Grand Magus – Sunraven

Der Schuster bleibt bei seinen Leisten

Artist: Grand Magus

Herkunft: Stockholm, Schweden

Album: Sunraven

Genre: Heavy Metal, Doom Metal, Epic Metal

Spiellänge: 35:13 Minuten

Release: 18.10.2024

Label: Nuclear Blast Records

Link: https://www.grandmagus.com/

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – JB Christoffersson
Schlagzeug – Ludwig Witt
Bass – Fox Skinner

Tracklist:

1. Skybound
2. The Wheel Of Pain
3. Sunraven
4. Winter Storms
5. The Black Lake
6. Hour Of The Wolf
7. Grendel
8. To Heorot
9. The End Belongs To You

Fünf Jahre Pause zwischen zwei Alben gab es bisher noch nicht in der Geschichte von Grand Magus. Die fleißigen Studioarbeiter legten seit ihrer Gründung 1996 (zunächst als Smack) nahezu im zweijährigen Rhythmus neues Material auf den Tisch. Hammer Of The North war 2010 der Durchbruch für das Trio aus Stockholm. Die Bandbesetzung ist äußerst stabil und seit 2012 mit dem Wechsel von Sebastian Sippola zu Ludwig Witt an den Drums unverändert. Sind das gute oder weniger gute Voraussetzungen für eine neue Scheibe? Sunraven beendet die fünfjährige Studiopause von Grand Magus.

Das 2024er-Release hat eine Besonderheit im Grand-Magus-Universum. Sunraven ist ein Konzeptalbum und widmet sich dem Gedicht Beowulf, einer uralten Geschichte von epischen Ausmaßen über Helden und Monster, Ehre und Tapferkeit, Sieg und Niederlage.

Der Auftakt liefert eine gewisse Epic, aber auch die typischen Trademarks des Trios. Skybound kommt in dreieinhalb Minuten zügig zum Punkt, an den der Nachfolger The Wheel Of Pain nahtlos anknüpft. Der epische Einschlag wird etwas ausgedehnt und im hinteren Teil ist die Nummer etwas verspielter als der Vorgänger.

Mit dem Titeltrack Sunraven gibt es einen echten Ohrwurm, sowohl von der galoppierenden Saitenarbeit wie auch vom Refrain. Was die ersten drei Stücke alle gemeinsam haben, das ist die kompakte Laufzeit von weniger als vier Minuten. Das ändert sich mit Winter Storms und The Black Lake. Winter Storms lehnt sich an Sunraven an, kommt aber als Stampfer aus den Boxen und der Refrain setzt noch einen drauf und bleibt sofort im Gedächtnis. Der doomige Part und Blake Lake zeigen, dass Black Sabbath für Grand Magus ein Einfluss ist und war. Die Herren bewegen sich zwischen Doom, Stoner und Heavy Metal, sodass sich Blake Lake wie ein kleiner Bruch zu den ersten vier Songs anfühlt.

Hour Of The Wolf startet doomig, biegt aber mit Tempo auf den Heavy-Metal-Highway. Der Unhold Grendel grüßt etwas Bass-lastiger als sein Vorgänger, bleibt aber beim Doom und Heavy Metal Mix. Über den gradlinigen Banger To Heorot geht es zum Schlusspunkt The End Belongs To You, bei dem  Grand Magus nochmals auf ihre bekannten Trademarks setzen, ohne dass der Schlusspunkt herausragt.

Grand Magus – Sunraven
Fazit
Wo Grand Magus draufsteht, da ist auch Grand Magus drin. Das Trio hat sich in mehr als 25 Jahren mit einem speziellen Sound aus Doom, Stoner, Epic und Heavy einen Namen gemacht. Diese Trademarks sind auch auf Sunraven zu finden. Auch wenn das neue Album ein Konzeptwerk ist, so funktionieren die Tracks losgelöst voneinander. Die eine oder andere Passage baut aufeinander auf, wie zum Beispiel der Einstieg mit Skybound, The Wheel Of Pain und Sunraven.
Das Filet liegt beim Titeltrack und Winter Storms. Mit Blake Lake gibt es einen kleinen Bruch zwischen dem vorderen und den hinteren Teil. Grand Magus bleiben aber im Heavy-Metal-Gewässer, auch wenn der Bass bei der einen oder anderen Nummer eine größere Bedeutung bekommt. Das Rad neu erfinden Grand Magus nicht, vielmehr bleibt der Schuster bei seinen Leisten, womit Ausfälle oder Experimente vermieden werden. Wer bisher mit der Musik des Trios seinen Spaß hatte, der wird auch mit Sunraven seine Freude haben.

Anspieltipps: Sunraven, Winter Storms und To Heorot
Franziska W.
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