Flotsam And Jetsam – I Am The Weapon

Vielfältige metallische Raffinesse

Artist: Flotsam And Jetsam

Herkunft: Phoenix, Arizona, USA

Album: I Am The Weapon

Genre: Heavy Metal, Thrash Metal, US Power Metal, Progressive Metal

Spiellänge: 47:16 Minuten

Release: 13.09.2024

Label: AFM Records

Link: https://www.flotstildeath.com

Bandmitglieder:

Gesang – Eric „AK“ Knutson
Schlagzeug – Ken K Mary
Gitarre – Michael Gilbert
Bass – Bill Bodily
Gitarre – Steve Conley

Tracklist:

01. A New Kind Of Hero
02. Primal
03. I Am The Weapon
04. Burned My Bridges
05. The Head Of The Snake
06. Beneath The Shadows
07. Gates Of Hell
08. Cold Steel Lights
09. Kings Of The Underworld
10. Running Through The Fire
11. Black Wings Black Knight

Eine Band mit einer 40-jährigen Geschichte kündigt ihr 15. Album I Am The Weapon an. Das klingt nach einer bewegten und erfolgreichen Historie. Trotz Klassikern wie Doomsday For The Deceiver und No Place For Disgrace in den 80ern, sind Flotsam And Jetsam nie über den Geheimtippstatus hinausgekommen. Von vielen metallischen Enthusiasten verehrt, von der Masse der Metalheads als zu verkopft verschmäht – so lassen sich die 40 Jahre Bandgeschichte in einem Satz zusammenfassen. Was haben die Herren auf Werk Nummer 15 gepackt?

Die Eigenwilligkeit von Sänger Eric „AK“ Knutson und seinen Mitstreitern hat die Fans der Band durch die Jahrzehnte begleitet. Flotsam And Jetsam wären nicht mehr Flotsam And Jetsam, wenn diese eigenwillige Handschrift nicht zu finden wäre. Die Zuordnung zum Thrash Metal ist sowohl richtig als auch verkehrt. Die Band stand und steht immer für hohes technisches Niveau und große Vielfalt. Das hat sich 2024 nicht verändert.

Der Einstieg ist mit A New Kind Of Hero ein typischer Flotsam And Jetsam Track. Verspielt, schnell, Thrash Metal, Heavy Metal aber auch eine Prise Eingängigkeit sind zu finden. Primal und der Titeltrack knüpfen an den Vorgänger an, wobei die Saitenarbeit bei Primal etwas mehr hervorsticht und sich deutlich vom Thrash Metal abhebt.

Der Spagat zwischen den Genres zieht sich quer durch den neuen Dreher. Beispiele sind das mit einem melodischen Refrain ausgestattete Burned My Bridges, der Stampfer The Head Of The Snake oder das rockige Beneath The Shadows: Flotsam And Jetsam machen dort weiter, wo die Truppe 2021 mit Blood In The Water aufgehört hat. Facettenreich, nie langweilig und eine große Genrebandbreite.

Wer Speed sucht, der dürfte mit Cold Steel Light oder Running Through The Fire glücklich werden. Wobei das Quintett auch hier den einen oder anderen Schlenker hinlegt. Kings Of The Underworld könnte die perfekte Headline für die US-Metaller sein. Das Ding passt grundsätzlich hervorragend als Referenzwerk. Aggressiv, mit schreddernden und ausufernden Saiten, ein melodischer Refrain und über all dem thront der Gesang von Knutson. Der Schlusspunkt ist mit mehr als fünf Minuten der Langläufer auf I Am The Weapon. Black Wings ist ein starkes Stück progressiver Metal, der so oder so ähnlich auch von Größen wie Fates Warning oder den progressiven Ausflügen von Metal Church mit Mike Howe (R.I.P) kommen könnte.

Flotsam And Jetsam – I Am The Weapon
Fazit
Flotsam And Jetsam bleiben sich treu und spielen in ihrer eigenen Liga. Eigenwillig, unorthodox und nicht für den Massenmarkt gedacht. I Am The Weapon wendet sich an Old-School-Metaller, die sich an einer vielfältigen Spielwiese des klassischen Metals erfreuen. Egal ob Thrash, US Power Metal, Heavy Metal oder Progressive Metal: Flotsam And Jetsam haben alles dabei. Nicht alle Tracks sind Kracher, aber mit zum Beispiel Primal oder dem progressiven Black Wings gibt es mehr als genügend Dinge zu entdecken.
Wer mit dem Vorgänger Blood In The Water glücklich ist, kann bedenkenlos zugreifen. Wer auf Bands wie Heathen oder die Mike Howe Werke von Metal Church steht, der sollte unbedingt ein Ohr riskieren und dabei den Blick über den Tellerrand genießen.

Anspieltipps: Primal, Kings Of The Underworld und Black Wings
Franziska W.
8.5
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