Japanische Kampfhörspiele – The Golden Anthropocene

“Ist der Unersetzbare ersetzbar?“

Artist:  Japanische Kampfhörspiele

Herkunft: Deutschland

Album: The Golden Anthropocene

Spiellänge: 39:54

Genre: Grindcore

Release: 02.09.2016

Label: Unundeux

Link: https://www.facebook.com/pages/Japanische-Kampfh%C3%B6rspiele/113572135319988?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang, Schlagzeug – Christof Kather
Gitarre – Robert Nowak
Bassgitarre – Bajo
Gesang – Martin Freund

Tracklist:

  1. Verklappt
  2. Weiss
  3. Planeten Planieren
  4. Antisein
  5. Ping
  6. Posthumane Weltregierung
  7. Reiz-Reaktion-Automat
  8. Der Untergrund
  9. Folter und gezieltes Töten
  10. Pimmel Kneten
  11. Tellerand
  12. Mitmachdiktatur
  13. Burnout Ausgesessen
  14. Absolution in Spe
  15. Der Durchschnittsmensch
  16. Smart
  17. Weltorganismus
  18. Tag 1 nach den Menschen
  19. Aus dem Mark der Nebenniere 2016
  20. Verpasst
  21. Beyond Earth

Japanische Kampfhörspiele - The Golden Anthropocene

Wie schlecht mir bei den Soundsamples von dem Lied Mitmachdiktatur wurde… Wahnsinn. Und damit sind wir wieder bei der Band mit der höchsten Treffsicherheit, wenn es um punktgenaue Texte geht. Von daher: Stoßen wir an auf das neue Album der viel zu unbekannten Band. Erstmals mit einem englischen Namen, bietet The Golden Anthropocene auch eine weitere Überraschung: das Gekreische fehlt!

Ja wo ist denn der Bony hin? Weg! Weg ist er! Dafür wird er von Martin ersetzt, wenn man der Homepage glauben kann. Und wer macht dann Martins Job? Der geht an Christian, der mein Jahrgang ist. Warum Christian nicht einfach Bony ersetzt? Weil.

Da Sängerwechsel bekanntlich die einzigen sind, die man auch als Laie bemerkt, sind diese natürlich auch umso kritischer. Erstrecht wenn der alte Sänger echt sympatisch war. Ich erinnere da immer gerne an den völlig misslungenen Sängerwechsel bei Marduk…

So sympathisch der Bony auch war, bzw. ist, so sehr muss ich auch sagen, dass der Sängerwechsel wirklich gelungen ist. Wenn man es nicht weiß, fällt einem erst nach dem 2. oder 3. hören auf, dass verhältnismäßig wenig gekreischt wird, da Christian nicht versucht, Bony zu kopieren. Trotz neuer Tonlage funktioniert das Zusammenspiel tadellos.

Und das Liedmaterial? Ist gewohnte Jaka-Kost! Hier wird gerechterweise auf alles losgegangen, was zurzeit am Stinken ist. Sei es das geheuchelte Mitleid mit Charlie Hebdo oder das neue Kultobjekt „Tattoo“, alles kriegt sein Fett getrost weg. Umgarnt wird das Ganze von sehr langen, sehr gut gespielten instrumentalen Passagen, was ja schon immer ein Kennzeichen der Band war. Diese Parts gefallen mir im direkten Vergleich zum Vorgänger gefühlt 300% besser, da sie dieses Mal mehr schneid haben.

 

Fazit: Kurzgefasst: Guter Einstand, Jüngling! Obwohl Christian quasi taufrisch auf der Welt ist und noch das ganze Leben vor sich hat, hat er sich einen der besten Gesangsplätze der Welt ergattert und zeigt direkt, dass er sich diesen Platz zurecht eingehamstert hat. The Golden Anthropocene wird, ähnlich wie kaputte nackte Affen und Rauchen und Yoga auch in ein paar Jahren immer mal wieder im Laufwerk rotieren!

Anspieltipps: Antisein, Smart, Der Durchschnittsmensch
Gordon E.
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