Impericon Festival am 27.06. und 28.06.2025 in Leipzig – Tag 1

10.000 Fans feiern Impericon Jubiläum mit Bands wie Bury Tomorrow, Heaven Shall Burn, Bullet For My Valentine und A Day To Remember

Festivalname: Impericon Festival 2025

Bands: Necrotted, Myra, Elwood Stray, ZSK, Fit For An Autopsy, The Butcher Sister, Swiss & Die Anderen, Kanonenfieber, Hatebreed, Stick To Your Guns, Bury Tomorrow, Heaven Shall Burn, Hard Times Don’t Last, Defects, Guilt Trip, Delilah Bon, As Eerything Unfolds, Within Destruction, Boston Manor, Trophy Eyes, Letlive, Paleface Swiss, Imminence, Polaris, Donots, The Ghost Inside, Motionless In White, A Day To Remember, Bullet For My Valentine

Ort: Leipzig, Neue Messe

Datum: 27.06. – 28.06.2025

Kosten: Zwei-Tages-Ticket ca. 175 Euro

Genre: Metal

Veranstalter: Impericon

Link: https://www.impericon.com/de/pages/festival

Der erste Tag des 20-jährigen Impericon Festivals in der Neuen Messe Leipzig legt schon mal gehörig mit Krachern wie Stick To Your Guns, Hatebreed, Bury Tomorrow und Heaven Shall Burn vor. Zum Jubiläum wird die Metal-Party auf zwei Tage erweitert. Daneben gibt es neben verschiedenen Essensbuden, einem Draußen-Bereich, der Halle 3 mit Karaoke-Bühne und Glücksrad und der obligatorischen Erdbeerbowle eine Signierstunde und einen Tätowierstand.

10.000 begeisterte Metalfans haben den Weg nach Leipzig auf sich genommen, um 40 Bands wie Stick To Your Guns, Hatebreed, Bury Tomorrow, Motionless In White, A Day To Remember oder Bullet For My Valentine zu hören. Vorteil an der Halle ist, dass die Bühnen nebeneinander stehen und man so schnell von einer Band zur anderen Band kommt und man so getrost Hitze und Regen trotzen kann, die am Freitag das Wetterbild bestimmen.

Fit For An Autopsy

Bereits beim Einlass gegen 13:30 Uhr hat sich schon eine lange Schlange an Besuchern gebildet, die möglichst schnell auf das Festivalgelände kommen wollen. Auch der Veranstalter hat auf die große Nachfrage reagiert und ein Caravan Camping eingeführt, weil die Hotelanforderungen gestiegen sind.

Da Cattle Decaption absagen mussten, hat sich die Running Order am Freitag verändert und es geht mit Myra um 14:45 Uhr (Melodic-Hardcore-Band aus Leipzig) und Necrotted um 14:15 Uhr (Death-Metal-Band aus Abtsmünd) los. Wir schlagen bei Fit For An Autopsy auf, die pünktlich auf der Bühne sind und schon mal gut mit ihrem Deathcore-Programm vorlegen. Für uns das erste Mal live, sicherlich aber mehr für Deathcore-Fans geeignet. Die US-Jungs aus New Jersey mögen es eben etwas härter – so wie ihre Fans.

The Butcher Sisters stehen für Spaß und Fun auf und vor der Bühne und Einlagen wie die Rollerfahrt auf die Stage, die fliegende Babypuppe oder die schwenkenden Bauchtaschen. Für uns zu viel Fun und Klamauk, aber die Fangemeinde wächst unaufhörlich und gemeinsam mit Alexander und Nicklas feiert man zu Songs wie Der Nudelsong, Bauchtasche, Freitag oder Bierdurst. Mittlerweile ist es 17:45 Uhr. Natürlich haben wir uns parallel auch bei unserer Lieblingsband Bury Tomorrow ein Autogramm geholt und freuen uns auf Kanonenfieber, die um 17:50 Uhr loslegen.

Kanonenfieber

Für uns heute eine Premiere, aber nach den vielen positiven Reaktionen auf die Band wollen wir die Jungs in ihren schwarzen Gesichtsmasken und den Uniformen endlich mal live erleben. Kanonenfieber nehmen uns mit auf U-Bootfahrt und zelebrieren auf einem Schiffsnachbau ihre Show auf der Bühne. Das ursprünglich als gedachte Anti-Kriegs-Projekt des Gründers Noise aus Bamberg befasst sich in seinen Texten mit dem Ersten Weltkrieg und wurde 2020 ins Leben gerufen. Die zwei Alben Menschenmühle (2021) und Die Urkatastrophe (2023) schlugen förmlich wie eine Bombe ein und Noise, der sonst live auf Gastmusikern zurückgriff, hat mittlerweile musikalische Verstärkung mit Lead Gitarrist Kreuzer, Rhythmus-Gitarrist Sickfried, Bassist Gunnar und Schlagzeuger Hans.

