Artist: Haeresis
Herkunft: Berlin
Album: Si Vis Pacem Para Bellum
Spiellänge: 41:08 Minuten
Genre: Post Black Metal
Release: 10.10.2025
Label: Vendetta Records
Link: https://haeresis.bandcamp.com/
Bandmitglieder:
Gesang – Christin
Gitarre – Daniel
Gitarre – Itay
Bass – Len
Schlagzeug – Schutte
Tracklist:
- Echoes Of Ashes
- I Who Repel All Light
- Drifting Beyond Time’s Grasp
- Eradicate Taciturnity
Hier ’ne Demo, da ’ne Split und zwischendrin eine EP … Und jetzt hauen Hæresis richtig einen raus und veröffentlichen mit Si Vis Pacem Para Bellum ihre erste Langrille.
Und mein lieber Scholli, die hat es in sich!
Es ist schon ein paar Jahre her, da durfte ich in den Genuss einer Liveshow von Hæresis kommen. Schon damals waren die Musik und die Lichtshow herausragend gut und ein stimmiges, intensives Erlebnis. Umso gespannter bin ich natürlich auf das Debüt der Berliner Extreme-Metal-Band.
Vier Songs und 41 Minuten Spielzeit sind erst mal auf dem Papier eine Hausnummer, allerdings sind die Songs nie langatmig, sondern rauschen durch eine Gefühlswelt von Fragilität und verzweifelter Wut. Der Gesang von Christin, ob Black-Metal-Screams, Clean-Gesang oder eher rezitative Spoken-Word-Passagen, ist nicht zufällig gesetzt, sondern bildet mit dem instrumentalen Unterbau ein stimmiges Gesamtbild.
Und dieses ist durch Daniels Songwriting genauso facettenreich wie der Gesang. Ob Riffs, die ins Ekstatische wiederholt werden, verschachtelte Melodien oder der Wechsel von erbarmungslosen Blastbeat-Attacken zu ruhigen, melancholischen Passagen im Stil von Amenra. So werden alle Zuhörenden durch eine Reise von ambivalenten Gefühlen, in der man sich verlieren kann, getragen.
Der Sound ist eine absolute Wucht, klingt offen und ist selbst bei den dichten Blastbeats hypnotisch und abwechslungsreich. Zwar merkt man, dass Dave Otero beim Mix viel Wert auf die Snare und einen ohnehin eher genretypischen höhenlastigen Sound gelegt hat, ohne jedoch dabei ins Kratzige zu verfallen. Im Gegenteil, lebt die Scheibe viel von Halleffekten, die dem Ganzen einen mystischen und intensiven Touch verleihen.
Auch wenn sich Hæresis mit den Songs Zeit lassen: Das ist es echt wert.
Das künstlerische Gesamtkonzept, das zwischen dem Artwork der gekreuzigten Taube, die ein bekanntes Symbol für Frieden darstellt, und dem Titel gepaart ist, sollte jeden dazu bringen, zu verweilen und tief in die Scheibe einzutauchen.





