Accept – The Rise Of Chaos

“Accept mit erneuter Steigerung!“

Artist: Accept

Herkunft: Solingen, Deutschland

Album: The Rise Of Chaos

Spiellänge: 46:18

Genre: Heavy Metal

Release: 04.08.2017

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://acceptworldwide.com/

Produktion: Andy Sneap

Bandmitglieder:

Gesang – Mark Tornillo
Gitarre – Wolf Hoffmann
Gitarre – Uwe Lulis
Schlagzeug – Christopher Williams
Bass – Peter Baltes

Tracklist:

  1. Die By The Sword
  2. Hole In The Head
  3. The Rise Of Chaos
  4. Koolaid
  5. No Regrets
  6. Analog Man
  7. What’s Done Is Done
  8. Worlds Colliding
  9. Carry The Weight
  10. Race To Extinction

Da ist sie nun, die vierte Langrille der Solinger Accept. Ich habe das Vergnügen, diese Scheibe schon etwas früher auf dem Tisch zu haben. Da ich Accept bereits seit ihrer Gründung kenne und auch zu schätzen weiß, war ich natürlich zunächst erschrocken, als sich Udo Dirkschneider und der Rest der Band trennten. Auch der kurzfristige Versuch, sich 1993 wieder zu vereinen, war von kurzer Dauer und führte zur endgültigen Trennung im Jahr 2005, nachdem sie den Sommer über noch auf diversen Festivals gemeinsam auftraten. Seit 2009 ist Accept wieder aktiv und hat bereits drei Scheiben abgeliefert. Unter dem Produzenten Andy Sneap sind 2010 Blood Of The Nations erschienen, Stalingrad 2012 und Blind Rage 2014. Seit 2015 sind sie nun in der jetzigen Formation unterwegs, nachdem sie sich von Herman Frank und Stefan Schwarzmann getrennt hatten. Glücklicherweise haben sie, seit der erneuten Reunion, mit Mark Tornillo eine ebenso unverwechselbare Stimme gefunden wie zuvor mit Udo.

Die By The Sword, erster Track der Scheibe, zeigt die Marschrichtung an. Ausdrucksstarker Gesang von Mark Tornillo, intelligentes Songwriting, klasse Gitarrenarbeit des Routiniers Wolf Hoffmann und des Neuzuganges Uwe Lulis. Dazu das stabile Gerüst von Schlagzeuger Christopher Williams und Basser Peter Baltes. Ein Song, der es verdient hat, in das Liveprogramm aufgenommen zu werden. Bei Hole In The Head geht es verhaltener zur Sache, das aber nur, um danach bei Titeltrack Rise Of Chaos wieder Gas zu geben. Guter Chorus, der zum Mitsingen einlädt. Dazu die sägende Stimme von Mark Tornillo und die wieder gute Klampfe von Wolf Hoffmann, der die meisten Riffs sein eigen nennt. Uwe Lulis ist mehr der, der auf der Bühne die passenden Passagen beisteuert.

Koolaid beginnt mit einer tollen Soloeinlage von Wolf Hoffmann. Dann setzt Schlagzeuger Christopher Williams ein. Beim Gesang von Mark fällt auf, dass er nicht so schreit, sondern etwas tiefer singt. Steht dem Song gut. Dazu die Choruseinlagen – das erinnert irgendwie an die alten Sachen. Hätte auch auf Metal Heart gepasst. No Regrets geht wieder schneller zu Werke. Schöne Soloeinlage des Gitarreros Hoffmann. Analog Man fällt durch den martialisch klingenden Männerchor auf. Auch der Refrain passt wieder in die alten Songs, nur moderner gespielt. Das ist eine Brücke zu den frühen Jahren. Sehr geschickt. Wer genau hinhört, erkennt Melodiefragmente von Balls To The Wall.

Es geht weiter mit What´s Done Is Done. Das ist einer der Songs, für die „die geballte Faust in den Himmel recken“ gemacht worden ist. Fetter Track, der genau da ansetzt, wo es hingehört – in den Nacken: Headbanging und Mitsingen. Worlds Colliding zeigt eine epischere Seite der Herren. Abwechslungsreich gespielt. Natürlich kommt Reibeisenstimme Mark Tornillo zum Zuge und zeigt, dass auch mit diesen kratzigen Stimmbändern Atmosphäre geschaffen werden kann. Sehr schöner Refrain, der top passt. Zum Ende hin noch ein Solo, das fast schon Goosebumps erzeugt. Der vorletzte Titel Carry The Weight packt dann eine Schippe an Speed drauf. Ansonsten typisches Strickmuster. Gute Melodie, guter Refrain, Gitarren Soloeinlage, wummernde Drums. Alles, was Accept kann und wofür sie bekannt sind. Zu guter Letzt noch das Stück Race To Extinction. Es beschließt ein durchweg klasse Werk. Noch einmal werden alle Bedürfnisse gestillt und dann ist leider Schluss. Ein, zwei Weitere wären noch gegangen. Aber zumindest gibt es noch ein visuelles Schmankerl gleich unten drunter.

Fazit: CD Nummer vier der Accepts der Neuzeit. Sie brauchen sich wahrlich nicht hinter den „alten“ Werken zu verstecken. Hier wird Accept typisches mit Neuem vermischt und das ist es, was die Fans wollen. Mark Tornillo passt wie Faust aufs Auge in der jetzigen Konstellation. Wenn es einen Kritikpunkt geben könnte, dann eventuell, dass Rise Of Chaos weniger hymnische oder epische Songs hat und es sich etwas wie ein „auf Nummer sicher gehen“-Album anfühlt. Aber selbst das ist hundertfach besser als andere Werke, die derzeit auf den Markt kommen. Hier hat natürlich der Produzent Andy Sneap einen gewichtigen Anteil dran. Er mischt diesen fetten Sound. Auch das Artwork von Gyula Havancsák ist wieder eine Augenweide. Somit dürfte es ein Album für die Spitze der Charts werden.
Kay L.
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