Das Interview mit Markus Keimel über sein Buch Eine Art Mosaiksprache

Buchtitel: Markus Keimel – Eine Art Mosaiksprache

Sprache: Deutsch

Seitenanzahl: 70 Seiten

Genre: Lyrik Poesie Philosophie

Release: 21.11.2016

Autor: Markus Keimel

Link: https://www.facebook.com/eineartmosaiksprache, eineartmosaiksprache.jimdo.com

Verlag: Eigenproduktion

Buchform: Taschenbuch/Softcover, E-Book

eine-art-mosaiksprache-cover

Time For Metal / Rene W.:

Hallo Markus,

schön, dass wir uns knapp ein Jahr nach unserem ersten Interview (Link) wieder zusammengefunden haben, um über Dein neues Buch Eine Art Mosaiksprache zu sprechen.

Eine Art Mosaiksprache ist als Titel bereits total spannend, wie bist Du auf diesen gekommen, und was soll er dem Leser schon vor der ersten Seite ausdrücken?

Markus Keimel:

Das Buch besteht im Grunde aus vielen verschiedenen Bausteinen. Aus verschiedenen literarischen Stilformen, Emotionen und Gedankengängen. Im Gesamten ergibt das meiner Meinung nach ein super abwechslungsreiches Buch mit dem man Lachen, Nachdenken kann. Man kann sich darin verlieren ohne Monotonie zu empfinden. Inspiration finden, ohne viel und lange zu lesen.

Time For Metal / Rene W.:

Selber bezeichnest du Deinen Stil als Lyrik/Poesie/Philosophie, indem Du in Gedichte und Kurzgeschichten teils düstere Emotionen einbaust. Im Gegensatz zu Wörter Haben Seele ist die Wortwahl deutlich farbenfroher auf Eine Art Mosaiksprache. Haben sich die Einflüsse und Inspriationsquellen geändert, oder wolltest Du grundsätzlich etwas weiter weg vom schwarz-grau des ersten Buches?

Markus Keimel:

Im Grunde war bisher jeder kreative Output, jede Veröffentlichung in meinem Leben geprägt von Melancholie. Ich wollte mich definitiv einmal davon wegbewegen und eine andere Seite von mir zeigen. Überhaupt eine andere Seite thematisieren. Wie du sagst, weg vom Schwarz-Grau des ersten Buches. Man sollte als Künstler, wie als Mensch generell, ausschlagen wie ein sich ständig bewegendes Pendel, Stillstand vermeiden. Man kann das Rad nicht neu erfinden, sehr wohl aber sich selbst. Zumindest sollte man das versuchen. Es ist auch ein Ausprobieren, ein Entdecken und Experimentieren. Das ist generell das, was mir am Musik machen und Schreiben am meisten Freude bereitet. Das Neue zu entdecken. Es zu formen, sehr sorgfältig. Wenn deine Ideen Formen annehmen, die deinem Herz entsprungen sind, so ähnlich muss sich eine Mutter fühlen die ihr Kind in Armen hält.

Time For Metal / Rene W.:

Nicht nur Deine Lyrics gewinnen an Wärme, sondern die gesamte Aufmachung wirkt freundlicher, das liegt unter anderem an den Bildern, die jetzt sogar Farbe abbekommen haben. Welcher Künstler hat Dir beim Bildmaterial unter die Arme gegriffen, und wie eng war dabei die Zusammenarbeit?

Markus Keimel:

Ich habe die grafische Gestaltung des Buches komplett selbst übernommen. Da es thematisch ja auch bunt und sehr vielfältig ist, war es eigentlich unausweichlich dem Buch eine visuelle Untermalung in Farbe zu schenken. Ich wollte bei vielen Illustrationen die Aussage des jeweiligen Textes nochmals hervorheben. Ich denke das ist mir gut gelungen. Beim nächsten Lyrik-Band, wenn man das überhaupt so nennen kann, wäre ich aber nicht abgeneigt mit einem Maler beziehungsweise einem bildnerischen Künstler zusammen zu arbeiten. Bis zum nächsten Buch dieser Art werden aber bestimmt ein paar Jahre verstreichen. Das kann ich versichern.

