Artist: The Georgia Thunderbolts
Herkunft: Rome, USA
Album: Can We Get A Witness
Spiellänge: 54:19 Minuten
Genre: Southern Rock, Rock
Release: 15.10.2021
Label: Mascot Records, Mascot Label Group
Link: https://www.georgiathunderbolts.com/
Bandmitglieder:
Gesang – TJ Lyle
Gitarre – Logan Tolbert
Gitarre – Riley Couzzourt
Bassgitarre, Keyboard, Gesang – Zach Everett
Schlagzeug – Bristol Perry
Tracklist:
- Take It Slow
- Lend A Hand
- So You Wanna Change The World
- Looking For An Old Friend
- Spirit Of A Workin‘ Man
- Midnight Rider
- Be Good To Yourself
- Half Glass Woman
- Dancin‘ With The Devil
- Can I Get A Witness
- Walk Tall Man
- It’s Alright
- Set Me Free
Von der Ostküste der USA grüßen The Georgia Thunderbolts dieser Tage mit ihrem neuen Album Can We Get A Witness. Die fünf Jungs haben natürlich, wie es der Name schon sagt, ihren Wohnsitz in Georgia. Nördlich von Atlanta bringen die ihre Heimatstadt Rome mit ihrem aufwühlenden Southern Rock immer wieder zum Beben. Am Fuße der Appalachen entsteht der feste Verbund aus dem Southern Rock in der Kombination mit Blues, Western und leichten Stoner Rock Anteilen und bringt dadurch urtypisches Saloon-Feeling auf die Platte. Nach der Debüt-EP im letzten Jahr legen sie jetzt mit neuen dreizehn Werken nach. Unter der Flagge von Mascot Records / Mascot Label Group greifen sie nicht nur in den USA nach den Sternen, sondern versuchen auch mit ihrem Western Charme bei uns in Europa zu landen.
Nach ein paar Durchläufen kann man feststellen, dass Can We Get A Witness eine super Platte für langwierige Büroarbeit ist. Selbst in der dritten Runde am Stück wird man den Klängen in keiner Weise überdrüssig. Das liegt eindeutig mit an TJ Lyle. Der Sänger hat sehr ausgeglichene Gesangsfarben, die immer wieder kleine Höhepunkte setzen und wunderbar harmonisch das Trommelfell treffen. Neben dem frechen Gitarrensound machen die Griffe am Keyboard oder die Melodien aus der Mundharmonika zusätzlich Spaß. Nach dem Kneipenkracher als Opener in der Form von Take It Slow lassen es die Thunderbolts schnell etwas ruhiger angehen. Lend A Hand schwenkt die schweren Strahler auf den Mittelpunkt der Bühne, wo TJ Lyle eindeutig und unausweichlich im Fokus steht. Den Staub abgeklopft, treffen die schweren Lederstiefel die durchgetretenen alten Bohlen und bringen diese zum Vibrieren. Emotional versetzt bekommt man trotz der nicht immer fröhlichen Thematik gute Laune. Perfekt bei dem schlechten Herbstwetter, zaubern wenigstens die fünf Musiker warme Kompositionen zu und nach Deutschland. Ohne wilden Galopp laufen die nächsten Nummern auf ähnlichem Niveau aus den Boxen. Einziger Vorwurf, den man den Jungs machen muss, ist die Tatsache, dass bei einem intensiven Hören schnell die Luft bei Can We Get A Witness raus ist. Locker, luftig, aber berechenbar gehen die Rocker einen sehr eingängigen Weg, ohne nach links und rechts zu blicken. Fans des klassischen Southern Rock dürfte das kaum stören, schließlich beherrschen sie ihre Kunst und bringen durch Blues-Merkmale weitere Goodies mit in die Session. Den langsam monoton werdenden Eindruck bricht der groovende Spirit Of A Workin‘ Man, der hörbar mehr Rock ’n‘ Roll Attitüde beinhaltet, ohne aus dem Raster zu fallen. Auf den Geschmack gekommen, bleibt Midnight Rider auf Zack. Die Zügel werden erst mit Be Good To Yourself kurz lockerer gelassen. Diese Spannungsbögen tun gut und legen wunderbar für Half Glass Woman auf. Dancin‘ With The Devil bleibt leider etwas hinter meinen Erwartungen zurück, da hätten die Thunderbolts es mal krachen lassen können – verpassen diese Chance jedoch und drehen sogar die Schlagzahl zurück. Set Me Free entlässt den Hörer zurück in die Realität, die aktuell düster, verregnet und kalt aussieht.