Artist: Satanica
Herkunft: Japan
Album: Resurrection Of Devil’s Spirit
Spiellänge: 39:48 Minuten
Genre: Heavy Metal, NWOBHM
Release: 24.07.2020
Label: Iron Shield Records
Links: https://www.facebook.com/SatanicaOfficial
www.youtube.com/user/satanicajp
Bandmitglieder:
Schlagzeug, Gesang – Ritti Danger
Gitarre, Backgroundgesang – Ozzie Alastor
Gitarre – Shee Lipps
Bass, Backgroundgesang – K.Z. Behemoth
Tracklist:
1. Resurrection
2. Bloodthirsty
3. Liar
4. Black Widow
5. Kamikaze (Instrumental)
6. Thunderstorm
7. Dark Star
8. Like A Fire
9. Deal With The Devil
Iron Shield Records sind mir durch Bands wie Delirium Tremens aus Bamberg oder die Berliner Fatal Embrace bekannt. Dementsprechend war ich, vielleicht auch aufgrund des Plattencovers und der Bandfotos, auf – im positiven Sinne – räudigen Speed/Thrash/Black Metal eingestellt, als ich den Opener Resurrection vom neuen Satanica Album zum ersten Mal durch meinen Kopfhörer jagte.
Hoppla, da lag ich aber meilenweit daneben. Resurrection Of Devil’s Spirit beginnt mit klassischem NWOBHM-Riffing, mehrstimmigen Gitarrenläufen, starken Soli und gutem Gesang von Sänger und Drummer Ritti Danger.
Der erste „oha“-Akzent wird dann direkt im folgenden Bloodthirsty gesetzt. Dem Anfangsriff von Firepower nicht ganz unähnlich, wird hier eine ziemlich coole Hommage an Judas Priest abgefeuert, die mit ihrer leicht punkingen Hook vor dem Solo für ein laut ins Zimmer gebrülltes „Geil ey!“ sorgt. Sorry, Nachbarn. 😉
Liar, der dritte Rabauke im Bunde, nimmt das Tempo etwas runter und atmet ein bisschen Trespass und endet nach knapp vier Minuten ohne einen wirklichen Höhepunkt oder ein Ausrufezeichen.
Auf der anderen Seite dient er dadurch hervorragend als Kontrast zum sich anschließenden Black Widow. Absolut kompromissloses Midtempo-Stakkato in der Strophe, eine etwas vertrackte Bridge und ein mit Doublebass unterlegter, breiter Refrain lassen den Song zum bisher besten des Albums werden. Ziemlich großes Kino!
Spoileralarm: Es wird noch besser.
Kamikaze ist ein reines Instrumental, in dem die einzelnen Musiker ihrem jeweiligen Können eine große Bühne geben. Und ja, man soll bekanntlich zeigen, was man kann. Die Harmonien am Ende wecken bei mir Erinnerungen an Helloweens Walls Of Jericho, die ich schon viel zu lange nicht mehr gehört habe. Danke für den Reminder!
Thunderstorm geht tempo- und härtetechnisch wieder mehr nach vorne, lässt eine eingängige Hook allerdings vermissen. Auf der anderen Seite gefällt mir das Old School Maiden-Riffing da schon echt gut. Genauso wie das folgende, von Night Demon geklaute inspirierte, aber richtig starke Dark Star.
Ich bin jetzt schon etwas aufgeregt, da ich in der Rezension nur noch einen Song vom (akustischen!) Höhepunkt entfernt bin. Like A Fire knödelt durch den Dirkschneider’schen Sprachgesang in der Strophe teutonisch und in mittlerem Tempo durch die Gassen und bleibt bei mir irgendwie nicht so richtig im Ohr hängen.
Aber hey, das ist zu verkraften. Handwerklich ist das alles über jeden Zweifel erhaben und man spürt in jedem Song eine totale Hingabe, Leidenschaft und einfach sehr viel Bock auf Metal.
Apropos Metal. Ich liebe Metal. Satanica lieben Metal. Verdammt, wir alle lieben Metal, sonst wären wir nicht hier.
Lange hat sich diese Liebe zur Musik nicht mehr so stark in einem Song widergespiegelt wie in Deal With The Devil. Hier passt einfach jede Note, jeder Anschlag, jedes Drum-Fill. Jede Silbe, jedes Riff, jedes Wort. Einfach alles. Und meine ursprüngliche Intention, den Song am ausführlichsten zu besprechen hat sich in Luft aufgelöst. Stattdessen belasse ich es mit einem simplen „Danke!“. Würdiger und besser hätte dieses Album nicht enden können.