Time For Metal / Rene W.:

Für alle die bereits jetzt Blut geleckt haben, wo können Deine beiden Veröffentlichungen erworben werden? Ist es mit einem einfachen Besuch im Buchladen getan, oder ist der Vertrieb exklusiv auf einer Plattform?

Markus Keimel:

Die Bücher kann man ausschließlich über die jeweilige offizielle Website bestellen. eineartmosaiksprache.jimdo.com und woerterhabenseele.jimdo.com

Time For Metal / Rene W.:

Wörter Haben Seele wurde zuerst nur als E-Book zugänglich gemacht. Wie ist es bei Eine Art Mosaiksprache, müssen Fans Deiner Kunst erneut auf eine Taschenbuch-Version warten?

Markus Keimel:

Nein, Eine Art Mosaiksprache wurde sofort als Taschenbuch-Version veröffentlicht. Es gibt also beide in ganz normaler physischer Version zu erwerben.

Time For Metal / Rene W.:

Im letzten Interview hattest Du bereits dargestellt, das Du Dein Gedankengut in Eigenregie vermarkten möchtest, ich gehe daher davon aus, dass immer noch kein großer Verlag Dich unterstützt. Wie schwer ist es, von der fertigen Rohversion in die Produktion zu gehen, und welche externen Hilfen konntest Du durch enge Vertraute abdecken?

Markus Keimel:

Ich hätte mit beiden Büchern die Möglichkeit gehabt über einen Verlag zu veröffentlichen. Mit Wörter haben Seele zum Beispiel hatte ich an die zwanzig Verlagsangebote. Auch Eine Art Mosaiksprache hätte ich völlig problemlos über einen Verlag veröffentlichen können. Der einzige Grund, weshalb ich das nicht gemacht habe, ist, weil mir die Verträge nicht zugesagt haben. Die Produktion an sich stellte nicht im geringsten ein Problem dar, externe Hilfe hatte ich daher auch nicht nötig.

Time For Metal / Rene W.:

Vorlesungen und Work-Shops werden immer beliebter, bei Deinem Material nicht unbedingt ein einfaches Unterfangen. Hattest Du Dir in der Vergangenheit bereits Gedanken gemacht, Dein Material live vorzustellen bzw. könntest Dir Ähnliches für die Zukunft vorstellen?

Markus Keimel:

Ich habe Anfangs mit dem Gedanken gespielt Lesungen zu machen. Ich bekam auch ein paar nette Angebote. Die Sache ist diese, ich schreibe mit Vorliebe kurze Texte, Aphorismen und Vierzeiler. Das macht eine Lesung unmöglich. Es entsteht kein Lesefluss und der Zuhörer hat keine Zeit das eben Gehörte auch nur ansatzweise zu verarbeiten. Mit meinem ersten Roman, der bereits in Arbeit ist, werde ich aber mit absoluter Sicherheit Lesungen machen. Da freue ich mich auch schon sehr darauf, vor allem weil es eine sehr spannende und neue Erfahrung für mich ist beziehungsweise wird.

Time For Metal / Rene W.:

Als Autor muss vor allem kurz vor Release viel Zeit für das Projekt investiert werden, wie harmoniert dieses mit Deinen musikalischen Aufgaben. Kann man Dich als Musiker in den nächsten Wochen live erleben, oder steht auch dort bereits neues Material zur Veröffentlichung bereit?

