Opeth – Sorceress

“Atmosphäre, Atmosphäre“

Artist: Opeth

Herkunft: Stockholm, Schweden

Album: Sorceress

Spiellänge: 56:43 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 30.09.2016

Label: Nuclear Blast

Link: http://www.opeth.com/

Bandmitglieder:

Gesang –  Mikael Åkerfeldt
Gitarre–  Fredrik Åkesson
Gitarre –  Mikael Åkerfeldt
Bassgitarre – Martin Mendez
Keyboard – Joakim Svalberg
Schlagzeug – Martin Axenrot

Tracklist:

  1. Persephone
  2. Sorceress
  3. The Wilde Flowers
  4. Will O The Wisp
  5. Chrysalis
  6. Sorceress 2
  7. The Seventh Sojourn
  8. Strange Brew
  9. A Fleeting Glance
  10. Era
  11. Persephone (Slight Return)

Opeth Sorceress Cover

Seltsam ist doch die Musikwelt, einfach zu schnelllebig. Da hat man sich gerade mit Opeths letztem Album Pale Communion halbwegs angefreundet, schon bringen die Schweden ihren nächsten Brocken Sorceress unters Volk, diesmal als Einstand bei Nuclear Blast Records.

Man scheint das Fragmentarische des extremen Heritage – Steinbruchs über Bord geworfen zu haben, vielmehr hat man den Fokus auf Songstrukturen gelegt. Refrains scheinen beinahe Fehlanzeige zu sein, dennoch ist diese Abstinenz derer nicht unbedingt störend, da die Songs wunderbar melodisch vor sich hin mäandern und dabei ordentlich eine Schippe 70er Jahre Rock getankt haben (Persephone, Will O The Wisp, A Fleeting Glance), Led Zeppelin lassen grüßen. Die typischen Opeth – Gitarren finden sich im etwas flotteren Chrysalis, ansonsten finde ich den Song mit seinen ziellosen Gitarren – und Keyboardläufen ziemlich unspektakulär. Erst gegen Ende des Songs schaffen es die Schweden mit etwas gemäßigterem Tempo zu begeistern, dessen entspannte Dynamik in Sorceress 2, im Gegensatz zum druckvollen Sorceress, fortgesetzt wird. In orientalischen Rhythmen wildert man im bedrohlichen The Seventh Sojourn, um dann konfuse Melodieläufe, Gitarrensoli und Pianoklänge im anstrengenden Strange Brew zu verbraten. Folkiges folgt mit A Fleeting Glance, das mit einem finalen Pink Floyd – Gitarrensolo aufwarten kann, sehr schick und für mich der beste Song des Albums. Im Kontrast dazu und den Hörer noch scheinbar in Sicherheit wiegend ist Era, das recht harmlos beginnt, dann aber ordentlich die Muskeln spannt und extrem gutes Drumming und großartige Gitarrenläufe aufzeigt, um unbemerkt ins abschließende Persephone (Slight Return) überzugehen.

 

Fazit: Das Album ist nicht schlecht, keine Frage, aber so richtig begeistern kann mich das Ding (noch) nicht. Klar, es gibt viele tolle Momente, keine Frage, aber mich nervt der mittlerweile stets rückwärts gerichtete Blick in die 70er Jahre, in denen angeblich alles besser war. Ob man sich als Oberguru eines neuen Trends gerieren muss ist fraglich, Opeth könnten sich für meinen Geschmack fürs nächste Album locker mehr Zeit lassen, damit vielleicht das Innovative des Heritage - Sounds, die Ideen von Pale Communion und die Melodien von Sorceress endlich auf einem einzigen Opeth - Album vertreten sein werden. Aus den drei Teilen hätte man locker ein Album machen können, denn wenn man ehrlich zu sich selbst ist, waren Heritage und Pale Communion nur Experimente hin zu Sorceress.

Anspieltipps: A Fleeting Glance
Dominik B.
8
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