The Unguided – Lust And Loathing

“Gegensätze ziehen sich an“

Artist: The Unguided

Herkunft: Schweden

Album: Lust And Loathing

Spiellänge: 41:27 Minuten

Genre: Metalcore, Melodic Death Metal

Release: 26.02.2016

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/TheUnguided und http://theunguided.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Richard Sjunnesson
Gesang und Gitarre – Roland Johansson
Gitarre und Keyboard – Roger Sjunnesson
Bassgitarre – Henric Liljesand
Schlagzeug – Richard Schill

Tracklist:

  1. Enraged
  2. The Worst Day (Revisited)
  3. King Of Clubs
  4. Heartseeker
  5. Phobos Grip
  6. Black Eyed Angel
  7. Operation E.A.E.
  8. Boneyard
  9. Hate (And Other Triumphs)

The Unguided - Lust And Loathing

 

Auch wenn man von der Band The Unguided noch nie etwas gehört haben sollte, könnten einem zumindest die Namen Richard und Roger Sjunnesson sowie Roland Johansson bekannt vorkommen. Genau, die waren doch mal bei Sonic Syndicate. Waren sie, aber nur bis 2010 bzw. 2011. Da haben nämlich alle drei nacheinander Sonic Syndicate verlassen und mit The Unguided eine weitere schwedische Band gegründet, die eher die Metalcore-Schiene fährt, aber auch einige Elemente aus dem Melodic Death Metal in ihre Songs einbaut. Das Debütalbum Hell Frost, der erste Teil einer geplanten Trilogie, erschien im Jahr 2011, im Jahr 2014 kam dann Fragile Immortality heraus. Vollendet wird diese Trilogie mit dem am 26.02. erscheinenden Album Lust And Loathing.

Mit Gitarren und flirrendem Keyboard startet Enraged, bevor dann zunächst mal der wunderbare Klargesang von Roland Johansson zu hören ist. Aber die Shouts von Richard Sjunnesson lassen natürlich nicht lange auf sich warten. Ein feiner Uptempo-Kracher, der sogar mit so etwas wie einem Break und einem schönen Gitarrensolo aufwartet. Beim folgenden The Worst Day (Revisited) geht es dann anders herum, hier gibt es erst Shouts auf die Ohren. Das Tempo überwiegend mächtig angezogen, nur im Chorus geht es dann wieder etwas gemächlicher zu. Sehr genial auch der Kontrast zwischen den mächtigen Soundwänden der Saitenfraktion und dem immer wieder zart durchklingenden Keyboard.

Und weiter geht der muntere Wechsel zwischen den Gesangsstilen, mal geht es mit Shouts los, mal mit Klargesang. Die Gesangsanteile halten sich eigentlich relativ die Waage, wobei beim wohl schnellsten und härtesten Song des Albums, Phobos Grip, dann ausnahmsweise mal nur Richard Sjunnesson zu hören ist. Auch die Tempowechsel sorgen für ausreichend Abwechslung, und mir persönlich gefällt auch der Einsatz des Keyboards sehr gut. Dieses Instrument hat ja seine Befürworter und seine Gegner, aber ohne würde hier was fehlen. Und The Unguided schaffen es definitiv, die richtige Mischung zwischen Melodie und Härte zu finden.

Mit Heartseeker, überwiegend mit Klargesang ausgestattet, gibt es auch so etwas wie eine Powerballade, und mit einer mehr oder weniger reinrassigen Ballade, nämlich mit Hate (And Other Triumphs) schließt das Album nach etwas mehr als 40 Minuten Spielzeit sehr ruhig.

Fazit: Ich muss gestehen, dass ich The Unguided nach dem Debütalbum nicht weiter verfolgt hatte und nur durch Zufall durch die Tourankündigung wieder auf die Band gestoßen bin. Und da kommen natürlich schon Erinnerungen an die guten alten Sonic Syndicate-Zeiten hoch, wenn man diese Stimmen wieder hört. Große Innovationen darf man hier nicht erwarten, aber mir hat dieses Album auf jeden Fall so viel Spaß bereitet, dass ich mich schon darauf freue, die Jungs nun auch einmal live zu erleben.

Anspieltipps: Enraged, The Worst Day (Revisited), Operation E.A.E. und Boneyard
Heike L.
8.5
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