DPERD – V

“Italienische Lounge-Musik!“

Artist: DPERD

Herkunft: Enna, Italien

Album: V

Spiellänge:  42:59 Minuten

Genre: Atmospheric Dark Wave

Release: 14.03.2016

Label: My Kingdom Music

Link: http://www.dperd.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Valeria Buono
Gitarre, Bass, Keyboard, Percussion – Carlo Disimone

Tracklist:

  1. Frenetica
  2. Cercando Solitudine
  3. I Belive In You Song
  4. Aggrappata Al Silenzio
  5. The Way Down Song
  6. Aspettare Che Il Mondo Passi
  7. But I Love You Song
  8. Vorrei Una Vita Semplice
  9. Paura E Fede
  10. They Do Know Song

Das italienische Duo von DPERD legen hier ihr fünftes Album vor. Wer melancholische, düstere Rockmusik mag, der liegt hier richtig. Gleich Song eins, Frenetica, lässt durch die getragene Stimme der guten Sängerin Valeria Buono zunächst aufhorchen. Der Multiinstrumentalist Carlo Disimone hinterlegt den Song mit einem Keyboard-Teppich und verhalten eingesetzter E-Gitarre. Cercando Solizudine, als Track zwei, schlägt in die gleiche Kerbe. Allerdings gibt es einige Akkordfolgen, die das Stück schwerer verdaulich machen. Der Song könnte auch gut in einer Lounge laufen. Gedämpftes Licht, ein Vino Tinto, eine nette Begleitung, da passt er hin. Dieser Lounge-Stil kommt in einigen der zehn Songs vor.

In Track Nummer drei, I Believe in You Song, wird dieses etwas aufgebrochen. Als ich den Titel las, dachte ich erst, es läge ein Rechtschreibfehler vor. Aber das soll wohl so sein. Sie glauben an den Song, nicht an einen anderen. Hier sind leichte Prog-Einflüsse erkennbar, wobei trotzdem der melancholische Ansatz erhalten bleibt. Die leicht eingesetzte E-Bow-Gitarre kommt hier schön zur Geltung. Valerias Stimme bleibt im Hintergrund und das Instrumentale überwiegt eindeutig. Erst zum Schluss des Liedes verändert sich das Gesamtbild und der Gesang dominiert. Trotzdem schwer zugänglich. Aggrappa al Silenzio fängt mit einem seichten Piano an. Traurig ertönt der Gesang dazu, steigert sich aber in eine hoffnungsvolle Stimmung. Passt wieder in die schummerige Lounge von vorhin.

The Way Down Song, lässt zunächst auf etwas Flotteres schließen. Der Eindruck wird im Folgenden nicht enttäuscht. „Flott“ heißt aber auch hier nicht „schnell“. Die Struktur des Songs lässt eine Alternative Rock-Richtung erkennen. Der Einsatz der Instrumente, das leicht groovende Schlagzeugspiel und der in einer Endlosschleife laufende Synth-Klangteppich wissen zu gefallen. Dieser Titel gefällt mir bisher am Besten. Es geht weiter mit einem ruhigen Stück, Aspettare Che Il Mondo Passi. Wieder die schon so oft auftauchende Melancholie in den Stücken. Es ist keine schwere Kost, die hier aufgetragen wird. Sanfte, leichte Melodien, die den Zugang zu der CD erleichtern sollen. Die Italiener lassen ihre Muttersprache bei diesem kurz gehaltenen Song wirken.

But I Love You Song reiht sich in den Reigen der Songtitel ein. An den Song, um den es gehen könnte, wurde ja bereits weiter oben geglaubt. Nun wird dieser Track geliebt. Um welchen genau, erschließt sich nicht wirklich. Aber eigentlich auch egal. Das sehr kurze Stück dominiert durch das im Vordergrund stehende Piano, welches Valerias ausgewogene Stimme passend unterlegt. Nummero Acht, Vorrei Una Vita Semplice, bringt wieder italienische Leichtigkeit mit sich. Etwas poppiger angehaucht, entwickelt es sich fast schon in einen italienischen Chanson. Passt so nicht zu seinen Vorgängern. Paura E Fede lässt als vorletzter Track nochmals die Lounge Musik-Liebhaber zum Zuge kommen. Der letzte Titel dieser CD passt zu der Reihe der Titel, die weiter oben schon angesprochen wurden. They Do Know Song heißt er und schließt das Album mit einem schon fast an The Cure erinnernden Gitarrenspiel ab. Als die Stimme einsetzt, wird der Eindruck aber hinfällig.

Fazit: Dieses Album ist vor allem der noch überschaubaren Fangemeinde ans Herz gelegt. Das Songwriting, der Relax-Faktor und die leichte Zugänglichkeit weiß zwar zu überzeugen, aber ob es hierbei auch für den eingefleischten Metaller reicht, bezweifele ich. Wer einen anstrengenden Tag im Infield oder im Mosh Pit verbracht hat, könnte dieses Album zur Entspannung hören. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung würde ich aber nicht abgeben. Es hilft nichts, um dieses Album zu verstehen, ist ein mehrmaliges Anhören empfehlenswert. Dann kann der Tiefgang dieses Werkes erkannt werden oder das Urteil ist: Nix für mich. Stilistisch würde ich es nicht in den Metal-Bereich einordnen.

Anspieltipps: Frenetica, The Way Down Song
Kay L.
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