Artist: Coffin Crew
Herkunft: Lunden, Deutschland
Album: Open Your Gates
Spiellänge: 36:21 Minuten
Genre: Hardrock, Thrash Metal, Thrashrock Horror
Release: 12.05.2018
Label: Eigenproduktion
Link: http://www.facebook.com/CoffinCrewBand
Bandmitglieder:
Gesang – Igel
Gitarre – Achim
Gitarre – Chris
Bassgitarre – Manni
Schlagzeug – Torsten
Tracklist:
- Too Drunk
- Open Your Gates
- Ladies Drinking Pussybeer
- Awesome Life
- Shake Your Bones
- With Friends
- Never Judge Me On Saturday Night
- The Trap
- Devils Name
- Coffin Crew
- Zombie Nation
- Slow Riders
Nein, es ist kein Schreibfehler. Das Release dieses Albums liegt tatsächlich schon zwei Jahre zurück. Warum schreibe ich das Review also erst jetzt? Im März dieses Jahres habe ich Coffin Crew auf dem Fuck Cancer Festival kennengelernt, und war sofort begeistert. Wir kamen ins Gespräch, tauschten Infos und Fotos aus. Coole Jungs! In den letzten Tagen hatte ich dank Corona die Zeit, mich mit den älteren Beiträgen in unserem Online-Magazin zu befassen und stellte mit Entsetzen fest, dass bisher kein Review zu Coffin Crew bei uns zu finden ist. Da Achim mir das Album zur Verfügung gestellt hat, möchte ich diese Lücke jetzt schließen.
Hat Lemmy Verwandtschaft im beschaulichen Dithmarschen? Zugegeben, eine gewisse Ähnlichkeit zum Motörhead Frontmann ist bei Bassist Manni nicht zu leugnen. Auch musikalisch orientieren sich Coffin Crew an der britischen Rockikone. Des Weiteren ist der Sound von Coffin Crew durch Einflüsse von unter anderem Chrome Division, Misfits, Metallica oder Guns n’ Roses geprägt. Die 2012 gegründete fünfköpfige Formation um Frontmann Igel besteht aus den beiden Gitarristen Achim und Chris, dem Schlagzeuger Torsten sowie dem bereits erwähnten Bassisten Manni. Die ersten Schritte aus dem Probenraum macht die Band 2014 mit ihrer Demo EP Shelter Therapy begleitet von ersten Gigs in Norddeutschland. Undead Army, ihr erster Longplayer, folgt dann 2015 ebenfalls in Eigenregie.
Die aktuelle Scheibe Open Your Gates umfasst 12 Songs und hat eine Spielzeit von gut 36 Minuten. Mit dem Opener Too Drunk geht es gleich richtig zur Sache. Die kräftige, raue, aber immer verständliche Stimme von Sänger Igel steigert die Intensität ihrer Musik. Mit dem Musik-Video zu diesem Titel können sich Coffin Crew einen lang ersehnten Wunsch erfüllen. Der Dreh erfolgte, mit den einigen Fans, in den Räumlichkeiten der Slow Riders. Thematisch werden alle Klischees bedient. Sex, Drugs und Rock ’n‘ Roll gehören auch hier zusammen. Der zweite Titel verleiht dem Album seinen Namen. Nachdem sich der erste Titel den Drugs, in diesem Fall dem Alkohol, zuwendet, geht es in Open Your Gates um die Freuden der innigen Zweisamkeit. Einzig der „Höhepunkt“ des Titels wäre in Zeiten der Kassette wohl meinem Schnitt zum Opfer gefallen. Die Ausdrucksweise ist durchgängig vulgär und alles andere als politisch korrekt. Auch der Titel Ladies Drinking Pussybeer wird Alice Schwarzer nicht gefallen. Aber seit wann geht es im Rock ’n‘ Roll darum, jedem zu gefallen? Zudem dürfte eine gewisse Selbstironie das Schreiben einiger Songs erleichtert haben. Das CD-Cover hält jedenfalls, was es verspricht. Etwas härtere Riffs gibt es in den folgenden Awesome Life und Shake Your Bones auf die Ohren. Die einzige Ballade des Albums heißt With Friends. Wie der Titel vermuten lässt, besingen Coffin Crew die (oder ihre?) Freundschaft. Nach diesen seichteren Tönen geht es in den folgenden Never Judge Me On Saturday Night, The Trap und Devils Name wieder mächtig zur Sache und eine eigene Hymne haben sich Coffin Crew dann auch noch gegönnt. Diese ist zwar laut und prägnant, fällt mit eineinhalb Minuten allerdings geradezu bescheiden aus. Zombie Nation kommt der selbst erfundenen Stilrichtung Trashrock Horror wohl am nächsten. Hier geht der Gesang dann streckenweise in Growling über. Mit dem letzten Titel der CD huldigen Coffin Crew einem befreundeten Motorradclub. Slow Riders ist wieder ein klassischer Rocker mit groovendem Beat und einen Refrain, der einmal mehr zum Mitmachen einlädt.