“100% Manowar in hart – was sonst!?“
Artist: Manowar
Album: The Lord Of Steel
Spiellänge: 47:44 Minuten
Genre: True Metal & Heavy Metal
Release: 16.06.2012 (digital auf der Webseite der Band – Hier ), CD: 07.09.2012 (Datum kann von Land zu Land variieren)
Label: Magic Circle
Link: http://www.manowar.com/
Klingt wie: Manowar
Produziert in: Gemixed und gemastered mit Ronald Prent und Ton-Ingenieur Darcy Proper in den Wisseloord Studios
Bandmitglieder:
Gesang – Eric Adams
Schlagzeug – Donnie Hamzik
Gitarre – Karl Logan
Bassgitarre – Joey DeMaio
Tracklist:
- The Lord Of Steel
- Manowarriors
- Born In A Grave
- Righteous Glory
- Touch The Sky
- Black List
- Expendable
- El Gringo
- Annihilation
- Hail Kill And Die
Wir machen eine Zeitreise in das Jahr 1980:
- Das Lied The Wall der Band Pink Floyd ist das erfolgreichste Lied des Jahres und hält sich 17 Wochen an der Spitze der Nummer-eins-Hits in Deutschland
- AC/DCs erfolgreichstes Album Back in Black wird veröffentlicht
- Veröffentlichungen zahlreicher Debütalben von Bands der New Wave of British Heavy Metal-Szene, darunter die von Iron Maiden, Def Leppard und Angel Witch
- Van Halen bringen Women And Children First heraus
- Die Bands Bad Religion, Depeche Mode, Grave Digger und Manowar werden gegründet
Damals hätte mit Sicherheit keiner vermutet, dass Manowar eine der bekanntesten Metalbands der Welt werden wird und unter Garantie hat keiner gedacht, dass sie wegweisend sein werden für extrem viele andere Bands ihres Genres. Im Normalfall führt der musikalische Weg bei jedem True Metal-Fan unweigerlich an den vier US-Amerikanern vorbei. So ist Manowars Song Warriors Of The Word United ganz klar eine „Einstiegsdroge“ in das Genre des True Metals.
Sicher gab es in der Vergangenheit immer wieder Stimmen in der Metal-Szene, die die Band Manowar als eine extrem schlechte Band darstellten. Auch mit Vorurteilen wie „Metalposer in Badeanzügen“ oder gar Wörtern wie „Lederschwuchteln“ sind mir noch immer im Ohr. Dass die True Metal-Urväter es nicht nötig haben, sich durch ein solches Gerede runtermachen zu lassen, zeigen sie mit ihrem zwölften Studioalbum, welches nun als digitaler Download im Shop der Band (seit dem 16.06.2012) erhältlich ist.
Die zehn Lieder von The Lord Of Steel sind im Vergleich zu den letzten Alben viel verzerrter, aufgeblähter und dadurch aggressiver als noch zu Thunder In The Sky (Release 2009) Zeiten. Die Soli werden in für Manowar typischer Manier in jedem Song verbaut und ich weiß schon jetzt, dass jeder, der mit Manowar groß geworden ist, genau bei dem Sound der Gitarre weiche Knie bekommen wird.
Sicher sind die Texte nicht wirklich innovativ, aber muss das denn bei einer Band, die seit eh und je immer über Mittelalter, Heavy Metal, Krieger (genauer „Warriors“), Schwerter, Motoren und Schlachten berichtet hat, sein? Ich denke nicht.
Das namensgebende Stück The Lord Of Steel, welches mich sehr stark an eine harte Version von Dawn Of Battle erinnert, eröffnet das knapp fünfundvierzigminütige Album. Hier wird bereits klar, dass Manowar zwar noch die Alten sind, doch auch Altbewehrtes restaurieren können, um daraus eine ganz neue Kreation zu machen.
Manowarriors ist wie die Hymne Kings Of Metal ein reiner Konzertsong, der mit Sicherheit im Publikum ankommt und zum Mitsingen animiert. Der Text ist, denke ich, absichtlich einfach gehalten, damit man den Text selbst mit zwei Promille nach dem ersten mal Hören auswendig kann. So erzeugt man eben einen Livesong – eingängig und Ohrwurmcharakter in einem.
Als etwas langweilig empfinde ich den Song Born In A Grave, der zwar zeigt, dass man mit min. 55 Jahren (geschätztes Alter, da nicht bekannt) noch immer sehr angenehm singen kann und dass auch schwere Songpassagen für einen alten Hasen wie eine Kaffeefahrt wirken. (Einfach und verlockend 🙂 ).
Mit Righteous Glory kommt eine waschechte Ballade auf die (digitale) Scheibe. Wie Manowar es schon wieder schaffen, dass sich die Haare meiner Arme in eine vertikale Position bewegen, verblüfft mich echt immer wieder.
Dass die vier Amerikaner nicht nur im True Metal beziehungsweise Heavy Metal zu Hause sind, merkt man eindeutig bei Touch The Sky: Hier werden die Rock-Allüren ausgepackt und die Band sorgt für eine echt angenehme und ausbalancierte Abwechslung zum restlichen Album.
El Gringo, das achte Lied auf The Lord Of Steel, ist für mich irgendwie ein Sahnestück zwischen den anderen Leckerbissen. Denn allein mit dem melodischen Intro des Songs drehen Manowar eindeutig an der Heavy Metal-Schraube und überzeugen mit galoppierenden Takten und eingängigem Text.
In Annihilation bekommt der Hörer – dank Kopfhörern oder guter Anlage – einen netten Stereomix. Da macht es Spaß, der Bassmelodie (die mich an Rammsteins Mann Gegen Mann erinnert) Ton um Ton vom linken zum rechten Ohr zu folgen.
Abschließend zaubert Manowar ein stampfendes Mid-Tempo Lied, welches allein schon durch den Refrain seine Daseinsberechtigung hat. Hier wird die nordische Mythologie (erneut) verwendet, um eine Live-Hymne in die letzten paar Minuten des genialen Albums zu packen.