Neben einer tollen Feuer- und Pyroshow trumpften sie mit Songs wie Grossmachtfantasie, Menschenmühle, Sturmtrupp, Der Maulwurf, Panzerhenker, Kampf Und Sturm oder Die Haverie auf und entlocken der Menge ein „Ahoi“ zum Abschied. Tolle Band, tolle Show, voll überzeugt und für uns heute DIE Neuentdeckung.

Hatebreed

Schlag auf Schlag geht es jetzt weiter mit Stick To Your Guns und Hatebreed. Während die US-Hardcorejungs um 19:35 Uhr schon für die ersten größeren Circle-Pits des Tages sorgen und mit Nobody, Invisible Rain, Nothing You Can Do To Me, Married To The Noise, Permanent Dark, We Still Believe oder Spineless mächtig für Stimmung sorgen und immer wieder den Fans „We love You“ zurufen, setzen die Routiniers von Hatebreed auf satten Hardcore-Sound und mixen auch gern mal Heavy-Metal oder Hardcore-Punk in ihr Repertoire. Gitarrist Wayne Lozinak, der aufgrund seines gutartigen Krebstumors erst mal pausiert, wird durch Matt Bachand (Shadows Fall) auf Tour und Konzerten ersetzt. Dass Lozinak fehlt, überspielt die Band vortrefflich und die Menge ist ständig in Bewegung und lässt sich Kracher wie Doomsayer, This Is Now, Honor Never Dies, Empty Promises oder A Call For Blood um die Ohren schlagen. Auch zwei überdimensionale Ball of Deaths dürfen nicht fehlen, die über die Köpfe der Massen wandern und der Show noch den richtigen Kick geben.

Bury Tomorrow

Jetzt fehlen nur noch die zwei letzten Bands des Abends: Bury Tomorrow und Heaven Shall Burn. Für mich haben heute eindeutig Bury Tomorrow die Nase vorn. Seit ihren letzten zwei Releaseshows sind mir die Jungs und ihre Songs wieder richtig ans Herz gewachsen, ihr Aufruf für Gleichheit egal welcher Rasse, Geschlecht oder sexueller Zugehörigkeit findet eh immer Anklang und dass „die crazy Motherfuckers“ heute allein Dani und seinen Jungs gehören – eh klar. Die Fans geben alles und können einen weiteren Meilenstein in Bury Tomorrows Konzerthighlights setzen. Bei Black Flame gehen gefühlt die Hälfte der Besucher hoch und setzen zum Crowdsurfen an – denn wer nicht Crowdsurft, darf Dani auch kein „High-Five“ geben. Musiktechnisch ist die Setlist die Gleiche wie die im Das Bett am vergangenen Donnerstag und auch hier spielen sie alte und neue Songs wie Abandon Us, Earthbound, Let Go, Boltcutter, What If I Burn, Waiting oder Choke. Für mich der Headliner des Abends nach dieser Show, die von 21:15 Uhr bis 22:10 Uhr geht.

Heaven Shall Burn

Können das Heaven Shall Burn noch toppen? Für die Fans, die den gesundeten Markus feiern, definitiv ja. Ich feiere die Jungs, die heute das Release ihrer neuen Scheibe Heimat begehen, schon seit langem und bin immer wieder von ihrer Energie überrascht, aber auch von so manch mahnenden Worten in Richtung Politik und Gesellschaft. Musikalisch wirkt Markus eigentlich fast wieder, wie der Alte. Aber man merkt ihm noch an, dass er etwas angeschlagen ist. Trotzdem gibt er, brillant wie immer 100 %, lässt neben dem üblichen Repertoire – March Of Retribution, Übermacht oder Thoughts And Prayers – auch Lieder der neuen Scheibe erklingen wie My Revocation Of Comliance oder Empowerment, wo es um die Selbstliebe geht.

Natürlich ist heute auch Britta Görtz mit am Start, die Bischoff während seines stimmlichen Ausfalls so trefflich vertreten hat. Auch sie darf heute noch mal bei Godiva und Combat ran, während Markus sich auch mal dem Crowdsurfen hingibt. Viel Applaus und Dankesreden gibt es für die Frontfrau der Band Hiraes, die auch als Vocalcoach arbeitet und deren Growlgesang dem von Markus in nichts nachsteht. Bei Black Tears sind die zwei sogar zusammen auf der Bühne und beschließen den ersten Tag des Festivals gebührend.