenstopps, um sich einige Hochlandkühe anzusehen.
Obwohl Svalbard sich hier ganz anders als eben Wayfarer präsentieren, begeistern sie den überwiegenden Teil der anwesenden Fans. Für einige ist es allerdings auch harter Tobak, wie ich es in der Umbaupause hier und dort höre. Mir persönlich hat es allerdings sehr gefallen.
Die Lichter werden gedimmt, das Intro ertönt und dann sind Enslaved da und saugen gleich die ganze Energie hier im Club Volta auf. Enslaved haben schon über 30 Jahre und 16 Alben (das letzte Album mit dem Titel Heimdal stammt aus dem letzten Jahr) auf dem Buckel. Bei solch einem Umfang ist es natürlich schwierig, eine entsprechende Setlist zu bringen, die alle Hörerwünsche erfüllt. Natürlich liegt der Fokus auf ihrem neuen Album Heimdal. Gleich der Opener Kingdom ist ein Song von diesem Album, das schnell folgende, ätherisch schwere Forest Dweller und auch das spätere Congelia. Enslaved entfesseln hier auch den letzten Metalfan.
Es gibt heute Abend allerdings nicht nur neuere Songs. Während der Song Homebound vom Vorgänger Utgard aus dem Jahr 2020 stammt, geht es auch noch viel weiter in die Bandgeschichte zurück. So zum Beispiel zu einem Klassiker, der nordischen Hymne Havenless oder der progressive Black Metal Song The Dead Stare aus dem Anfang des Jahrtausends.
Auf der Bühne sind Sänger/Bassist Grutle Kjellson (neben Gitarrist Ivar Bjørnson Gründungsmitglied) und Lead Gitarrist Arve Isdal die von der Bewegung auffälligsten Protagonisten. Arve Isdal kenne ich doch von woanders her, denke ich noch. Aber klar, der ist ja auch Gitarrist unter dem Namen Ace Dale bei den Rockern Audrey Horne aus Bergen tätig! Die Band auf der Bühne elektrisiert einfach. Eine mordsmäßige Show, bei der Ivar Bjørnson am rechten Bühnenrand wie ein alter Wikinger wirkt. Nach dem Titeltrack des letzten Albums Heimdal ist Schluss. Zugaberufe von allen Seiten. Schlagzeuger Iver Sandøy kommt zurück auf die Bühne und fragt, ob die Fans wirklich eine Zugabe haben wollen. Das wird natürlich vehement bejaht. Also ok, es gibt dann eine Schlagzeugzugabe, merkt Iver Sandøy an. Dann folgt ein langes Schlagzeugsolo, bis seine Mitstreiter wieder auf der Bühne erscheinen. Als Zugabe folgen der Titeltrack vom Album Isa aus dem Jahr 2004 und das sagenhafte Allvadr (Allfǫðr Oðinn) von ihrer Debüt-EP Hordanes Land.
Ein krönender Abschluss des heutigen Enslaved Konzertes im Club Volta in Köln, welches mit Wayfarer und Svalbard zudem zwei superbe Opener zu bieten hatte. Ich treffe mich noch mit den Jungs von Wayfarer, mit denen ich mich nach dem Konzert verabredet hatte, damit sie mir die Platten signieren. Dann geht es auf die Heimfahrt.