“Erst pfui, dann hui!“
Artist: Augrimmer
Herkunft: Deutschland
Album: Moth And The Moon
Spiellänge: 48:28 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 15.01.2016
Label: Northern Silence Productions
Link: http://augrimmer.de/
Bandmitglieder:
Gesang – Satan
Gitarre – Nord
Gitarre – Seir
Schlagzeug – Draug
Tracklist:
- The Yonder
- Moth And The Moon
- Sultana
- The Lament Of Gods
- The Day
- Oblivion
- AERA
- The Herald
- Yondering Spirits
Die bayrischen Black Metaller Augrimmer sind nach drei Jahren kommentarlos zurück. Unter dem Label Northern Silence Productions gibt’s Anfang 2016 daher so richtig was auf die Ohren. Moth And The Moon heißt das gute Stück und beschert uns mit der üblichen Besetzung eine Dreiviertelstunde Spaß am neuem Werk. Mit eher unauffällig-unspektakulärem Cover darf man sich mit ruhigen Gewissen zurücklehnen und schauen, was da auf den Hörer einprasselt.
Mit The Yonder geht es also los. Vogelgezwitscher lässt weiten Spielraum offen und wird mit eher ruhigen Klavierelementen eingeleitet. Düster angehaucht versuchen Satan und Co. die Spannung anzukurbeln. Moth And The Moon im direktem Übergang fährt harte Geschütze auf. Das Lied zum gleichnamigem Albumtitel wallt sich zu Beginn über die Anlage und wird schnell mit üblichem schnellen Sprechgesang fortgeführt. Harte Riffe und eine Menge Wind, wie man es zum letzten Album der Truppe schon vernehmen konnte. Eher unspektakulär, wird es hier auch noch einmal etwas ruhiger. Ein abwechslungsreiches Stück in melodisch depressive Richtung. Gas gegeben wird zum Ende hin trotzdem noch einmal.
Sultana beschert zügige Riffe. Geschredder, Geschrammel und die übliche Linie ziehen sich bis zum Ende fort. Immer drauf beschreibt es wohl am besten. Ruhig wird es mit The Lament Of Gods. Das beherrschend ausgeglichen eingeleitete Stück lädt zum Verweilen, Träumen und Abschalten ein. Schnell vorbei mit der Ruhe, pirschen sich hymnenartige Hintergrundgesänge ins Bild, die mit einem Ausgleich an Frontgesang im Black Metal-Stil zerrissen werden. Trottend, schleppend ziehen sich die Worte in eine untragbare Länge. The Day fährt eine mystische Athmosphäre ein. Das Ganze erinnert mich an „Alice im Wunderland“. Eigentlich erwartet man doch noch etwas Härteres, aber mit zwei Minuten dürfte klar sein, dass man nicht viel zu erwarten hat.
Im Anschluss folgt Oblivion und klärt mich auf. Der direkte Übergang ist gekonnt eingezogen und bringt mir die erhofften harten Klänge, die ich mir in diesem Stück ersehnt habe. Screams wurden ebenfalls eingespielt und kleben sich an ergreifende Hintergrundgeräusche. In AERA herrscht der Krieg. Wahlloses Durcheinander, in Form von hartem, melodischem und auch trampelndem Ton hallt ins Gehör und ich für meinen Teil weiß nicht, wo ich greifen soll. Verwirrt und ausgelaugt kommen auch doomlastige Heavyparts ans Licht, die melancholisch angehaucht werden. Ist das wirklich NUR Black Metal?
The Herald macht mir Spaß. Augrimmer fährt alle Mittel auf uns vereint hier die letzten Kräfte. Ich gebe mich geschlagen und verneige mich für dieses aufbrausende Stück Tonkunst. Kann die ganze Scheibe bitte umgedreht werden und mich damit einleiten? Jetzt wo mich die Lust auf mehr packt, geht’s leider schon wieder zum Ende. Das Outro Yondering Spirits wirft den Hörer aus der Platte und zieht noch einmal dunkel nach. Schlagzeugriffe, die den Gehörgang ausbomben, machen Laune auf ein direktes Replay. Um Himmels Willen ist es aber leider hier vorbei.