Keine Band hat den Death Metal so auf den Kopf gestellt wie Defeated Sanity. Die Band hat mit ihrer einzigartigen Mischung aus knallhartem technischem Können und Jazz-infiziertem Chaos Metalheads von ihren familiären Anfängen in Berlin bis zum Maryland Deathfest und Indien begeistert. Nachdem sie mit ihrem letzten Album die Billboard-Charts stürmten, kehren diese Underground-Champions nun zu dem brutalen Slamming zurück, das ihr Vermächtnis zementiert hat.
„Chronicles Of Lunacy ist nicht nur ein Pflichtkauf“, schreibt New Noise. „Es ist eine der besten Death-Metal-Platten des Jahres 2024. Hoch lebe Defeated Sanity“.
Chronicles Of Lunacy erschien am 22. November, auf Season Of Mist, aber ihr könnt alle acht mitreißenden Songs schon heute hören, indem ihr euch den kompletten Album-Stream auf dem Season Of Mist YouTube-Kanal anhört.
Chronicles Of Lunacy schlägt einem direkt ins Gesicht. Schon der Opener Amputationsdrang lässt dich unter seinen pausenlosen Blasts auf die Matte sinken. Mach es dir auch bequem. Defeated Sanity lassen das Album nicht eher ruhen, bis Temporal Disintegration in ein wackelndes Bass-Outro übergeht.
„Wir lieben es zu experimentieren“, erklärt Schlagzeuger und Gründungsmitglied Lille Gruber. „Aber wir haben gemerkt, dass einige unserer ältesten Fans nach unseren letzten beiden Alben verloren gegangen sein könnten. Mit Chronicles Of Lunacy wollten wir uns mehr auf nackenbrechende Brutalität konzentrieren“.
Sich wie ein Höhlenmensch zu verhalten, ist nicht so einfach, wenn man einen Mensa-Maestro wie Gruber an den Reglern hat. „Das Schlagzeugspiel von Lille ist einfach krank“, sagt Bassist Jacob Schmidt. Egal, ob Gruber auf seine Snare einhämmert, zwischen den Becken pendelt oder einen kolossalen Groove reitet, Chronicles Of Lunacy fließt wie ein nicht enden wollender Strom von Dreck. Die Leadsingle The Odour Of Sanctity beginnt, als würde er eine Wunde mit rasenden Blastbeats aufreißen, nur um dann in einen monströs schrägen, synkopierten Stomp überzugehen.
„Er ist das Gesicht des Franchise, also werden wir niemals auf die kopfzerbrechenden Momente verzichten, die Defeated Sanity auszeichnen“, so Schmidt weiter.
In der Tat ist Chronicles Of Lunacy kein Defeated Sanity für Dummies. „Jeder Song handelt von einer anderen Form der geistigen Korruption“, sagt Sänger Josh Welshman. „Odour stinkt nach religiösem Fanatismus. Der frühe Publikumsliebling A Patriarchy Perverse bricht den Geist des Coed-Killers Ed Kemper auf. Sickness breeding sickness“, knurrt Welshman mit gutturaler Wut.
Chronicles Of Lunacy trifft zwar immer noch aus allen Ecken und Enden, zieht aber eine zackige rote Linie zurück zu den brutalen Ursprüngen von Defeated Sanity. Immerhin teilt sich die Band jetzt ein Label mit ihrem Namensvetter. Der neue Gitarrist Vaughn Stoffey peitscht Accelerating The Rot zum schnellsten Song der DS-Geschichte. „Dieses Album ist rauer und geradliniger“, sagt Stoffey. „Es kehrt zu dem zurück, was die Leute an Psalms Of The Moribund und Chapters Of Repugnance lieben“.
Um die schiere Brutalität auszugraben, nach der sich die langjährigen Fans sehnen, kehrten Defeated Sanity in die Thousand Cave Studios zurück. Der Underground-Hotspot diente als Ausgrabungsstätte für die beiden Vorgängeralben, aber bei Chronicles Of Lunacy wurde Produzent Colin Marston ermutigt, sich die Hände richtig schmutzig zu machen. „Wir wollten immer noch etwas von der hohen Klangtreue, die man auf modernen Death-Metal-Platten hört“, sagt Schmidt, „aber dieses Album hat auch das erdrückende Low-End der alten Schule“.
Die Band setzt diesen zweigleisigen Ansatz auf Condemned To Vascular Famine mit monströser Wirkung um. Mit knapp sechs Minuten ist der Song der längste Arschtritt auf Chronicles Of Lunacy. Zeitweise klingen alle vier Bandmitglieder so, als würden sie die Wände in verschiedenen Irrenhäusern hochklettern, aber nach einer kurzen Anspielung auf Bram Stoker’s Dracula stürzt sich die Band in den hässlichsten Breakdown des Albums. „Das ist eines unserer Lieblingsstücke“, sagt die Band. „Es ist eine Kreuzung des DS-Sounds, den wir auf Chronicles Of Lunacy entwickelt haben. Auch wenn es manchmal verdammt schräg wird, liegt der Schwerpunkt immer noch auf schwerem, geradlinigem Slamming“.
Sie werden ihre Knöchel nie in einer geraden Linie schleifen, aber auf Chronicles Of Lunacy kehren Defeated Sanity zu purer Brutalität zurück.
Bei Time For Metal eine glatte 10 von 10!