Artist: Defeated Sanity
Herkunft: Deutschland, USA
Album: Chronicles Of Lunacy
Spiellänge: 33:35 Minuten
Genre: Brutal Technical Death Metal
Release: 22.11.2024
Label: Season Of Mist
Links: https://defeatedsanity.bandcamp.com/album/chronicles-of-lunacy
https://www.facebook.com/DefeatedSanity
https://www.instagram.com/defeated_sanity_official/
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Lille Gruber
Bass – Jacob Schmidt
Gitarre – Vaughn Stoffey
Gesang – Josh Welsman
Tracklist:
- Amputationsdrang
- The Odour Of Sanctity
- Accelerating The Rot
- Temporal Disintegration
- Extrinsically Enraged
- A Patriarchy Perverse
- Condemned To Vascular Famine
- Heredity Violated
Die Brutal Tech Death Metal Band Defeated Sanity kommt mit ihrem siebten Release um die Ecke und hat mit Lunacy Of Chronicles mal wieder ein wahres Meisterwerk abgeliefert.
In den 30 Jahren, in denen die Band nun besteht, hat die Band um Schlagzeugvirtuose Lille Gruber die Messlatte für extremen Metal immer weiter hoch gehängt und neu definiert. Ob es nun die wilden, jazzigen Drum-Parts sind, das abstruse Gitarrenriffing, gepaart mit Jacob Schmidts Bass-Parts, oder die tiefen gutturalen Vocals: Hier wird alles an die Grenze getrieben
Die Mischung aus Death Metal und Jazz klingt zwar erst mal wild, aber jeder, der sich in der Vergangenheit mit Defeated Sanity beschäftigt hat, wurde nie enttäuscht. So konnte die Band vor allem mit ihrer „Gemischten Platte“ Disposal Of The Dead/Dharmata sowohl ihre brutale als auch ihre technische Seite voll unter Beweis stellen.
Mit Chronicles Of Lunacy gehen die vier wieder auf ein eher brutales und bolziges Album: Acht Tracks und 33 Minuten Spielzeit sind auf den Punkt und es gibt keine Lücken oder Verschnaufpausen. Ruhige Parts zum Chillen? Fehl am Platz! Warum auch? Zwar wird es hier und da mal etwas grooviger, da sei mal Accelerating The Rot empfohlen, der gerade im Mittelteil zum Kopfnicken einlädt, am Ende aber doch noch die Kurve kriegt und in einem fiesen Blastbeat endet.
Bei Temporal Disintegration wird es spannend, denn hier wird mit einem Bass- und Schlagzeug-Part experimentiert, bei dem die Gitarre einen begleitenden Charakter hat und mit stehenden Tönen den Part untermalt. Wer also behauptet, dass hier nur stumpf gebolzt wird, hört halt nicht richtig zu!
Solche Parts sind die Kirschen der Platte, und es ist ungemein spannend, sich im Sound der Platte zu verlieren, um diese kleinen Schmankerl zu entdecken. Denn der Sound unterstreicht die Musik weiter in seiner Diversität: Die Gitarre ist so abstrus krass verzerrt, der Fokus bei den Drums liegt auf der Snare und der Bass ist im Mix so perfekt aufgeräumt, dass es am Ende ein stimmiges Gesamtbild gibt. In Zeiten von hochproduzierten Platten ist es angenehm, mal wieder eine realistische und organische Produktion zu hören.
Und der Gesang? Ja, das sind gutturale Vocals par excellence: Brutal auf den Punkt und das geübte Ohr wird hier und da was verstehen.
Diese Abwechslung, Komplexität und trotzdem Homogenität sind Alleinstellungsmerkmale von Defeated Sanity und der Sechs-Minuten-Killer-Song Condemned To Vascular Famine ist quasi die Zusammenfassung der Platte. Vor allem Fans von dem alten Song Engulfed In Excruciation werden hier ein feuchtes Höschen bekommen!