Powerworld – Cybersteria

“Nichts virtuell, hier ist alles echt“

Artist: Powerworld

Herkunft: Deutschland

Album: Cybersteria

Spiellänge: 60:47 Minuten

Genre: Hard Rock

Release: 24.05.2013 (D); 27.05.2013 (EU)

Label: SPV/Steamhammer

Link: http://www.facebook.com/powerworldband

Klingt wie: Voodoo Circle und Sinbreed

Produktion: MusikundWeb Studios, Hirschaid von Ilker Ersin (Mix) und Tommy Newton (Mastering)

Bandmitglieder:

Gesang – Michael Bormann
Gitarre – Andreas Rippelmeier
Bass – Ilker Ersin
Keyboard – Marco Grasshoff
Schlagzeug – Guido Gallus

Tracklist:

  1. Children Of The Universe
  2. Slave To The Powerworld
  3. Back On Me
  4. World Knows Your Secrets – Virtuality
  5. You Gotta Hold On
  6. Am I Digital? (Intro)
  7. Coast Of Tears
  8. Black Ash
  9. Like A Shadow
  10. Cybersteria
  11. You Will Find A Way
  12. Not Bound To The Evil

Powerworld - Cybersteria
Der Titel Cybersteria ist eine Kombination aus den Worten ”Cyber” und ”Hysteria” und soll laut Aussage von Gründungsmitglied Ilker Ersin versinnbildlichen, wie nahe wir im Grunde an den Visionen von George Orwell aus 1984 sind. Jeder, der online aktiv ist, kann überwacht werden. Außerdem verschwimmen bei vielen die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt, man legt sich Pseudo-Identitäten zu, hat viele Online-Freunde und verarmt doch emotional, weil man hauptsächlich allein vor dem Computer sitzt und seine virtuellen Kontakte pflegt. Rund um diese Themen drehen sich die zwölf Songs auf dem Album.

Normalerweise war David Reece als Sänger vorgesehen, die Aufnahmen hatten auch bereits begonnen. Es zeigte sich aber, dass die Vorstellungen von David Reece sich nicht mit denen von Ilker Ersin deckten, so dass man beschloss, sich im Guten zu trennen. Michael Bormann hatte bereits auf der letzten Tour von Powerworld den Gesangspart für den damaligen Sänger Andrew McDermott, der erkrankt war und im August 2011 verstarb (R.I.P.), übernommen. Außerdem war er zum Zeitpunkt der Aufnahmen von Cybersteria frei, so dass er den Job dann übernahm.

Der Opener Children Of The Universe hat mich noch etwas zweifeln lassen, ob das Album meine Erwartungen erfüllen kann. Nicht so leicht zugänglich, weil sehr komplex, und mit knapp sieben Minuten auch schon recht lang. Selbstverständlich gibt es sowohl gesangstechnisch als auch bei der Instrumentalfraktion nichts zu meckern, aber für mich kein gelungener Einstieg. Aber dann startet Slave To The Powerworld, ein richtig gutes Stück Hard Rock, das sich vorwiegend im Uptempo-Bereich bewegt. Bei Coast Of Tears wechseln sich rockige und balladenartige Passagen ab, wobei die Stimme von Michael Bormann hervorragend beide Stilarten abdeckt. Black Ash fängt leicht orientalisch angehaucht an, geht dann aber mit einem schönen Gitarrenriff weiter. Insgesamt klingt das Lied fast schon beschwingt. Der Song Like A Shadow steigt langsam ein, entwickelt sich dann aber zu einem richtig guten Stück mit Blues Rock-Einschlag. Ein weiterer Beweis für die enorme Variabilität der Band.

Im Titelsong Cybersteria wird dann zusammengefasst, worum es in diesem Album geht. Es ist ein Midtempo-Lied mit relativ komplexen aber doch noch eingängigen Songstrukturen. Hier kommt dann auch passenderweise das Keyboard mal etwas mehr in den Vordergrund. Fast schon im Gegensatz zu Cybersteria steht You Will Find A Way, ein Song mit einem schönen Gitarrensolo, der positiv stimmt. Niemals aufgeben, Chancen ergreifen, das Leben annehmen.

Fazit: Als ich gelesen hatte, dass Michael Bormann hier als Sänger aktiv ist, war mir klar, dass zumindest bei dem Part schon mal nichts schiefgehen kann. Aber er und die gesamte Band haben mich mit diesem Album einfach umgehauen. Etwas derartig Abwechslungsreiches und in jeder Hinsicht Professionelles habe ich lange nicht hören dürfen. Keine Minute Langeweile in den 60 Minuten Spielzeit. Ich drücke den Jungs von Powerworld die Daumen, dass hier viele Musikliebhaber zugreifen, denn sie haben es verdient. Anspieltipps: Slave To The Powerworld, Back On Me und World Knows Your Secrets - Virtuality
Heike L.
9
9