Markus Keimel:

Ich habe lernen müssen, jede Idee, jedes Projekt nacheinander abzuarbeiten. Sehr lange dachte ich alles gleichzeitig machen zu können. Das ist völlig kontraproduktiv, weil du im Endeffekt in keinem dieser Projekte und Ideen einen bedeutenden Schritt weiterkommst. Die Verwirklichung hinkt und du bist im Nachhinein nicht zufrieden. Das bedeutet, dass ich die Musik über einen gewissen Zeitraum hinten angestellt habe. Sie hinten anstellen musste. Als nächstes werde ich definitiv mein neues Album als Sumostar machen. Das wird ein eher düsteres Pop-Album mit Einflüssen aus unglaublich vielen Musikrichtungen. Dann schreibe ich den Roman fertig und dann werde ich ein Metal-Album aufnehmen, im Zuge dessen vermutlich meine Band Lydia’s Gemstone wieder ins Leben rufen. Das steht so fest für mich. Und das wird wirklich großartig, weil das Konzept schon steht und die Ideen sich förmlich stapeln, eigentlich nur noch zu Ende gebracht werden müssen. Und sie sind wirklich fantastisch.

Time For Metal / Rene W.:

Im letzten Interview hattest Du erwähn,t dass die Musik und das Schreiben im Einklang stehen und für Dich gleich wichtige Möglichkeiten sind, Deinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Gibt es denn auch Punkte, wo Du ganz klare Unterschiede machst, also diese schreiben würdest aber niemals musikalisch verarbeiten würdest?

Markus Keimel:

Auf jeden Fall. Mit Musik erschaffe ich eine Traumwelt. Inhaltlich, also vor allem betreffend der Texte, halte ich im Besonderen Momente fest. Da will ich eine Emotion unsterblich machen und sie bis zum allerletzten Tropfen auskosten. Sie verkosten lassen. Da geht es mir folglich um Wortspiele, den Wahnsinn einen Moment auch literarisch spürbar zu machen. Die Musik, die Melodie zu vervollständigen. Ein Text in der Musik unterliegt ihr für mich immer. Es ist bloß eine Untermalung. Ganz anders bei der Literatur. Und natürlich macht dann auch die jeweilige Sprache den Unterschied. Englisch lässt sich völlig anders einsetzen als Deutsch. Was die Literatur betrifft, darf ich dann, gemäß meiner Auffassung, Dinge sagen die ich der Musik nicht aufschwatzen und umhängen möchte. Der Text steht dann für sich. Ich bin in meinen Büchern direkter als ich das bei Musiktexten bin. Man darf da auch politisch werden. Was für mich hinsichtlich Musik ein absolutes No-Go ist. Ich habe immer gesagt, ich möchte Musik, eine Kunstform die seinesgleichen sucht, nicht dahingehend vergewaltigen, ihr eine politische Message umzuhängen. Das unterscheidet übrigens einen Musiker von einem einfachen Liedermacher. Der Eine schreibt Musik und unterstützt sie mit Texten, der andere schreibt Texte und vertont sie. Meist fürchterlich. Weil seine Texte sonst keiner lesen würde, glaube ich.

Time For Metal / Rene W.:

In der Vergangenheit haben vor allem Rock- und Metal-Bands immer wieder den Spagat mit Autoren gewagt, ein Buch für ein Konzept-Album zu nutzen. Du kannst in diesem Fall für beide Seiten sprechen, würde für Dich eine solche Zusammenarbeit in Frage kommen?

Markus Keimel:

Aus Sicht des Autors auf jeden Fall. Ich bin da für vieles offen. Als Musiker auf keinen Fall, da ich gar nicht weiß wohin mit all den Ideen.

Time For Metal / Rene W.:

Das letzte Wort gehört ganz alleine Dir, und Du kannst Dich ganz allein an Deine Anhänger und unsere Leser wenden.

Markus Keimel:

Ich gehe davon aus dass dieses Interview vordergründig von Leuten aus dem Metal-Bereich gelesen worden ist. Gebt dieser Welt ein wenig von euch ab. Zeigt ihnen die Welt des Metals. Zeigt ihnen dieses wundervolle Gemeinschaftsgefühl. Beweist ihnen, dass es nichts es besseres gibt als einen Mojito zu trinken während man Nevermore auf der Bühne sieht. Bis bald. Euer Markus