Artist: Flesher
Herkunft: Indiana, USA
Album: Tales Of Grotesque Demise
Spiellänge: 35:31 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 15.9.2023
Label: Eigenproduktion
Link: https://flesher1.bandcamp.com/album/tales-of-grotesque-demise
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Paul Breece
Bassgitarre – Gus Matracia
Schlagzeug, Backing Gesang – Dustin Boltjes
Tracklist:
- Enter The Realm
- Wisconsin 3
- Scroll Of Toth
- Creature Beast
- The Gates
- Curse
- No Escape
- In Suffering
- Flesher (Will Kill You)
Viel kann man bisher noch nicht über die Band Flesher schreiben, da die Infos über die drei Jungs aus den Staaten recht rar sind. Es gibt das eine oder andere wackelig gefilmte YouTube-Video und eine Bandcamp-Seite. Restliche Infos gibt es nur von Metal Archives, wo man herauskriegen kann, dass es bisher ein Drei-Song-Demo gibt.
Von diesen drei Songs haben es nun zwei (Wisconsin und Curse) auf die aktuell erschienene Platte Tales Of The Grotesque Demise geschafft.
Los geht die Platte mit einem Synthi Old School Horrorfilm Gedudel. Wie passend für eine Band, die ihre Musik selbst als Horror Death Metal beschreibt.
Der erste richtige Track, Wisconsin 3, war schon auf der EP Murder Sessions vertreten und wird hier noch mal mit neuem Sound recycelt: Tief, böse und eine Prise fett kann man als erste Beschreibung gut verwenden.
Dabei hat der Bass im Mix eine ordentliche Ladung Liebe abbekommen und bringt ordentlich Schwung in die Nummer, während die Gitarre hingegen bei den mittleren Frequenzen ihr Unwesen treibt. Soundtechnisch also alles schön aufgeräumt, ohne dabei zu modern zu klingen. So konnten sich Flesher eine old schoolige Atmosphäre bewahren, was vor allem den Drums zu verdanken ist.
Musikalische Einflüsse werden ebenfalls mit dem ersten Song gleich dargestellt und so zeigt sich schnell, dass die Jungs bestimmt Fans von Morbid Angel sind. Zumindest erinnert ein tragendes Riff im Song von Wisconsin 3 stark an das führende Riff von Where The Slime Live. „Klauen“ ist vielleicht ein bisschen viel gesagt, aber das Riff hier ist schon seeeeehr nahe dran. Ansonsten wechseln sich rhythmusorientierte Riffs mit Schrammelparts ab, die entweder durch Humpa oder Blastbeats begleitet werden.
Alles irgendwie schon ganz fett und interessant, doch verliert sich, auch aufgrund des Sounds, die Platte an fesselnden Elementen. So wird es ab der Mitte des Albums etwas eintönig und man verliert sich leider in belanglosen Riffs, die zwar immer wieder durch coole Rhythmen aufgelockert werden, dann den Zuhörenden aber wieder fallen lassen.
Einen Lichtblick gibt es allerdings noch in der Mitte der Platte: The Gates ist ein unglaublicher Schieber, der durch seinen Strophenteil im ersten Drittel gut ins Ohr geht. Bedauerlicherweise ändert sich das zum Ende hin, wo sich Flesher entscheiden, auf einen Schredderpart zu gehen. Hier hätte man die Eingängigkeit des Eröffnungsriffs aufgreifen können, um die Hörerschaft abzuholen und den Song rund zum Abschluss zu bringen.