AvatariA – Apocalyptic (EP)

Düster und bedrückend. Dark Thrash für den Herbst.

Artist: AvatariA

Herkunft: Deutschland

Album: Apocalyptic (EP)

Spiellänge: 21 Minuten

Genre: Dark Thrash, Dark Metal

Release: 02.10.2020

Label: 7hard

Links: https://www.facebook.com/avatariametal
http://www.avataria.de/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Tommy
Bass – Tölle
Keyboard – Carlos
Schlagzeug – Lucas

Tracklist:

  1. Joker
  2. No Respect
  3. The Ripper (Remake)
  4. Twilight
  5. Under The Black Sun

AvatariA aus Berlin veröffentlichen in diesen Tagen ihre zweite EP. Mit den vorherigen Releases (drei Alben und eine weitere EP) wurden ja schon ziemlich gute Kritiken in den einschlägigen Print- und Onlinemagazinen eingefahren, sodass die Erwartungshaltung schon etwas, nennen wir es „gehoben“, war.

Die Covergestaltung punktet da schon mal auf ganzer Linie. Meiner Meinung nach hat Apocalyptic das bisher eindrucksvollste und epischste Artwork aller Veröffentlichungen.

Der 2019er Output The Last Falling hat den Begriff Dark Thrash schon ganz gut auf den Punkt gebracht. Der Albumopener Down On Your Knees ist eine wilde Mixtur aus düsterem Extremmetal mit besagten Thrash-Elementen, klaren- als auch gegrowlten Vocals in Deutsch und Englisch sowie Einflüssen aus Dark,- Black- und Death Metal. Unbedingt mal reinhören, die Platte ist ein ziemliches Brett.

Kommen wir aber nun zu Apocalyptic.

Eröffnet werden die etwas mehr als zwanzig Minuten mit Joker.
Erster Gedanke: Dissection. Rasende und kalte Gitarren, viel Hall und Doublebass.
Zweiter Gedanke: Ne, dafür ist es etwas zu langsam.

Das Anfangsriff von No Respect klingt wie Slayer im Gothic-Modus, wird dann aber – ähnlich wie bei Joker – von einem mittelschnellen… ja, nennen wir es noch mal Dark Metal-Riff, abgelöst.

Der Thrash-Anteil hält sich bisher in Grenzen, dafür dominieren schwere und düstere Riffs, die mich an die Black Metal Welle der frühen bis mittleren neunziger Jahre erinnern. Statt kalter Raserei wurden vermehrt Melodien und düstere Momente erschaffen, und genau das passiert auch auf dieser EP.

Das Remake von The Ripper lässt den Song vom 2016er New World Order Album in einem ganz neuen Licht erscheinen. Durch das Hinzufügen des Pianos wird aus dem etwas rumpeligen Kracher von damals ein epischer und schneller Banger, der sämtliche Trademarks unter dem Banner der bisher besten Albumproduktion des Quartetts vereint.

Auch die abschließenden Twilight und Under The Black Sun bilden da keine Ausnahme. Adjektive wie schwer, düster, bedrückend und dunkel beschreiben die Grundstimmung der fünf Songs wahrscheinlich am besten. Passt also bestens zum kommenden Herbst. Well done!

AvatariA – Apocalyptic (EP)
Fazit
Berlin kann nicht nur Elektro und pseudowitzigen Altherren-Schlager, sondern auch Metal. Wer es düster und schwarz mag, kommt an AvatariA nicht vorbei. Auf der neuen EP wechseln sich schwermütige Riffs mit Doublebass-Attacken im getragenen Tempo ab. Als grobe Orientierung können hier vielleicht langsame Dissection sowie melodische und ebenfalls langsame Emperor dienen. Die Produktion ist der der Vorgängeralben um Längen voraus und rundet die Scheibe somit hervorragend ab. Der Winter kann kommen!

Anspieltipp: The Ripper
Andreas B.
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