U.D.O. + Support auf Steelfactory Tour 2019 am 19.02.2019 im Gruenspan in Hamburg

“U.D.O. + Support auf Steelfactory Tour 2019 am 19.02.2019 im Gruenspan in Hamburg!“

Eventname: Steelfactory Tour 2019

Headliner: U.D.O.

Vorband(s): Dead City Ruins und Reece

Ort: Gruenspan, Hamburg

Datum: 19.02.2019

Genre: Metal, Heavy Metal

Wartend vor dem Gruenspan bei schönstem Hamburger Regenwetter stehen gut 150 Metalheads vor dem Einlass mit uneingeschränkter sehr guter Laune, denn das neue Album Steelfactory von U.D.O. ist sehr gut angekommen und heute das Motto der Tour. Die Steelfactory Tour 2019 wird heute Abend mit drei Bands die Keule schwingen und in Hamburg zum Sturm blasen.

Mit Dead City Ruins aus Australien geht der Opener auf die Bühne, um Rock made in Downunder zu zelebrieren. Die Jungs spielen eine gute halbe Stunde, ihre Klänge erinnern mich an die ,,alten Zeiten“ um Robert Plant und Co. Ihre Liveshow mit ordentlich Headbangen macht schon Spaß und die Performance ist gut umgesetzt. Steve Welsh, Sänger der fünf Kopf starken Truppe, zieht das Publikum in seinen Bann. Die Jungs spielen sich regelrecht den A…. ab, und Songs wie Broken Bones, Dirty Water oder We Are One machen durchaus Spaß. Das Quintett aus Melbourne legt ordentlich Spielfreude an den Tag und die überträgt sich auch auf das Publikum. Zwar sind die meisten heute hier, um lupenreinen Metal zu hören und den machen die Australier definitiv nicht, aber der Sound geht gut ins Ohr und gute handgemachte Rockmusik wird eben immer honoriert.

Als zweite Supportband des Abends treten Reece an und locken gleich noch eine ganze Reihe Besucher mehr vor die Bühne. Frontmann David L. Reece ist natürlich jedem hier ein Begriff, löste er doch 1987 Udo Dirkschneider als Sänger in den Reihen von Accept ab und nahm mit der in Solingen gegründeten Band das Album Eat The Heat auf. Somit stehen hier heute Abend zwei ehemalige Accept Sänger auf der Bühne, wobei das Gastspiel von Reece damals nach gut zwei Jahren und einem Album schnell wieder endete. Dennoch ist es nicht verwunderlich, dass Reece mit dem Accept Song D-Train, von eben diesem Eat The Heat Album, in ihr Set einsteigen. Obwohl das Album damals kommerziell floppte, hat Mr. Reece das Publikum damit sofort auf seiner Seite. Im Anschluss geht es dann aber zunächst mit eigenem Material weiter. Der sympathische Frontmann stimmt den kraftvollen Opener Any Time At All vom aktuellen Album Resilient Heart an. Die Songs höre ich heute zum ersten Mal, aber Reece macht das, was er schon immer am besten konnte, Heavy Rock mit netten Melodien.

Die Bühne wird für den Headliner nun komplett umgebaut, und auch, als das dann ,,fertig“ ist, dauerte es noch sehr lange, bis das Licht ausgeht und der ,,Meister und seine Band„ auf die Bühne kommen. Zuerst erblickt man Sven, dann die fast neue Besetzung, bis Herr Dirkschneider langsam das Spielfeld betritt. Man sieht und merkt ihm an, dass sein Knie ihm erheblich zusetzt. Der geborene Bühnenflitzer war er nie, aber jetzt schreitet er meist gemächlich über die Bretter während der Opener Tongue Reaper erklingt. Ich persönlich muss sagen, die letzte Tour von U.D.O., wo nur Songs seiner Accept Zeit gespielt wurden, war schon genial. Unter anderem auch, weil viele Accept Stücke inszeniert wurden, die sonst heute live nicht mehr zelebriert werden. Das eigene U.D.O. Material beinhaltet jedoch ebenfalls diverse Leckerbissen, die man noch nicht missen möchte – auch wenn die Zeiten unserer ersten Heavy Metal Heros in den nächsten Jahren langsam auslaufen.

Mit dem nahtlosen Übergang zu Make The Move vom aktuellen Steelfactory Album geht es steil weiter, 24/7 als nächster Nackenbrecher folgt auf dem Fuß. Was will ein Fan da mehr? Knallharter Metal, so wie wir ihn doch alle kennen und mögen, und das auch mit über 60 Jahren, dringt mit rauchiger Stimme aus der Anlage. Als dann Metal Machine auf uns losgeht, toben die Massen in der ausverkauften Halle des Gruenspan. Weiter im Programm: der geniale Hungry And Angry. Auch Heart Of Gold besticht mit seinem genialen Anfangsriff und das neue epische One Heart, One Soul entwickelt sich zum Mitgrölkracher. Damit geht das offizielle Set dann auch zu Ende. Doch ohne die ganz großen Bandklassiker kann der Abend natürlich nicht zu Ende gehen. Mit Holy geht es in den Zugabenblock und der Song von 1999 fordert den Fans noch einmal alles ab. Der Schlussspurt setzt ein. Mehr Metal geht nicht mehr und so dürfte heute Abend jeder zufrieden nach Hause gehen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt halt, wie angekündigt, keine Accept Klassiker mehr.

Das U.D.O. es mit seinem Gefolge draufhat, ist bekannt und für mich zählen sie zu einem der besten Liveact´s im Heavy Metal überhaupt. Abstriche muss man bei der Interaktion machen und eben die guten alten Accept Kracher fehlen schon.