Pandaemonium – The Last Prayer

“Auch Italiener verzapfen mal Mist“

Artist: Pandaemonium

Album: The Last Prayer

Spiellänge: 51:43 Minuten

Genre: Symphonic / Power Metal

Release: 27.01.2012

Label: IceWarrior Records

Link: www.pandaemonium.org

Klingt wie: Derdian und Angra

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel Reda
Gitarre – Steve Volta
Bass – Lorenzo Zirilli
Schlagzeug – Frederico Ria

Tracklist:

  1. Alone In The Dark
  2. Two Spirits One Heart
  3. Through The Wind
  4. Holy Voice
  5. Tower Of Fears
  6. The White Voices
  7. Go Your Own Way
  8. Today
  9. Braveheart
  10. Epitaph
  11. Until The End

Pandaemonium_TheLastPrayer_Cover

Nach 1999 und 2005 folgt nun ein weiterer Silberling der italienischen Power Metaller von Pandaemonium, namentlich The Last Prayer. Die Bandgeschichte reicht also schon weit zurück und viele Veränderungen sind bereits geschehen, so beispielsweise der Weggang dreier Bandmitglieder im Jahre 2001(darunter Alex Niali, der nun bei Bejelit an der Klampfe steht). Doch sieben Jahre nach dem letzten Longplayer meldet sich das italienische Epic Power Metal-Quartett mit einem neuen Album zurück, das elf Songs und knapp 52 Minuten Spiellänge umfasst.

Das orchestral angehauchte Prinzip des italienischen Power Metals ist ja ein alter Hut, doch hier dreht es sich um eine sehr kraftvolle, explosive Version des Genres, gemischt mit sehr symphonischen, teils akustischen Stücken. Daher kann man sagen, dass zumindest stilistisch eine starke Ausgewogenheit herrscht. Inwiefern diese abwechslungsreiche Komposition jedoch balanciert und überzeugend wirkt, steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben. Der teils übermäßig häufige Wechsel in der Geschwindigkeit und die Opern-Arie im Hintergrund (u.a. bei dem zweiten Stück, Two Spirits One Heart) deuten jeweils auf die mir bekannte und übliche Auslegung des italienischen Power Metals hin. Kurz gesagt: die Herren aus dem Land des Stiefels neigen gerne zur Übertreibung.

Es sei jedoch gesagt, dass diese Übertreibung nicht immer schlecht sein muss. Bei dem Album The Last Prayer finde ich, meint es das Quartett viel zu gut mit den Hörern und bereits beim dritten Song fängt es langsam an zu nerven, wie man arienhafte Schreie in mein Gehör zwängt. Doch zum Glück kommt die angesprochene Abwechslung zu den akustischen Stücken, die zwar nicht minder opernhaft sind, aber bei Weitem nicht so auf die Ohren schlagen.

Ich muss ebenfalls gestehen, dass das Album von Pandaemonium nicht wirklich zulegt. So mancher Song mag ganz melodisch, ganz nett und hörbar sein, doch so wirklich eingängig und angenehm wird die Scheibe einfach nicht. Aus Italien bin ich einfach Besseres gewohnt, als nur stellenweise metallische Höchstleistungen.

Fazit: Versuchen wir es einfach mal so freundlich, wie möglich auszudrücken: Eigenschaften: - Melodik: Check - Epik: Check Instrumente: - Gutes Riffing: Check - Starkes Drumming: Check - Guter Basser: Check - Gesang: Oft gequält und/oder übertrieben Ausgewogenheit: - Akustik: Check - Power Metal: Check - Symphonic Metal: Check - Oper: Leider Check Da bleibt nichts anderes zu sagen, außer dass diese Jungs wohl ihren eigenen Stil haben, dieser aber bei mir definitiv nicht gut ankommt. Das Gesamtwerk The Last Prayer enttäuscht, nachdem Bands wie Bejelit (ein anderes Italien-Produkt, das ich gereviewt habe) etc. in letzter Zeit einfach überzeugender waren. Nach so vielen Jahren Banderfahrung muss mehr drin sein, daher eine weniger gute, aber gerechtfertigte Bewertung. Anspieltipps: entfällt
Lennart L.
4
4