Artist: Armored Dawn
Herkunft: Sao Paulo, Brasilien
Album: Viking Zombie
Spiellänge: 43:50 Minuten
Genre: Melodic Metal, Viking Metal
Release: 18.10.2019
Label: Eigenproduktion
Link: http://armoreddawn.com
Produktion: Dharma Studios, Sao Paulo
Bandmitglieder:
Gesang – Eduardo Parras
Gitarre – Timo Kaarkoski
Gitarre – Tiago de Moura
Bassgitarre – Heros Trench
Keyboard – Rafael Agostino
Schlagzeug – Rodrigo Oliveira
Tracklist:
1. Ragnarok
2. Animal Uncaged
3. Zombie Viking
4. Fire And Flames
5. The Eyes Of The Wolves
6. Face To Face
7. Drowning
8. Heads Are Rolling
9. Blood On Blood
10. Embrace The Silence
11. Rain Of Fire
Viking Metal aus Brasilien? Sagen der nordischen Mythologie über den täglichen Überlebenskampf der Nordmänner mit der eisigen Kälte und der rauen See, vereint unterm Zuckerhut – kaum vorstellbar. Dass diese ungewöhnliche Kombination durchaus funktionieren kann, beweisen u.a. die brasilianischen Kollegen von Swords At Hymns (absoluter Geheimtipp). Was können wir nun von Armored Dawn erwarten? Vielleicht ein weiteres Highlight Odin’scher Tonkunst?
Armored Dawn stammen aus Sao Paulo, gehören dort bereits zur festen Szenegröße und haben mit Viking Zombie bereits ihren dritten Longplayer am Start. Um eines gleich vorwegzunehmen: Der Begriff Viking Metal trifft einzig und allein auf die klischeebeladenen Texte zu. Musikalisch bewegt man sich in anderen Gefilden. Melodic Metal trifft es hier wohl am besten.
Mit dem Opener Ragnarok – zu dem auch ein Videoclip gedreht wurde – hat man gleich einen der stärksten Tracks an den Beginn der Scheibe gestellt. Im moderaten Midtempo gehalten, gipfelt Ragnarok in einen starken Refrain, der sofort im Ohr hängen bleibt. Wie in den meisten Songs auf Viking Zombie, so ist auch hier das Keyboard allgegenwärtig. Es ist zwar songdienlich eingesetzt, nimmt diesen aber auch jeglichen Druck. Generell ist zur Produktion zu sagen, dass der Sound klar und transparent, jedoch ohne Ecken und Kanten ist und dadurch an Wucht und Durchschlagskraft verliert. Da wir es hier allerdings mit einer Eigenproduktion zu tun haben, ist der Mix trotz allem mehr als amtlich. Der Titeltrack schlägt mit seinem eingängigen Refrain in die gleiche Kerbe wie der Opener und ist ein weiteres Highlight der Scheibe. Im weiteren Verlauf des Silberlings werden aber auch dessen Schwächen deutlich sichtbar: Der Songaufbau ist nahezu immer identisch. Viele Songs plätschern einfach vor sich hin und auch das Tempo variiert kaum – Ausnahmen sind hier Fire And Flames und der starke Mittelpart von The Eyes Of The Wolves, in denen das Tempo endlich mal angezogen wird, was klar der Heavyness zugutekommt. Auf der Habenseite verbuchen können Armored Dawn ebenfalls das melancholisch gehaltene Drowning, sowie den Abschlusstrack Rain On Fire, in dem zumindest ein wenig Wikinger-Flair rüberkommt.