At The Hollow – What I Hold Most Dear

“Ohne Anspruch anspruchsvoll!“

Artist: At The Hollow

Herkunft: Helsinki, Finnland

Album: What I Hold Most Dear

Spiellänge: 44:40 Minuten

Genre: Alternative, Progressive, Rock

Release: 13.02.2015

Label: Spinefarm Records

Link: https://www.facebook.com/atthehollowofficial/info?tab=page_info

Bandmitglieder:

Gitarre, Gesang – Kalle Koo
Bass – Juho Martikainen
Schlagzeug – Risto Järvelin

Tracklist:

1. Was It Worth It
2. Otherside
3. Paleface
4. Dead Memories
5. Withered Speech
6. Second Time
7. Numbed
8. Last Hour
9. Watch & Learn
10. Echoes
11. Lets Eat Them

At The Hollow - What I Hold Most Dear

Die drei Finnen von At The Hollow kochen ihr ganz eigenes Süppchen und präsentieren sich auf What I Hold Most Dear sperrig, ohne ihren feinen Hang zum radiotauglichen Rock zu verlieren. Vielseitig sind Kalle Koo, Juho Martikainen und Risto Järvelin aus Helsinki aufgezogen. Die Skandinavier vereinen die düsteren als auch weitläufigen Riffs, die man unter anderem von den Isländern Solsatfir kennt, mit gängigen Alternative-Aspekten, die keine Rarität sind. Dieser Cocktail ergibt eine spannendere Mischung als man zunächst vermutet.

Bereits Was It Worth It und Otherside belehren den Hörer, der At The Hollow voreilig als belanglosen Mainstream-Scheiß abtun möchte, denn das sind die Finnen weiß Gott nicht. Dafür sind die Tracks wie Paleface oder Second Time viel zu speziell, die düsteren progressiven Haltungen lassen einen dunklen Schleier wie Nebel aufziehen, hinter dem sich ein ungewisser Abgrund aufmacht. Wer diesen entdecken möchte, muss viel riskieren, denn die Kunst von Kalle Koo und seinen beiden Mitstreitern wird nicht billig auf einem Tablett serviert, sondern nötigt den Hörer, selbst Initiative zu ergreifen. Nach zwei Dutzend Durchläufen kann man immer noch neue, dunkle Ecken finden, die einem bis dato verborgen geblieben sind. Gesanglich macht Herr Koo ebenfalls einen guten Eindruck, dürfte von vielen Rock Fans jedoch schiefe Blicke ernten und eher aus dem Alternative Lager mit Glückwünschen überhäuft werden. Große Momente werden durch emotionale Highlights gesetzt, die ihre Perfektion in Withered Speech finden. Ein Hit, der alles aufweist, was eine gefühlvolle Ballade des Genres mitbringen muss. Zweifler wird es dennoch geben und ich bin der Meinung, dass trotz dieser Stimmen What I Hold Most Dear das Potenzial hat, ein großer Wurf für At The Hollow zu werden. Mehr erfahren wir in einem Monat, wenn sich das gute Stück auf dem Musikmarkt durchsetzen muss.

Fazit: Wer neben klassischen Rockklängen auf alternative Gefühlsgranaten steht, darf bei At The Hollow nicht einfach vorbeigehen. What I Hold Most Dear ist ein tiefgründiges Album mit Weitsicht und dem Blick für Kunst, die einem nachhaltig im Herzen bleiben kann. Eigentlich ist das Genre gar nicht meine Baustelle, begeistern konnten die Finnen mich mit ihrer offenen Art trotz der progressiven Ausrichtung aber auf Anhieb. Ihr möchtet euch überzeugen? Dann hört einfach mal in die neuen elf Songs rein, vielleicht sind die Männer aus dem Norden genau eure Kragenweite.

Anspieltipps: Withered Speech
Rene W.
8.2
8.2