Chunk! No, Captain Chunk! – Gone Are The Good Days

Zu viel Pop, wenig Pop Attitüde und dem Hardcore abgewandt

Artist: Chunk! No, Captain Chunk!

Herkunft: Paris, Frankreich

Album: Gone Are The Good Days

Spiellänge: 42:20 Minuten

Genre: Pop Punk, Post-Hardcore, Hardcore Punk

Release: 30.07.2021

Label: Fearless Records

Link: https://chunknocaptainchunk.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Bertrand Poncet
Gitarre – Paul Wilson
Gitarre – Éric Poncet
Bassgitarre – Mathias Rigal
Schlagzeug – Bastien Lafaye

Tracklist:

  1. Bitter
  2. Drift Away
  3. Gone Are The Good Days
  4. Marigold
  5. Made For More
  6. True Colors
  7. Good Luck
  8. Complete You (feat. AJ Perdomo of The Dangerous Summer)
  9. Blame It On This Song
  10. Painkillers
  11. Tongue Tied (feat. Yvette Young of Covet)
  12. Fin.

Der Genremix aus Pop Punk, Post-Hardcore und Hardcore Punk macht neugierig. Zudem haben sich die Pariser Chunk! No, Captain Chunk! bereits einen ordentlichen Namen in der Szene eingespielt. Der Fünfer aus Frankreich hat Ende Juli sein fünftes Studioalbum über Fearless Records herausgebracht und damit eine Pause von sechs Jahren durchbrochen. In knapp über 40 Minuten sollen es zwölf Songs für die Männer um Sänger Bertrand Poncet richten. Der erste Eindruck ist für mich persönlich nicht der Beste. Zu viel lockerer Pop Punk, den unsere Hörer und meine Person ganz sicher nicht positiv erreichen, werden einem um die Ohren gehauen.

Vom Hardcore ist oft nichts zu sehen, geschweige denn zu hören. Songstrukturen wie bei Made For More würden durch die kernigen Beats zumindest mehr vom Mainstream Klang weggehen, als der Rest, den Chunk! No, Captain Chunk! auf Gone Are The Good Days verankert haben. US-Highschool-Punk schwingt ganz stark mit. Kein Wunder, dass die Jungs ihre größte Fanbase in den Staaten haben. Technisch kann man der Platte noch nicht mal was Schlechtes nachsagen. Frisch, modern, abwechslungsreich, mit einem für Liebhaber wunderbar glatten Clean Gesang polieren sie im Vorbeigehen jede matte Motorhaube auf Hochglanz. Kommt ein Hardcore Fan auf seine Kosten? Mein Fazit lautet: nein! Nicht ohne Grund wurde dem neuen Material das Genreschild Pop Punk um den Hals gehängt, denn genau dort wildern sie die Palette hoch und runter. Um es noch mal verständlich zu machen: Dort agieren die fünf Franzosen sehr stark und bekommen zu Recht Zuspruch für die liebevoll verpackten Nummern. Für Rocker und Metalheads überhaupt nicht geeignet und wie schon mehrfach angesprochen, mag ich auch Post-Hardcore Jüngern Gone Are The Good Days nicht ans Herz legen, um keine bitterbösen Nachrichten zu erhalten. Viel Trallala greift in Plastik Riffs, die zaghaft aufgepumpt werden. Im Fitnessstudio mimen sie noch eine gute Figur, können im wahren Leben mit ihrer erlernten Kraft jedoch keinen einzigen Stein versetzen.

Chunk! No, Captain Chunk! – Gone Are The Good Days
Fazit
Kommen wir schnell zum Fazit: Abwechslungsreich mit einem fürs Genre spannenden Songwriting, welches auf viele und verschiedenste Facetten setzt, kann man Pop Punker und US-Highshool-Punks à la American Pie die Jahrgangsparty versüßen. Wenn man nicht auf extrem poppigen wie modernen Punk steht, muss man einen weiten Bogen um Gone Are The Good Days machen. Ihr seid bereit für eine Mutprobe? Dann hört doch mal in die Platte rein. 

Anspieltipps: Made For More und Painkillers
René W.
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