Das Jahr 2024 A D neigt sich mit gewaltigen Schritten dem Ende entgegen. Die Musikindustrie ist mit ihren (vor)weihnachtlichen Outputs im vollen Gange. Also eigentlich ist da für uns Musikredakteure genügend Zeugs zum Besprechen da. Da ich dem weihnachtlichen Gedöns (wieso feiern die ach so diabolischen Metaller eigentlich dieses heilige Fest des Mainstreams?) nicht so zugeneigt bin, begebe ich mich an unsere Kiste der liegengebliebenen Alben des Jahres. Hier und da finde ich noch das eine oder andere (schwarze) Kleinod, welches zumindest die Veröffentlichung in einem unheiligen Review verdient hat.
Bereits im August ist ein Black Metal Album für die finsteren und dunklen Nächte des Herbstes erschienen. Ich spreche hier von dem Album Trenches der Black Metaller Svartelder. Das Trio Svartelder kommt aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus der Gegend um Bergen in Norwegen. Die Band existiert bereits seit 2005. Neben Band-Urvatter Doedsadmiral (Gesang) (was für ein geiler Name und passend für eine Black Metal Band) gesellen sich aktuell noch Tjalve (Gitarre, Bass) und Spektre (Schlagzeug). Trotz der Gründung im Jahre 2005 schlummerte die Band ziemlich lange vor sich hin. Erst 2015 veröffentlichte man mit Askebundet ein erstes Demo. Das Debütalbum mit dem Titel Pyres folgte 2016. Es bedurfte drei weitere Jahre, bis dem Nachfolger Pits seine schwarze Seele eingehaucht wurde. Nun, weitere fünf Jahre voller Finsternis, erfolgte die Rückkehr aus dem schwarzen Reich mit dem Glanzstück Trenches, welches über Soulseller als CD und als Vinyl in den Farben Clear und Black erhältlich ist.
Svartelder sind irgendwie tief im norwegischen Metal der Altvorderen verwurzelt, bringen dabei allerdings sehr individuelle Einflüsse ein. Da ich bekanntlich Vergleiche in der Regel meide, spare ich es mir auch in diesem Fall. Vergleiche würden hier wirklich niemandem gerecht. Wie gesagt, Svartelder sind auf Trenches stark im Black Metal der alten norwegischen Schule verankert, interpretieren diesen allerdings so, dass ihr Black Metal aus meiner Sicht einen starken avantgardistischen Eindruck hinterlässt.
Svartelder hören sich bombastisch und atmosphärisch zugleich an und schneiden dabei noch messerscharf ins Blut. Eine heftige Mischung, die den Black Metal Fan erwartet. Doedsadmiral bibbert, knurrt, keift und schreit und bestimmt die Soundlandschaft durch seine Voices im Wesentlichen mit. Das ist schon ein irres und großartiges Black Metal Gemetzel, dem man sich nicht entziehen kann. Der Opener des Albums Psychotic Symphony beschreibt eigentlich das gesamte Feeling auf diesem großartigen Werk mit avantgardistischen Zügen! Neben Raserei sind sehr atmosphärische Anklänge vorhanden.
HIER! geht es für weitere Informationen zu Svartelder – Trenches in unserem Time For Metal Release-Kalender.