Astral Tomb – Degradation Of Human Consciousness (EP)

Death Metal vom jungen Denver Clan. Da muss noch einiges passieren.

Artist: Astral Tomb

Herkunft: USA

Album: Degradation Of Human Consciousness (EP)

Spiellänge: 20:06 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 29.01.2021

Label: Blood Harvest

Link: https://astraltomb.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Michael Schrock
Gitarre – Adrian McClair
Schlagzeug – Zach Johnson

Tracklist:

  1. Devouring Sorrow
  2. Transcendental Visions
  3. Orbiting Fractals

Colorado ist nicht nur eine spannende und bunte Mischung von einem Süßwarenhersteller, sondern auch ein US – Bundesstaat. Dort wurde der Denver Clan gedreht und genau aus dieser Stadt stammen diese recht jungen Burschen, die im Jahre 2019, nachdem sie zuvor ein Jahr die Band Ring Nebula betrieben, Astral Tomb gründeten. Gitarrist und Basser raus, der Drummer an die Gitarre und ein neuer Drummer hinzu. Da ist ganz schön was los im Staate Colorado. Nach einem Demo im Jahre 2019 und einer Split (mit Cryptic Shift, Replicant und Inoculation) im Jahre 2020 erfolgt nun eine EP mit drei neuen Songs. Die Songs gibt es digital und das Label Blood Harvest bringt die EP als Tapeversion raus. Eine runde Sache.

Los geht es mit Devouring Sorrow. Schleppend geht es los. Undergroundige Produktion. Tiefe Growls. Abgedrehtes Riff und Ballerpart. Wieder in den langsamen Part. Ein grooviger Part, so wie man ihn früher beim brutalen Death Metal hatte. Dann wird es ganz langsam. Der Part klingt sehr doomig. Das wilde Solo wird wieder rausgeholt. Es klingt alles ein wenig holprig und verwirrend und doch führt es nachher zum Ziel. So schleppt man sich weiter durch die wilde Gegend von Colorado. Das Drumming erhöht kurz das Tempo, aber nur kurz, dann geht man wieder in einen groovigen, fast slamigen Part. Wieder ein wildes Solo rübergejagt, das mögen sie sehr gerne. Alles sehr roh und subtil. Eine wilde Mischung. Die Ohren müssen sich allerdings erst einmal an die rohe und mittelmäßige Produktion gewöhnen, dann kann man den Spaß ein wenig genießen. Das Riffing am Ende ist schon beinahe hypnotisch. Der Gesang setzt immer kurz ein und ist dann wieder weg. Mal abwarten, was die anderen beiden Songs zu bieten haben.

Weiter im Text geht es mit Transcendental Visions. Transzendale Klänge erklingen und die Drums setzen langsam ein. Ein wildes und sickes Gitarrenriff verfeinert die Vision. Teilweise klingt man, als würde man Aussetzer mit einbauen. Leider bereitet mir die Produktion auch hier wirklich Kopfschmerzen. Der langsame Death Metal wird auf das Wesentlichste reduziert und kommt in der puren Rohheit über. Irgendwann kommt ein AAARGHHH und dann ein recht cooles, teilweise melodisches Riff. Ansonsten ist das Riffing echt verwirrend, ebenso wie das Drumming, welches zudem noch total konfus klingt. Dann mal ein Growler zwischendurch. Das Tempo wieder ganz raus und lang gezogene Gitarrenparts erklingen. Dann ist aber noch nicht aus, sondern man schleppt sich noch einmal so richtig durch die Gegend. Puh, starker Tobak. Purer Minimalismus.

Orbiting Fractals beendet den Spaß. Okay, Spaß ist etwas anderes. Der Song klingt wie eine jazzige Drumsession zu Beginn. Man erwartet irgendwie dauernd etwas, aber es kommt nicht wirklich was. Ein sehr bekanntes Riff wird langsam vorgetragen. Auf einmal wird die Gitarre lauter. Oha, der Song ist nur langsam, immerhin wird mal mehr gegrowlt. Okay, es klingt schon ziemlich sick und ich glaube, mit einer besseren Produktion könnte man Autopsy Fans den Song sogar vorschlagen, aber selbst die hatten zu Demozeiten einen besseren Sound. Nach sieben Minuten ist das Ganze vorbei und man ist irgendwie nicht wirklich traurig, dass es so ist.

Ich bin sicherlich kein Soundfetischist, aber das hier geht gar nicht. Als Band kann ich es noch verstehen und vielleicht wollen die drei jungen Burschen es auch so, aber als Label (Blood Harvest) hätte ich die Finger davon gelassen. Schade, denn minimalistischer und roher Death Metal kann funktionieren.

Astral Tomb – Degradation Of Human Consciousness (EP)
Fazit
Die drei jungen Amerikaner bieten uns rohen und minimalistischen Death Metal an, der zwar sick, aber auch verwirrend und konfus klingt. Allerdings muss man auch sagen, dass man die EP nicht wirklich braucht. Die Aufnahmen und die Produktion sind schon sehr übel, da muss noch einiges passieren.

Anspieltipp: Orbiting Fractals
Michael E.
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