Negura Bunget – ZI

“Zwischen den Jahrhunderten!“

Artist: Negura Bunget

Herkunft: Timisoara, Rumänien

Album: ZI

Spiellänge: 48:47 Minuten

Genre: Transilvanian Black Metal, Folk Metal

Release: 30.09.2016

Label: Lupus Lounge, Prophecy Productions

Link: https://www.facebook.com/negurabunget/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Keyboard, Programmierungen – Tibor Kati
Gitarre,  Gesang, Keyboards – Adrian Neagoe
Bassgitarre – Ovidiu Corodan
Gesang, Traditionelle Instrumente, Hörner, Flöten, Trompeten – Petrica Ionutescu
Schlagzeug, Perkussion, Xylophone, Hörner, Hackbrett – Gabriel Mafa
Visuelle Gestaltung – Daniel Dorobantu

Tracklist:

  1. Tul-ni-ca-rind
  2. Gradina Stelelor
  3. Brazda Da Foc
  4. Baciu Mosneag
  5. Stanciu Gruiul
  6. Marea Cea Mare

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Schwarzer, aus dem tiefen Wald kommender Nebel…oder besser gesagt: Negura Bunget haben mit ZI ihre nunmehr zwölfte Veröffentlichung seit September auf die Reise geschickt. Die Osteuropäer, die bereits seit 22 Jahren aktiv durch die Landen ziehen, verbinden Extreme Metal mit den eingänigen Melodien der Natur. Dunkle Riffs greifen in explodierende Black Metal-Attacken, die jedoch nur selten eingespielt werden. Über Lupus Lounge und Prophecy Productions gibt es in gut 50 Minuten Transilvanian Black Metal Power – wie die Truppe aus Rumänien ihre Musik selber gerne bezeichnet. Nüchtern betrachtet: Eine Mischung aus diversen traditionellen Passagen, atmosphärischer Düsternis und eben fein eingestreuten Black Metal-Akzenten.

Das Intro Tul-ni-ca-rind bleibt bis auf das Ende instrumental, während dieser sechs Minuten packen Negura Bunget ihre traditionellen Instrumente wie Flöten, Hörner und das Hackbrett aus und erzeugen dadurch ein Feeling, welches uns in vergangene Tage des tiefen Mittelalters zurückversetzt. Wer die Gruppe mal live erleben durfte, weiß, dass die Künstler auf der Bühne noch imposanter als auf Platte im Gedächtnis bleiben. Trotzdem ist ZI eine Predigt der progressiven Liederkunst, die in der Form nur wenige beherrschen. Wie eine Katze mit der Maus spielen die sechs Protaganisten mit dem Hörer. Immer wieder wird man laufengelassen, um dann im Schatten hinterher zu sprinten. Obwohl die sechs Werke wie immer lang aufgezogen die Rillen des Silberlings verlassen, bekommt man kein monotones Gefühl vermittelt. Schlacht-Geräusche, tiefe Nebelfelder auf verhangenen und feuchten Wiesen lassen genug Platz, um in eine längst vergessene Zeit einzutauchen. Highlights bilden dabei Gardina Stelelor oder Baciu Mosneag in einem Werk, das auf einem so hohen Niveau agiert, dass man eigentlich keine einzelnen Stücke hervorheben darf.

Fazit: Negura Bunget haben zurecht eine Fangemeinde in Deutschland erlangt, die immer hungrig auf einzelne Shows der Rumänen warten. Das neuste Output ZI darf auf den Bühnen unserer Republik nicht fehlen und vielleicht gibt es nächstes Jahr ein paar Festivalshows unter freiem Himmel. Solange dürfen alle Verfechter mit ZI Vorlieb nehmen, das passend zur Jahreszeit feine Eiskristalle auf die einfach verglasten Fenster zaubert.

Anspieltipps: Gardina Stelelor oder Baciu Mosneag
Rene W.
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