Devariem – Planet Earth: Ground Zero

“Technik: Anspruchsvoll; Gesang: Gewöhnungsbedürftig“

Artist: Devariem

Herkunft: Lübeck, Deutschland

Album: Planet Earth: Ground Zero

Spiellänge: 40:49 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 05.07.2013

Label: Remedy Records

Link: http://www.myspace.com/devariem

Produktion: Hammer Studios, Hamburg von Eike O. Freese

Bandmitglieder:

Gesang – Alex Lendge
Gitarre – Benjamin Botev
Gitarre – Jan Schütz
Bass – Dario Rosello
Schlagzeug – Joey Müller

Tracklist:

  1. Planet Earth: Ground Zero
  2. Steamhammerhead
  3. Casketeer
  4. Torture Till It`s True
  5. Infyrno
  6. Point Of No Return
  7. Sons of Deth
  8. …Our Killer Reputation

 

Devariem - Planet Earth Ground Zero

Die Lübecker Thrash-Band Devariem hat sich bereits Mitte 2009 formiert. Nachdem man erste Liveerfahrungen gesammelt hatte, wurde Anfang 2011 die EP Peace Was Never An Option eingespielt. Diese war ein gehöriges Achtungszeichen, was sich auch in durchweg positiven Kritiken für die Newcomer niederschlug. Es folgten Konzerte im Vorprogramm namhafter Bands wie Tyr oder The Sorrow und auch Gigs im Ausland. Im Juli anno 2013 ist es nun endlich soweit und Devariem lassen ihr erstes Full-Length-Album Planet Earth: Ground Zero auf die Menschheit los.

Die Scheibe beginnt klassisch mit dem Titeltrack. Planet Earth: Ground Zero kommt druckvoll und schnell daher und wird von Blastbeats mit Doublebass-Attacken gepaart mit schnellem Riffing dominiert. Das Ganze wird mit einem rotzig-rockigen Gesang, der von tiefen Growls durchzogen wird, abgerundet. Bei Steamhammerhead wird schnell klar, dass vor allem Joey hinter der Schießbude live einen schweißtreibenden Job haben dürfte. Der Song beginnt rasend schnell und wird zur Halbzeit durch ein längeres Solo unterbrochen, welches beweist, dass die Sechsaiter ihr Handwerk beherrschen. Dennoch halten die Drums die Marschrichtung: Straight forward! Gegen Ende wird dann das Tempo etwas herausgenommen und der Song walzt schwer dahin, gerät aber mit seinen insgesamt fast sechseinhalb Minuten etwas zu lang. Das folgende Casketeer legt erneut rasant los und liefert zunächst ein geiles, facettenreiches Instrumental. Zwar bleibt der Gesang stellenweise etwas monoton aber die Nummer kann Dank der Leistung der Instrumentalfraktion dennoch überzeugen.

Auch Torture till it`s true prescht zügig drauf los und entwickelt sich zu einem regelrechten Nackenbrecher. An die generell recht dunkle Stimme von Alex, die zuweilen an Chris Boltendahl von Grave Digger erinnert, muss man sich zwar erst gewöhnen, da sie zum Thrash Metal allgemein nicht so richtig passen will und auch häufig etwas monoton bleibt. Aber bei dieser Nummer wird der Gesang, der hier durch tiefe Growls und irre Screamansätze durchsetzt ist, wahrhaft krank – im positiven Sinne, versteht sich.

Die folgenden Stücke Infyrno, Point Of No Return und Sons Of Deth bieten ebenfalls deftigen Thrash vom Feinsten, der technisch durchaus anspruchsvoll gespielt ist und daher keine Langeweile aufkommen lässt. Einzig der Gesang lässt hier wieder an einigen Passagen etwas nach, da er im Ganzen zu durchsichtig und stimmlich nur wenig variantenreich daherkommt. Auch die Refrains, die in allen drei Nummern vorhanden sind, bleiben nicht wirklich hängen, da sie generell zu sperrig ausfallen und sich vom Rest des Songs kaum abheben. Allerdings drängt sich mit der Textzeile ”The ace of spades in our hand” in Sons Of Deth aufgrund der stimmlichen Ausrichtung von Alex ein Vergleich mit Lemmy von Motörhead geradezu auf.

Beim Rausschmeißer … Our Killer Reputation stellt das Quintett seine rasante Spielfreude unter Beweis und bietet brutales, von Blastbeats durchzogenes Drumming und gekonnte Riffs. Selbst der Refrain schlägt diesmal voll ein und verleitet bereits nach dem zweiten Hören zum Mitgrölen. Ein würdiger Abschluss.

Fazit: Insgesamt liefern Devariem mit Planet Earth: Ground Zero ein gelungenes Debütalbum ab. Der gebotene Thrash Metal ist technisch anspruchsvoll, einwandfrei gespielt und druckvoll produziert. Der eigenwillige Gesang bleibt dagegen – zumindest für meine Ohren – gewöhnungsbedürftig. Wer allerdings mit Stimmen à la Boltendahl im Thrash-Genre etwas anfangen kann, sollte hier in jedem Fall mal reinhören. Anspieltipps: Planet Earth: Ground Zero, Infyrno und ... Our Killer Reputation
Rene W.
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