Axel Rudi Pell – Into The Storm

“Ein würdiges Jubiläum!“

Artist: Axel Rudi Pell

Herkunft: Deutschland

Album: Into The Storm

Spiellänge: 57:40 Minuten

Genre: Heavy Metal, Melodic Metal

Release: 17.01.2014

Label: Steamhammer

Link: http://www.axel-rudi-pell.de/index1.html

Bandmitglieder:

Gesang – Johnny Gioeli
Gitarre – Axel Rudi Pell
Bass – Volker Krawczak
Keyboard – Ferdy Doernberg
Schlagzeug – Bobby Rondinelli

Tracklist:

  1. The Inquisitorial Procedure
  2. Tower Of Lies
  3. Long Way To Go
  4. Burning Chains
  5. When Truth Hurts
  6. Changing Times
  7. Touching Heaven
  8. High Above
  9. Hey Hey My My
  10. Into The Storm

Axel Rudi Pell - Into The Storm

Schon ein viertel Jahrhundert ist Axel Rudi Pell solo in der Metalszene unterwegs und hat damit schon die ein oder andere Generation gerockt. Das ist eine stolze Hausnummer, die man erst einmal sacken lassen muss. Kaum ein „Weltstar“ kann da auch nur im Ansatz mithalten. Da ist es auch völlig egal, ob man seine Musik zu schätzen weiß oder nicht, aber für diese Leistung muss man ihm wirklich Anerkennung entgegenbringen. Zu Ehren dieses Jubiläums veröffentlicht der viel zitierte „Ritchie Blackmore aus Wattenscheid“ sein 16. Studioalbum Into The Storm, das mit einer kleinen Personaländerung einhergeht.

Der beliebte Drummer Mike Terrana hat nach fünfzehn Jahren die Band verlassen. Als Ersatz wurde Bobby Rondinelli verpflichtet, der bereits für Black Sabbath, Doro und Rainbow die Drumsticks geschwungen hat. Auch mit neuem Drummer ist Pell seinem Stil treu geblieben und liefert mit Into The Storm eine Mischung aus Balladen und Rocksongs ab.

Nach einem gelungen Intro legt die Band rockig mit Tower Of Lies los, der die urtypische Pell-Note trägt. Schon nach wenigen Takten habe ich mich schon dabei ertappt wie ich mit dem Kopf mitwippen musste. Der hohe Wiederekennungswert des Refrains verleitet zum Mitsingen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Song bei Liveauftritten richtig abgehen wird. Das Gleiche gilt sicherlich auch für Burning Chains und Touching Heaven. Das Tempo der Songs liegt dabei immer im mittleren Bereich. Sicherlich hätten ein paar flottere Songs à la Talk Of The Guns nicht geschadet, aber trotzdem sind alle Stücke – mal abgesehen von den Balladen – absolut tanzbar geraten. High Above ist sicherlich ein Albumhighlight, das noch einmal das gesamte Können von Pell zeigt. Fesselnde Hooklines und ein perfektes Zusammenspiel der Band lassen keinen Kritikpunkt offen. Mit Into The Storm hat es ein leicht orientalischer und schwerfälliger Song auf die Platte geschafft, der vor allem mit einem ausufernden Arrangement überzeugt.

Das Neil Young-Cover Hey Hey My My wird sicherlich dem ein oder anderem sauer aufstoßen. Die Ballade reißt dem Hörer aus der Pell-Trance und reiht sich nicht so fließend an High Above. Der Song erscheint an der Stelle ein wenig deplatziert. Die Vocals von Johnny Gioeli hören sich in diesem Song mitunter schräg an und versauen einem das Hörerlebnis. Die restlichen Songs entpuppen sich als gutes Stück Rockmusik, sind aber nicht überragend und können das hohe Niveau von High Five oder Burning Chains nicht halten. Für viele andere Bands würden diese Songs trotzdem das Highlight eines jeden Albums darstellen, aber gerade bei Pell weiß man, dass einfach noch mehr drin gewesen wäre.

Into The Storm ist ein Muss für jeden Pell-Fan, aber auch für jeden anderen Rock-Fan ist dieses Album eine reizvolle Verlockung. Es ist nicht das beste Album der Band, jedoch ist für ein Jubiläumsalbum absolut angemessen.

Fazit: Was soll man über Axel Rudi Pell noch sagen, was nicht bereits in zahllosen Interviews oder Reviews thematisiert wurde? Dieser Mann ist für mich persönlich eine Legende an der Gitarre. Es ist schade, dass das Niveau der Songs variiert, dennoch kann ich jedem nur empfehlen, mal reinzuhören.

Anspieltipps: High Above, Burning Chains und Touching Heaven
Patrick H.
8
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