Teethgrinder – Dystopia

Dystopisches Werk der Niederländer Teethgrinder

Artist: Teethgrinder

Herkunft: Zwolle, Amsterdam, Utrecht, Niederlande

Album: Dystopia

Spiellänge: 46:08 Minuten

Genre: Grindcore, Death Metal, Powerviolence, Sludge, Crust, Black Metal

Release: 22.07.2022

Label: Lifeforce Records

Link: http://teethgrinder.nl/

Bandmitglieder:

Gesang – Jonathan Edwards
Bassgitarre und Backgroundgesang – Jabe Piter Faber
Gitarre – Mart Wijnholds
Schlagzeug – Wieger Jan Scheper

Tracklist:

  1. Ascendence
  2. Birthed Into Suffering
  3. Worthless
  4. Blood Ritual
  5. Disgrace
  6. Our Failing Species
  7. God Complex
  8. Cloaked
  9. As I Believe The World To Be, So It Is
  10. Dystopia

Sechs Jahre nach ihrem Album Nihilism veröffentlicht die niederländische Extreme Band Teethgrinder ihr drittes Album Dystopia über Lifeforce Records, bei dem bereits das Debütalbum Misantorphy (2015) veröffentlicht wurde. Am 22.07.2022 hat das Album über das Medium CD das Licht der Welt erblickt, bevor (voraussichtlich) am 02.09.2022 die Vinylausgabe vorliegen wird. Die Verspätung ist natürlich der Situation in den Presswerken geschuldet. Neben der schwarzen Version wird es zwei limitierte farbige Editionen in translucent yellow Vinyl und red yellow smoked Vinyl geben. Die beiden farbigen Editionen sind auf jeweils 150 Stück limitiert.

Ich persönlich kenne die niederländische Band aus Zwolle schon etwas länger. Gesehen habe ich Teethgrinder das erste Mal als Support von Nails Ende 2017 in Köln, da war das Vorgängeralbum Nihilism quasi noch frisch. Ein weiteres Mal sind Teethgrinder mir ein Jahr später auf dem Deathfeast Open Air in Andernach begegnet.

Wenn man Teethgrinder kennt, weiß man auch schon, womit man rechnen muss, nämlich mit einem wütenden und wüsten Stilmix, der sich am ehesten wie folgt beschreiben lässt.

Die Wut des Grindcore, gemischt mit Black & Death, dazu gibt es leichte Nuancen von Hardcore und Post-Metal. Ein unmenschlich kalter Gitarrensound trifft auf das konstante Screamen von Sänger Jonathan Edwards.

Der Opener Ascendes beginnt mit einer lang anhaltenden Sequenz mit Text aus dem Off. Eine gewaltige postapokalyptische Szene, die manchen doch etwas Angst einheizen könnte. Sehr schrill und doch in einem noch ungewohnt gemäßigten Tempo. Mit Birthed Into Suffering kommt dann eine Explosion. Die Band zeigt ihr wahres Gesicht. Hart und erbarmungslos wird hier abgerotzt.

Die Niederländer Teethgrinder zeigen sich in ihrem Element. Das folgende Worthless ist nicht wortlos, vielmehr könnte ich mir vorstellen, dass dieser Sound jemanden wortlos zurücklassen könnte, zumindest den, der die Band bisher noch nicht kannte. Der Song endet dann abrupt mit einer Sequenz an Worten. Noch mehr Gekeife ist in Blood Ritual gehalten, dazu schwere, zerfetzende Gitarren. Mit jedem Song nähern sich Teethgrinder immer mehr einem Dystopia.

Man muss schon gestehen, dass die Niederländer sich in der Dystopie wohl auskennen, denn in ihrer Musik keimt zu keinem Zeitpunkt der Gedanke an eine Utopie auf. Es scheint alles schlecht und verkommen, eine schöne und friedfertige Zukunft scheint aussichtslos.

Damit ist für mich Dystopia von Teethgrinder aktueller denn je. Musikalisch gesehen prasseln auf Dystopia die dunkeltesten Musikstile aufeinander ein, eine schwer verdauliche Mixtur aus Grindcore, Death/Black Metal, Sludge, Crust und unheilvollem Powerviolence. Im Titeltrack ganz zum Schluss wunderbar in einem Song zusammengepackt. Der Song Dystopia hat neben Cloaked eine Länge von über acht Minuten. In solchen Songs fährt das Quartett eine komplette Artillerie an Sound auf.

Kein anderer Musikstil könnte einem Dystopia besser die Hand reichen. Die Niederländer verstehen ihr böses Handwerk auf jeden Fall.

Teethgrinder – Dystopia
Fazit
Teethgrinder aus den Niederlanden vertonen ein Dystopia - böse und qualvoll mit ihrer extremen Form der Musik. Mich persönlich erfreut ja ihre Mucke ungemein, könnte mir jedoch vorstellen, dass sie damit auch einige Metaller abschrecken, zumindest die, die an ein Utopia glauben.

Anspieltipps Birthed Into Suffering, Blood Ritual und God Complex
Juergen S.
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