Månegarm – Månegarm

“Sehr facettenreich“

Artist: Månegarm

Herkunft: Norrtälje, Schweden

Album: Månegarm

Spiellänge: 51:56 Minuten

Genre: Folk Metal, Folk, Viking Metal

Release: 20.11.2015

Label: Napalm Records

Link: https://www.facebook.com/Manegarmsweden

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Erik Grawsiö
Gitarre – Markus Andé
Gitarre – Jonas Almkvist
Schlagzeug – Jacob Hallegren

Tracklist:

  1. Blodörn
  2. Tagen Av Daga
  3. Odin Owns Ye All
  4. Blot
  5. Vigverk – Del II
  6. Call Of The Runes
  7. Kraft
  8. Bärsärkarna Från Svitjod
  9. Nattramn
  10. Allfader

Manegarm - Manegarm

Bei meinem letzten Review zum Vorgängeralbum Legions Of The North hatte ich noch geschrieben, dass es die Band Månegarm seit fast 20 Jahren gibt. Für dieses Review ist es nun so weit, die im Jahr 1995 gegründete Band darf ihr zwanzigjähriges Bestehen feiern. Und wie kann man sich als Musiker selbst am besten feiern? Mit einem neuen Album natürlich! Also gibt es am 20.11.2015 mit dem schlicht und ergreifend Månegarm genannten Album etwas Neues von den Schweden auf die Ohren.

Auch auf diesem Album gibt es wieder in Englisch gesungene Songs, aber los geht es mit Blodörn, dem längsten Song des Albums. Die erste Minute ist sehr ruhig gehalten, dann nimmt der Song Fahrt auf, bleibt aber ziemlich getragen. Klingt ein wenig wie Fejd auf Metal. Aber gleich mit den beiden folgenden Songs Tagen Av Daga und Odin Owns Ye All galoppieren Månegarm durch die unendlichen Weiten ihres Heimatlandes. Ich würde die wieder mit sehr vielen traditionellen Instrumenten ausgestatteten Songs nicht als Viking Metal sondern eher als Folk Metal bezeichnen, und auch dazu passt natürlich die markante Stimme von Erik Grawsiö. Hoher Mitsingfaktor garantiert!

Eine komplette Kehrtwende machen Månegarm mit Blot und Vigverk – Del II. Das ist in meinen Ohren kein Folk Metal, sondern einfach nur Folk. Ziemlich verhaltenes Tempo, akustische Instrumente, Klar- bzw. Frauengesang, und schon entstehen Bilder von geselligem Beisammensein in einer Blockhütte in den schwedischen Wäldern.

Die nächste 180-Grad-Drehung gibt es dann mit Call Of The Runes, das ordentlich Fahrt aufnehmenden Viking Metal mit einem ruhigen Zwischenstück bietet. Ziemlich ruhig fängt Kraft an, aber das Teil entwickelt sich zu einem richtig gelungenen Midtempo-Stampfer, bei dem das Headbangen nicht ganz so heftig ausfällt. Zum Ende hin wird dann aus dem Trab noch so etwas wie ein Galopp.

Der folgende Song mit dem für mich unaussprechlichen Titel Bärsärkarna Från Svitjod fängt doch tatsächlich mit einer Maultrommel an, das habe ich ja ewig nicht gehört! Bei diesem Folk-Song, der sofort in die Beine geht, gibt es neben schönem Gesang auch weiterhin nur akustische Instrumente zu hören. Was da alles versammelt ist, erschließt sich mir nicht, auf jeden Fall aber Geige und Percussion. Auch hier schauen die Landsmänner von Fejd mal wieder vorbei.

Und da dieses Album auf jeden Fall von seinen ständig wechselnden Stilrichtungen lebt, gibt es mit Nattramn gleich den nächsten, von seinem stampfenden Rhythmus lebenden Folk Metal-Song mit leichter Viking Metal-Schlagseite auf die Ohren. Da haben sich Månegarm aber definitiv mal richtig ausgetobt und sind zwischen den Welten gewandert. Jetzt bin ich ja gespannt, wohin sich der letzte Song bewegt…

Mit Allfader haben Månegarm dann wirklich einen würdigen Abschluss-Song gefunden. Nur ein schöner Frauengesang, begleitet von akustische Gitarre und Gitarre. Gibt es eigentlich Elfen in Schweden?

Fazit: Beim ersten Hören war ich irgendwann mächtig genervt von diesen ständig wechselnden Stilrichtungen, gleichzeitig aber auch irgendwie fasziniert, wie variabel und abwechslungsreich das Album dadurch auch wird. Und dann noch mal hören und noch mal… Schlussendlich kann ich nur zu einem Fazit kommen: Sehr mutig, sehr gelungen, muss ich live erleben!

Anspieltipps: Tagen Av Daga, Odin Owns Ye All, Call Of The Runes und Bärsärkarna Från Svitjod
Heike L.
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