“Durch das Fegefeuer der Gefühle“
Artist: Borealis
Herkunft: Ontario, Kanada
Album: Purgatory
Spiellänge: 52:25 Minuten
Genre: Melodic Power Metal
Release: 19.06.2015
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/borealisband
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Matt Marinelli
Gitarre – Mike Briguglio
Bassgitarre – Jamie Smith
Keyboard – Sean Werlick
Schlagzeug – Sean Dowell
Tracklist:
- Past The Veil
- From The Ashes
- The Chosen One
- Destiny
- Darkest Sin
- My Peace
- Place Of Darkness
- Welcome To Eternity
- Sacrifice
- Rest My Child
- Purgatory
- Revelation
Als Borealis im Jahr 2005 ihre Karriere begannen, klangen sie noch ganz anders als heute, denn sie arbeiteten mit einer Opernsängerin. Da sie aber schnell merkten, dass dieser Weg wohl nicht der richtige ist, änderten sie die Richtung und gingen auf die Suche nach einem Sänger. Mit Matt Marinelli am Mikrofon spielten sie dann gemeinsam mit Bands wie Kamelot, Epica und Sonata Arctica. Das erste Album World Of Silence erschien 2008, der Nachfolger Fall From Grace im Jahr 2011. Nun erscheint am 19.06. über AFM Records das dritte Album Purgatory.
Mit Past The Veil machen Borealis im Grunde nahtlos da weiter, wo sie 2011 mit Fall From Grace aufgehört haben. Ich reibe mir allerdings unter meinem Kopfhörer doch ein wenig verwundert die Ohren, denn einige Riffs und insbesondere auch der Part um 3:30 Minuten herum klingen doch sehr nach meiner Lieblingsband Evergrey. Da passt es ja, dass die beiden Bands und Labelkollegen gemeinsam in Kanada und den USA auf Tour sind. Der Gesang von Matt Marinelli war ja schon immer über jeden Zweifel erhaben, aber die Eindringlichkeit, mit der er hier zu Werke geht, jagt mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Auch der Uptempo-Song From The Ashes legt eine gewisse Portion Härte vor, wenn man bei Borealis überhaupt von Härte sprechen kann. Die Gitarren sind wieder sehr präsent, und das Keyboard verleiht das gewisse Volumen, ohne den Song zuzukleistern. Und dann dringt plötzlich eine sehr angenehme Frauenstimme in mein Ohr. Huch, das habe ich ja bei Borealis noch nie erlebt! Aber sehr gute Idee, und Sarah Dee hat ebenfalls genug Kraft in der Stimme, um mit Matt Marinelli mithalten zu können. Bei Borealis gehören Balladen dazu, und die erste des Albums gibt es mit Darkest Sin. Matt Marinelli begleitet von akustischer Gitarre und teilweise arg viel Zuckerguss vom Keyboard. Da hilft auch der sehr intensive Gesang nicht mehr. Mit My Peace, Place Of Darkness und Welcome To Eternity gibt es dann aber wieder den Breitwandsound, den ich so an Borealis liebe. Immer sehr präsent natürlich der Gesang und die Gitarren, während die drei Bandkollegen zwar immer irgendwie allgegenwärtig sind aber dennoch nicht aufdringlich spielen. Wo es sich anbietet, wird Schlagzeug oder Keyboard ein wenig mehr Raum gegeben, aber der Mix stimmt. Hatte ich beim ersten Song schon einmal Evergrey erwähnt, muss ich dies definitiv bei Sacrifice noch einmal tun. Der Beginn des Songs ist dem Intro von Evergrey’s Live-Album One Night To Remember so was von ähnlich, und der Song selbst lässt auch das ein oder andere Mal an Blinded denken, dass ich nach diesem Review erst mal wieder die DVD von Evergrey einlegen muss. Beim Beginn von Rest My Child könnte man denken, dass hier die zweite Ballade des Albums kommt. Auch hier gibt es wieder die akustische Gitarre und das Keyboard, dieses Mal allerdings nicht so klebrig. Allerdings steigt nach der Hälfte des Songs die Band ein, und der Song steigert sich noch zu einer waschechten Powerballade, bei der ich wieder einmal den wahnsinnig intensiven Gesang von Matt Marinelli bewundere. Mit Purgatory und Revelation gibt es dann noch mal zwei Songs auf die Ohren, die so typisch für Borealis sind, dass ich sie sofort in meiner mächtig umfangreichen Playlist heraushören würde. Es gibt halt so Bands, die ihren Sound nicht ändern und trotzdem nicht langweilig werden.