“Verwunderliche Gratwanderung!“
Artist: Dead Man Standing
Herkunft: Bochum, Deutschland
Album: The Risen
Spiellänge: 41:28 Minuten
Genre: Melodic Death Metal / Metalcore
Release: 21.02.2014
Label: 7 Hard Records
Link: http://www.deadmanstanding.de
Klingt wie: Contorsion
Bandmitglieder:
Gesang – Benny Sonntag
Gitarre – Denis Hagemann
Bass – Christian Istel
Schlagzeug – Michael Schüller
Tracklist:
- Intro
- Pillars Of Hate
- Unbreakable
- Dig Their Graves
- Never Again
- Behind Your Mask
- The Risen
- Authority
- Final Trial
- Out Of Envy
- Fallen
- Spitting Venom
Nach der ersten Gehversuchen präsentiert die Bochumer Melodic Death Metal-Band mit gewaltigen Metalcore-Einschlägen ihr erstes Studioalbum The Risen. Bei 7Hard frisch den Plattenvertrag unterzeichnet lässt sich die vielseitig gestrickte Band Dead Man Standing aus NRW zu einer gewagten Gratwanderung hinreißen, die in den zwölf Tracks und rund vierzig Minuten vollzogen wird. Im Mittelpunkt ist dabei der erfahrene Frontmann Benny Sonntag, der sich als Dreh- und Angelpunkt bei Dead Man Standing ins Rampenlicht spielt.
Beim Intro ist die Welt noch in Ordnung und was sonst vielen Newcomern nicht gelingt, geht bei der Truppe aus NRW gut von der Hand. Mit dem geglückten Start im Nacken macht Pillars Of Hate ordentlich weiter. Bennys Growls und Screams gehen ins Ohr und bleiben da hängen. Technisch sind Dead Man Standing ebenfalls gut aufgestellt: Spannende Gitarrenbögen lassen Raum für Druck im Sound, der durch Christian Istel hochgehalten und vom Schlagzeuger Michael Schüller unterstrichen wird. Das bekannte Rad erfinden die vier Haudegen zwar nicht neu, ihr Songwriting kann sich jedoch sehen lassen. Klischeebehaftete Beats werden außen vor gelassen und es wird eher versucht, eine gesunde Balance aus Death- und Metalcore-Klängen zu kreieren.
Doch dann kommt der Break bei Never Again – Dead Man Standing versuchen sich an Clean Gesang. Euer erster Gedanke dürfte sein, dass das für Metalcore ja nicht unüblich ist. Da muss ich euch natürlich zustimmen, das Problem nur, dass die gute Vorarbeit mit einem Schlag zunichte gemacht wird. Die Clean Vocals sind leider zu keinem Zeitpunkt konkurrenzfähig und ziehen die Leistung deutlich nach unten. Der Hörspaß rutscht aus einem gehobenen Mittelmaß in eine weit unten anzusiedelne Platzierung. Die Hoffnung, dass der Fehltritt bei Never Again der einzige bleiben soll, verfliegt schnell. Behind Your Mask holzt wie die bereits gehörten Vorgänger ansprechend los, verliert dann im Mittelpart den Faden. Wildes Gekeife will die einsetzenden Gesänge übertreffen, die immer noch niveautechnisch hinten anstehen.
Der Titeltrack The Risen entpuppt sich als einfühlsame Ballade, die überhaupt nicht in das Dead Man Standing-Schema passt. Anstatt für Auflockerung zu sorgen, wirkt sie eher als drückender Lückenbüßer. Ein Lebenszeichen kommt dann mit Authority, der in die Muster der ersten Stücke verfällt und den Regler weit nach rechts drehen lässt. Griffige Growls, walzende Riffs und wieder mit ordentlich Feuer unterm Arsch geht es zum Ende wieder steil. Die Experimente an den Gesangsfarben sorgen nichtsdestotrotz immer wieder für Aufmerksamkeit und der Hörer fragt sichm, was wohl als nächstes kommen wird wird.