“Ohrwurmgefahr!“
Artist: Amorphis
Herkunft: Finnland
Album: Under The Red Cloud
Spiellänge: 49:53 Minuten
Genre: Doom Metal, Melodic Metal
Release: 04.09.2015
Label: Nuclear Blast
Link: http://amorphis.net/
Bandmitglieder:
Santeri Kallio – Keybord
Tomi Joutsen – Gesang
Jan Rechberger – Schlagzeug
Esa Holopainen – Gitarre
Tomi Koivusaari – Gitarre
Niclas Etelävuori – Bass
Tracklist:
1. Under The Red Cloud
2. The Four Wise Ones
3. Bad Blood
4. The Skull
5. Death Of A King
6. Sacrifice
7. Dark Path
8. Enemy At The Gates
9. Tree Of Ages
10. White Night
Nach 25 Jahren Bandgeschichte schaffen es die Finnen der Band Amorphis zurück an die Spitze des Doom bzw. Melodic Metal. Mit elf Alben in der Vergangenheit, zahlreichen Demos und Singles kehren Amorphis im Jahr 2015 mit ihrem neuestem Studiowerk Under The Red Cloud zurück. Zwei Jahre mussten wir auf die neue Scheibe warten und uns mit einigen Vorschauvideos zufriedengeben. Nun ist sie da und wir dürfen uns diese vielfältig bestückte Platte auf die Ohren jagen!
Mit einem nicht ganz untypisch orientalisch-melodischen Einstieg in das Klangwerk fahren die Finnen ihren Perfektionismus direkt aus. Die Intonation von Tomi, dem Kopf der Truppe, ist nach kurzem Einspiel perfekt abgemischt und verleiht dem Intro Song einen angenehmen Schliff. Dem Hörer wird so auf eine angenehme Art das Mitfühlen nahegebracht und zum Abschalten eingeladen. Wem das zu ruhig ist, der kann sich auf die „Growl-Passagen“ konzentrieren und in seine eigene Welt abtauchen.
Abwechslungsreich, aufregend und absolut zügig schlängeln sich die Songs durch die Spielzeit, die wie im Fluge zu vergehen scheint. Jedes Stück ist individuell angefertigt und veranschaulicht auf seine eigene Art und Weise einen Höhepunkt, den man wohl kaum so erwarten mag. Eine bunt-gemischte Reihe mit gehörigen Anteilen aus Vielfalt und Amorphis-typischen Szenerien finden sich zum Großteil wieder.
Death Of A King trägt zur Überraschung jedes Hörers bei. Mit Folk-lastigen Klängen, die sich mit Ohrwurmcharakter bereits nach wenigen Sekunden festsetzen, rundet es das Gesamtwerk ideal zur Mitte der Gesamtlaufzeit ab. Dicht gefolgt von Sacrifice, dem nächstem Song, will man wohl hier das Publikum fesseln. Mitsingbar rücken sich Amorphis ins rechte Licht und beweisen noch einmal erstklassige und vor allem fehlerfreie Glanzleistung. Hochemotionale, theatralische Parts wurden ideal gefühlvoll verpackt, sodass es allen Beteiligten irgendwo die Sprache verschlägt.
Ein ideales Kopfkino, was vor allem für Erstaunen und absolute Highlight-Momente sorgt. Über die Abwechslung, die uns hier geschaffen wird, kann man nur staunen. Es verleitet definitiv zum „gleich noch einmal hören“-Gefühl. Der Ausklang gestaltet sich eher ruhig und melancholisch.