Decerebration – Follow The Scars

Die Rückkehr kanadischer Vorreiter

Artist: Decerebration

Herkunft: Kanada

Album: Follow The Scars

Spiellänge: 37:04 Minuten

Genre: Death Metal, Thrash Metal

Release: 17.12.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://decerebration.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Fudz
Gitarre – Nic
Gitarre – Julien
Synthesizer – Thierry
Bassgitarre – Mathieu
Schlagzeug und Gesang – Oli

Tracklist:

  1. Scorched Memories
  2. Infamous Duality
  3. A Ghost Of Flesh And Blood
  4. Follow The Scars
  5. Break The Cycle
  6. The Factless Prophecy
  7. The Gift Of Anger
  8. I Despise
  9. L.T.E.I.

Die Dezerebration ist ein medizinisches Verfahren, das bei Tieren angewandt wird, um die Nutzung des Gehirns zu unterbinden. Dies geschieht in der Regel durch das Durchtrennen des Hirnstamms oder das Durchtrennen bestimmter zum Gehirn führender Arterien. Soviel zum Bildungsauftrag.

Decerebration stammen aus Quebec City und wurden 1992 gegründet. In den Neunzigern haben sie die Szene vor Ort ordentlich umgekrempelt und aufgewühlt. Bekannt wurde sie für ihre intensiven Bühnenshows. Nach zwei Demos (1994 und 1995) kam 1998 das Debütalbum namens Decerebration. Zwischenzeitlich haben vier der Musiker bei der Band Sons Of Nihil gezockt.

Nach zwanzig Jahren Pause kehren sie nun zurück und wollen es noch einmal wissen. Los geht es.

Scorched Memories läutet das Geschehen ein, und wie es sich gehört, handelt es sich um ein Intro. Klingt ziemlich düster und verwirrend. Ist das eine Spieluhr, die da läuft? Kommt gut.

Mit schleppender Doublebass und einem melodischen Lead wird man dann bei Infamous Duality begrüßt. Die Growls kommen dazu und so langsam erhöht man das Tempo. Sehe geiler Bangpart. Nach einem Break kommen Vorspieler und dann lang gezogene, melodische Leads mit Blastbeatattacken. Ein zügiger Groove folgt und dann wiederholt man diese Geschichte. Zieht sich alles, kommt aber ganz gut. Die Riffs, gerade diese melodischen, sind schon geil. Das Tempo wird ordentlich variiert und so endet man dann. Wie gesagt, vielleicht ein wenig zu lang.

A Ghost Of Flesh And Blood legt im Midtempo los und drückt ganz ordentlich. Man besinnt sich aber schnell auf die alten Tugenden und holt einen feinen, brutalen Death Metal Part heraus. Hier scheppert es ordentlich im Gebälk. Auch hier folgt man dem Schema. Ein melodischer Part wird druckvoll im Midtempo vorgetragen. Die Doublebass kommt böse dazu und so klingt der Part recht geil. Dann zieht es sich wieder wie ein Kaugummi, bis dann wieder dieser Part kommt und ein cooles melodisches Solo erklingt. Schön verspielt. Man drückt noch einmal auf die Tube, klingt chaotisch, dafür aber sehr aggressiv und brutal.

Eins, zwei, drei … und Geballer. So lautet die Aussage bei Follow The Scars. Sehr intensiv und sehr brutal. So mag ich es. Feinste Blastbeat-Attacken. Und dann geht es in einen feinen Groove, der drückt und einen zum bangen zwingt. So richtig was für Fans von Dying Fetus oder Pyrexia. Der tiefe Gesang wird mit klarem Gesang kombiniert. Ungewöhnlich, aber gut und vor allem eigenständig. Der Hauptpart, der fetzt und groovt, ist dann wieder sehr lang. Man bringt aber noch Abwechslung in das Geschehen. Das hat alles Hand und Fuß, aber die Parts sind mir echt zu lang. Diese selber sind alle sehr geil. Auch hier kommt noch ein kleines, melodisches Lead dazu.

Die Produktion ist auf alte Schule getrimmt und passt ganz gut.

Die restlichen vier Songs sind ähnlich gelagert und gehen ebenfalls ordentlich ins Ohr. Eine derbe Mischung aus Death Metal und Thrash Metal. Der Death Metal hat aber klar die Oberhand. Vor allem diese melodischen Riffs sind stark. Aber auf Dauer klingt man teilweise schon ein wenig eintönig.

Mit L.T.E.I. haut man am Ende noch 150 Sekunden raus. Ein Instrumentalstück, welches als Outro gilt. Sehr geil. Könnte aus einem spacigen Westernfilm sein oder so. Das melodische Riff ist völlig geil.

Decerebration – Follow The Scars
Fazit
Mit einer Mischung aus melodischem Riffing, Power-Riffs, Groove, thrashigen Parts, Doublebass, Blastbeats und Elementen aus dem Hardcore schlagen die alten Kanadier nach über zwanzig Jahren erneut zu. Diese Melange kommt ganz gut, ist auf Dauer aber auch ein wenig eintönig. Wer auf Death Metal, Thrash Metal und Hardcore abfährt, sollte dieses Album ausprobieren.

Anspieltipps: Infamous Duality und Follow The Scars
Michael E.
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