Ellende – Todbringerin

30.08.2024 – Black Metal, Ambient Black Metal – AOP Records – 50:20 Minuten

Das Jahr 2024 A D neigt sich mit gewaltigen Schritten dem Ende entgegen. Die Musikindustrie ist mit ihren (vor)weihnachtlichen Outputs im vollen Gange. Also eigentlich ist da für uns Musikredakteure genügend Zeugs zum Besprechen da. Da ich dem weihnachtlichen Gedöns (wieso feiern die ach so diabolischen Metaller eigentlich dieses heilige Fest des Mainstreams?) nicht so zugeneigt bin, begebe ich mich an unsere Kiste der liegengebliebenen Alben des Jahres. Hier und da finde ich noch das eine oder andere (schwarze) Kleinod, welches zumindest die Veröffentlichung in einem unheiligen Review verdient hat.

Den Anfang mache ich dann einmal mit Ellende und ihrem Album Todbringerin. Seit 2011 verzücken Ellende die Black Metal Fans mit atmosphärischem Ambient Black Metal. Durch eine subtile Einbindung klassischer Instrumente wie Streicher, Blechbläser und Klavier wird dabei oftmals eine Grenze überschritten, was im Allgemeinen als Black Metal gilt. Wer aber setzt schon fest, was Black Metal ist? Die Franzosen Alcest zum Beispiel haben diese Genresierung schon lange hinter sich gelassen.

Die Todbringerin ist bereits Ende August über AOP Records als CD und auf Vinyl auf diese Welt losgelassen worden. Todbringerin ist das fünfte Album von Ellende, welches ein Soloprojekt des aus Graz (Österreich) stammenden Multiinstrumentalisten L.G. ist.

Das fünfte Album ja und nein! Ähnlich wie Ellendes österreichischen Landsleute und Labelkollegen Harakiri For The Sky es vor zwei Jahren mit ihrem Debüt und dem Nachfolgealbum Aokigahara gemacht haben, wurde in diesem Fall Ellendes Album Todbringer von 2016 noch einmal komplett neu aufgenommen. Aus Todbringer wird eine Todbringerin!

Ellende haben also die sieben Songs nun leicht überarbeitet, wobei der Song Scherben nun in zwei Tracks aufgeteilt wurde. So großartig sind die Veränderungen zu Todbringer nun allerdings nicht, denn schließlich sollte der Charakter des Albums von Todbringer behalten werden und ihm nur eine ebenbürtige Gattin zur Seite gestellt werden. Der Ellende-Fan wird natürlich aufgrund der erhabenen schwarzen Schönheit der Todbringerin verzückt sein. Die Frage, sich zwischen Todbringer und Todbringerin zu entscheiden, stellt sich aus meiner Sicht nicht. Eine ganz klare Antwort von meiner Seite: „Das Paar gehört zusammen, stellt es euch auch zusammen ins Plattenregal!“

Wunderbar ist übrigens auch das Cover, welches eine Adaption zu Vermeers Das Milchmädchen ist.

HIER! geht es für weitere Informationen zu Ellende – Todbringerin in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Ellende – Todbringerin
Juergen S.
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