“Instrumentale Experimente!“
Artist: Mutiny On The Bounty
Herkunft: Luxemburg
Album: Digital Tropics
Spiellänge: 45:36 Minuten
Genre: Rock, Math, Indie
Release: 22.05.2015
Label: Redfield Records
Link: https://www.facebook.com/mutinyonthebountytheband/info?tab=page_info
Bandmitglieder:
Gitarre – Pezy
Gitarre – Clem
Bassgitarre – Tchiggy
Schlagzeug – Falcon
Tracklist:
1. Telekinesis
2. Countach
3. Dance Automaton Dance
4. Ice Ice Iceland
5. Mkl Jksn
6. Strobocop
7. Fin De Siecle
8. Ballet Mecanique
9. Ecliptic
10. Sonars
Mutiny On The Bounty wurde im April 2004 von Nicolas Prezor und Sacha Schmitz in Luxemburg gegründet. Seitdem haben sie mit ihrer Formation eine Split-CD, drei Singles und die beiden Alben Danger Mouth und Trails veröffentlicht. Wie bei einem Uhrwerk kann man regelmäßige Intervalle erkennen, wenn es um neues Material geht. Alle drei Jahre haben die vier Künstler für ihre Anhänger etwas Neues im Gepäck. Dies Mal wartet im Mai Digital Tropics, welches in zehn rein instrumental gehaltenen Kompositionen den Silberling mit feinen Details füllt, darauf beachtet zu werden. Farbenfroh ergießt sich eine Dreiviertelstunde lang ein Strudel aus experimentellen Klängen, die durch Rock- und Indie-Riffs geprägt werden. Langsame Passagen tröpfeln wie ein warmer Sommerregen vom Himmel herab, ein Gewitter zieht nicht auf, wilder agieren können unsere Nachbarn aus Luxemburg trotzdem.
Die typisch für Mutiny On The Bounty synthetisch sowie elektronisch klingenden Elemente heißen den Hörer schon beim Opener Telekinesis willkommen. Harmonische Beats gleiten in die Gehörmuschel, treibende Sequenzen zeigen, dass eben nicht nur ein permanenter Kuschelkurs das Markenzeichen der Band ist. Wahnsinnig schnell werden Mutiny On The Bounty zu keiner Sekunde, vielmehr versuchen sie ihre Balance permanent auszugleichen. Dies gelingt ihnen von Anfang bis Ende auf Digital Tropics. Bei rein instrumentalen Formationen fehlt – wie soll es anders auch sein – eine markante Stimme bzw. ein Frontmann, der noch Akzente setzen kann. Metalbands, die den gleichen Weg gewählt haben, gibt es mittlerweile gut zwei Dutzend. Auf Platte meist sehr nett, live auch, aber es fehlt der besagte Kick. Mutiny On The Bounty kann ich mir live leider Gottes auch noch nicht vorstellen. Digital Tropics hingegen ist auch für Metalheads mit breitem Spektrum eine ganz gelungene Scheibe, um den Alltag zu vergessen.