Hammerfall – Built To Tour 2017 am 12.01.2017 im Aladin, Bremen

“Hammerfall – Built To Tour 2017 am 12.01.2017 im Aladin, Bremen!“

Eventname: Built To Tour 2017

Headliner: Hammerfall

Vorbands: Gloryhammer, Lancer

Ort: Aladin, Bremen

Datum: 12.01.2017

Kosten: 30,80€ VVK

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Besucher: ca. 1200 Besucher

Link: http://www.aladin-bremen.de/veranstaltung/hammerfall-2/

Die Built To Tour 2017 startet genau heute in Bremen, und wir dürfen direkt aus der Hansestadt über das Heavy Metal-Trio berichten, welches die nächsten Tage durch Europa zieht. An der Spitze stehen die Veteranen von Hammerfall, die bereits zehn Studioalben mit eben Built To Last veröffentlicht haben und heute Abend dieses feiern möchten. Als Support stehen Lancer und die bereits namhaften Gloryhammer im Programm.

Beginnen möchten wir mit dem Opener Lancer, die bereits vor ca 1000 Headbangern einleiten können. Gerade erst bei Nuclear Blast einen Vertrag unterschrieben, ist heute Releasetag des dritten Langeisens Mastery, welches in der Show natürlich Bestandteil ist. Songs wie Dead Raising Tower, Mastery und Purple Sky kommen gut im Norden der Republik an. Die Schweden aus Karlstad agieren bereits relativ agil auf der Bühne. Technisch lassen Lancer nicht viel anbrennen. Gesanglich geht Isak Stenvall in die Schiene von Labelkollege Andy, der bei keinem anderen als Helloween das Zepter schwingt. Im 30-minütigen Slot zeigen Lancer Potenzial, Isak könnte noch stärker röhren, was mit der Erfahrung noch kommen sollte. Die Stimmung ist für einen noch recht unbekannten Support Act gut, und die Besucher gönnen sich die ersten Erfrischungsgetränke.

Anders geht das Aladin bei Gloryhammer steil. Die Schotten, die wie Hammerfall bei Napalm Records unter Vertrag stehen, gelten nach ihren zwei Alben als absolute Power Metal Senkrechtstarter, die einen ähnlichen Weg wie Powerwolf gehen könnten. Mit Rise Of The Chaos Wizards und Legend Of The Astral Hammer tauchen Thomas Winkler und seine Mannen in Tales from the Kingdom of Fife und Space 1992: Rise of the Chaos Wizards. Um gute Stimmung müssen die fünf Musiker dabei nicht betteln. Auf Headliner Niveau zelebrieren sie ihre Kompositionen und werden vom Publikum enorm gepusht. Enthusiastisch klatschen die Hände vor der Bühne ineinander. Auf der Stage schwitzen Gloryhammer, während sie die wilde Schlacht schlagen. Im Mittelteil warten Hail To Crail, Questlors Of Inverness, Ride To The Galactic Fortress! und der legendäre The Hollywood Hootsman. Auf dem Zenit angekommen, lassen es Thomas Winkler, Christopher Bowes, Ben Turk, Paul Templing und James Cartwright gewaltig krachen. Der Schlussakt wird mit Angus McFife, Universe On Fire und The Unicorn Invasion Of Dundee gesetzt. Ganz großes Kino, da müssen Hammerfall erst einmal drüber kommen.

Gloryhammer erweisen sich nicht als bequeme Support-Band. Das wiederum haben sich Hammerfall aber selber zuzuschreiben, da sie mit den Label Kollegen gerne auf Tour wollten. Die Hürde scheint hoch, doch als die Lichter ausgehen, merkt man doch den kleinen aber feinen Unterschied. Joacim Cans hat trotz oder gerade wegen seines Alters eine enorme Ausstrahlung. Gutherzig, warm und irgendwie persönlich nimmt er jeden einzelnen Besucher an die Hand und führt ihn durch die Show. Immer mit dabei sein Freund und Kollege Oscar Dronjak, mit dem er im frischen Hammerfall Korsett als erste zwei Hymnen ganz locker Hector´s Hymn und Riders Of The Storm raushaut. Nach den ersten vier Alben konnte man bei den Schweden doch mal die ein oder andere schwächere Komposition entdecken, was auf den letzten Alben erneut ausgemerzt werden konnte. Live bleibt das Set der Skandinavier unschlagbar. Wie mein Kollege so schön sagt, Hammerfall scheinen wohl eine Strichlichste der gesamten Touren zu führen um genau herauszufinden, was ihre Fans hören wollen. Ein paar neue Stücke dazu gerührt und im vollen Haus herscht Bombenstimmung.

Bring It, Blood Bound, Any Means Necessary und Renegade sitzen wie die Faust aufs Auge. Vor allem Renegade geht als Old School Track immer. Auf der anderen Seite steht Any Means Necessary, einer der stärksten Hits des Heavy Metal-Fünfers. Johan Koleberg fällt in der Combo gar nicht als neues Mitglied auf. Schnell eingelebt, gerbt er die Felle, als wenn es kein morgen mehr gibt. Das Ergebnis ist ein satter Sound bei Dethrone And Defy, Crimson Thunder, einem unserer persönlichen Favoriten Last Man Standing und Let The Hammer Fall, wo Oscar ganz locker seine leuchtende Hammergitarre schwingt. Mit dem Titeltrack des zehnten Studioalbums und Namensgeber der Tour Built To Last werden keine Gefangene genommen. Das Medley durch die Glory To The Brave Stücke setzt da noch das berühmte i-Tüpfelchen. Mit durch die Halle hämmern darf zudem The Dragon Lies Bleeding, der immer noch die Power von früher besitzt. Emotional tauchen Hammerfall in ihre Ballade Glory To The Brave, bis ein weiterer Song live Premiere feiern darf. Dieser Titel lautet Origins und wird wie das gesamte Material lautstark gehuldigt. The Fire Burns Forever und Punish And Enslave sollen den vermeintlichen Schlusspunkt bilden. Dem folgen natürlich noch Zugaben, was eindeutig auf der Hand liegt, schließlich wurde Hearts On Fire noch nicht angeschlagen, ohne den Hammerfall gar keine Location mehr verlassen. Somit steht noch ein heißer Ritt durch die letzten drei Nummern bevor, die es allesamt verdient haben, ganz zum Schluss in Szene gesetzt das Publikum nochmals zu überflügeln. Mit Hammer High, Bushido und eben Hearts On Fire ist dann aber wirklich Sense.

Unser Fazit: ein perfekter Tour Start von Hammerfall mit einem perfekten Set, das Lust auf mehr macht. Gloryhammer gehört die Zukunft, und Lancer müssen noch an ihrer Kunst feilen. Der erste Schritt dafür ist jedoch getan.