Artist: My Own Private Alaska
Herkunft: Frankreich
Album: Amen
Genre: Avantgarde, Noise Rock, Screamo
Spiellänge: 59:54 Minuten
Release: 01.03.2020 (Re-Release 22.05.2020)
Label: Dify Music
Link: https://www.difymusic.com/mopa#!pack-vinyle-collector-ultimate-vinyl-pack
Bandmitglieder:
Piano, Keyboard – Tristan Mocquet
Gesang – Matthieu Miegeville
Schlagzeug – Johan Hennequin
Tracklist:
1. Anchorage
2. After You
3. Die For Me
4. Broken Army
5. Where Did You Sleep Last Night?
6. I Am An Island
7. Amen
8. Kill Me Twice
9. Page Of A Dictionary
10. Just Like You And I
11. Ode To Silence
My Own Private Alaska sind zurück! Zur Feier der Wiederauferstehung gibt es das Re-Release ihres lange vergriffenen Albums Amen!
Die Sammler sollten sehr schnell sein, denn das Re-Release von Amen gibt es nur in extrem limitierten Editionen. Die CD wird nur vierhundert Mal vorrätig sein. Die Collector Vinyl Box, die neben der Doppel-LP noch die CD und eine DVD mit den Recordings Sessions und anderem Bonusmaterial enthält, wird nur einhundert Mal erhältlich sein. Wer nicht warten kann und sicher sein will, der kann die seltenen Teile bei der Band vorbestellen.
Wer erinnert sich noch an die drei Franzosen!? Das erste Mal erweckten sie die Aufmerksamkeit mit ihrer selbst betitelten EP MOPA, welche 2008 herauskam. Knappe zwei Jahre später folgte das hier vorliegende Album Amen!
Damals wohl als sehr schräg und „krank“ (im positiven Sinne) empfunden, eroberten die drei Franzosen sehr schnell mit ihrem Gemisch aus Avantgarde/Noise Rock und Screamo die Musikwelt. Auf Gitarren wurde komplett verzichtet, nur Piano/Keyboard, Gesang und Schlagzeug sorgten für ein explosionshaltiges Gemisch. Live wurden die Songs auf der Bühne sitzend performt.
Wurde die Debüt-EP noch recht verhalten aufgenommen, erhielt das Debütalbum weitverbreitet glänzende Kritiken. Produziert wurde es von niemand Geringerem als Ross Robinson (Slipknot, The Cure, Korn, Sepultura).
Das Zusammenspiel in der Konstellation von Piano, Schlagzeug und Stimme klappt perfekt. My Own Private Alaska entwickeln mit dem Piano als Hauptinstrument auf Amen ein dermaßen weites Klangspektrum, was man nicht unbedingt erwarten kann. Elemente von Rock, Avantgarde, Klassik und Screamo, scheinbar gegensätzlich, vereinbaren sich wunderbar. Die Stimme von Sänger Matthieu Miegeville pendelt zwischen Schreien, gesprochenen Passagen und zartem und emotionalem Gesang. Dabei dominiert natürlich der Schreigesang und gibt den Songs das gewisse Extra. Amen enthält Songs, die voller Entrücktheit, Wahnsinn, Schönheit und Verzweiflung sind.
Da das Album vor zehn Jahren ausreichend besprochen wurde, werde ich jetzt auf die einzelnen Tracks nicht mehr eingehen. Where Did You Sleep Last Night? muss ich jedoch noch einmal explizit erwähnen. Der appalachische Folk-Song, der von so vielen Künstlern schon interpretiert wurde (für mich herausragend hierbei unter anderem Leadbelly, Bob Dylan und Nirvana). Die Interpretation dieses Songs von My Own Private Alaska gehört für mich zu den abgefahrensten und ausdrucksstärksten Interpretationen.
My Own Private Alaska spielten nach der Veröffentlichung des Albums 120 Gigs in 21 Ländern und tourten dabei unter anderem durch Russland und China. Besonderes Highlight dürfte ihr Supportact bei Metallica in Les Arènes de Nîmes gewesen sein.
Seit 2014 hörte man von der Band nichts mehr. Sie pausierte, bis man in diesem Jahr die Reunion bekannt gab. My Own Private Alaska werden im leicht geänderten Line-Up, allerdings als Quartett in Zukunft wieder auftrumpfen. Sogar von einem neuen Album ist die Rede.
Das neue Line-Up besteht aus Tristan Mocquet (Piano, Keyboard), Matthieu Miegeville (Gesang), Jordi Pujol (Schlagzeug), Mathieu Laciack (Bass, Keyboard).