Cyphonism – Bound To The Kyphon

Back to the Brutal

Artist: Cyphonism

Herkunft: Wolfsburg, Niedersachsen

Album: Bound To The Kyphon

Spiellänge: 23:55 Minuten

Genre: Brutal Technical Death Metal

Release: 27.11.2024

Label: Eigenproduktion

Link: https://cyphonism.de

Bandmitglieder:

Gesang – Alexander Sobczak
Schlagzeug – Levin Mueller
Bass – Hedi Tej
Gitarre – Julian Müller

Tracklist:

  1. Bound To The Kyphon
  2. Extraction Of The Soul
  3. Swarm Of Sadistic Deities
  4. Heretik Sanctum
  5. Iron Flesh Messiah

Cyphonism sind, laut Metal Archives, seit 2011 unterwegs und haben 2024 ihren vierten Release in Form der EP Bound To The Kyphon rausgehauen.

Wie schon von den Wolfsburgern gewohnt, haben wir einen ziemlich aufgeräumten Sound, der sehr modern und mit Fokus auf den Gitarren sowie der Snare liegt. Der Rest bettet sich da herum gut ein und schmiegt sich dem Songwriting an. Vor allem die Schredder-Riffs kommen gut durch und heben sich damit ein bisschen aus den Songs heraus. Mir persönlich gefallen die eher untypischen Vorspieler, bei denen Hedi mit dem Bass die Akzente spielt, um in den nächsten Part zu gehen. Und der Basssound hat es in sich: knackig und schön „holzig“, nicht zu viel Zerre. Also ein sehr stimmiges Gesamtbild.

Ebenfalls etwas untypisch sind die Vocals, die mich persönlich an die guten alten Annotations Of An Autopsy erinnern. Die Gurgeln gut vor sich hin, aber ohne dabei unverständlich zu sein. Driften also nicht in ein absolutes Extrem ab, wie manch andere Brutal Death Metal Bands.

Was man Cyphonism zum Songwriting mal lassen muss, ist, dass es die Jungs schaffen, echt coole Riffs zu schreiben, die einen gewissen Ohrwurmcharakter haben und sich gerne festsetzen. Dazu muss man sich nur einmal den Banger Heretik Sanctum anhören, der mit dem Anfangsriff echtes Hitpotenzial hat. Allerdings sind diese, ich nenne sie mal, Hit-Riffs auch gleichzeitig eine gewisse Schwäche. Denn die Songs sind mit gut vier Minuten relativ lang (für Brutal Death Metal) und es passiert ziemlich viel in den Songs. Als Zuhörender muss man aufmerksam bei der Sache sein, denn es kommen viele Riffs in langen Songs und immer was Neues dazu. Das sorgt zwar für ordentlich Abwechslung, kann allerdings ungeübte Zuhörende schnell abhängen. Schwieriger Zwiespalt, in dem man sich bewegt und ich habe das Gefühl, dass die Tracks teils etwas verkopft wirken. Also, dass man versucht hat, noch einen Part mehr in den Song zu bringen.

Das macht die Tracks jetzt nicht schlecht, im Gegenteil. Durch die Fülle an Input gibt es viel zu entdecken und ich persönlich bin auch ein Fan davon, mal was Neues auszuprobieren. Hier wäre es aber gut gewesen, bei dem einen oder anderen Track etwas auf die Bremse zu latschen. Also ein bisschen mehr brutal und ein bisschen weniger Kopf.

Cyphonism – Bound To The Kyphon
Fazit
Schon allein wegen Heretik Sanctum sollte man sich die EP mal anhören. Beim ersten Durchhören kann die Platte für den einen oder die andere vielleicht etwas sperrig sein. Das legt sich aber, wenn man langsam mit den Songs vertraut wird. Für mich ein großes Plus, dass hier mit Strukturen und Riffs in einem etablierten Genre experimentiert wurde

Anspieltipps: Heretik Sanctum und Iron Flesh Messiah
Christian 'Lommer' W.
7.8
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