Artist: Aran Angmar
Herkunft: Griechenland, Italien, Niederlande
Album: Ordo Diabolicum
Genre: Black Metal, Melodic Death Metal
Spiellänge: 42:46 Minuten
Release: 21.03.2025
Label: Soulseller Records
Link: https://www.aranangmar.net
Bandmitglieder:
Gesang – Jesse Peetoom
Gitarre – Stavros B
Bass – Simone Esperti
Schlagzeug – Alessandro Cupici
Tracklist:
1. Dungeons Of The Damned
2. Aeon Ablaze
3. Ordo Diabolicum
4. Helel Ben-Sahar
5. Crown Of The Gods
6. Chariots Of Death
7. Primordial Fire
8. Vae Victis
Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen, ich tue mich unerwartet schwer, das neue Album von Aran Angmar zu bewerten. Warum? Ordo Diabolicum ist für mich ein typisches Beispiel, wie eine Platte enttäuschen kann, im Grunde aber dennoch wirklich gut ist.
Aber der Reihe nach. Wer Aran Angmar bisher noch nicht kannte, die Band wurde 2020 von Bassist und Gitarrist Stavros Bonti gegründet und legte relativ rasch das sehr gute Debüt Black Cosmic Elements vor. 2023 folgte dann das fantastische Atavism & Dying Stars, welches später noch mal Erwähnung finden wird, und nun ist mit Ordo Diabolicum das so wichtige dritte Album am Start. Mittlerweile verteilt sich die Band in ganz Europa und die einzelnen Musiker sind in Griechenland, Italien und den Niederlanden zu Hause, was sich, wie ich finde, unüberhörbar auswirkt. Musikalisch bewegt sich die Truppe seit jeher mehr im Black Metal Bereich, ohne da komplett in die Schublade gesteckt werden zu können, denn auch etwas Melodic Death ist hier und da gut mit eingebaut. Auf der neuen Scheibe versucht die Band nun, sich etwas von den beiden Vorgängern zu lösen und setzt, nach eigenen Angaben, auf eine Kombination aus mediterraner Atmosphäre und nordischen Folk Elementen. Ich würde es eher so beschreiben, dass sich die Musik von Aran Angmar auf Album Nummer drei sehr stark an Rotting Christ orientiert und von den Griechen deutlich beeinflusst wurde. Ist an sich nicht verkehrt, es kommt halt nur darauf an, wie es umgesetzt wird.
Los geht es mit dem Opener Dungeons Of The Damned, der zu Beginn auch erst mal einen guten Eindruck macht und sich schön über die Gitarren aufbaut. Melodie, Druck und die kraftvolle Stimme von Sänger Jesse Peetoom zeigen, wie gut Aran Angmar einfach sind. Doch dann setzt im Hintergrund eine Frauenstimme ein, die mehr weinerlich als alles andere klingt und für mich den Song nur stört. Ähnlich ist es auch beim anschließenden Aeon Ablaze. Hier geht es mit Kehlgesang los, was als Intro zum Song ja noch passen mag. Aber warum dann einen weiblichen Operngesang? Bitte nicht falsch verstehen, ich habe rein gar nichts gegen neue oder andere Einflüsse. Aber das Problem, das ich bis hier habe, ist, dass diese Einflüsse die Songs irgendwie auseinanderreißen und nicht wirklich zur grundsätzlichen Ausrichtung der Melodien passen. Irgendwie hatte ich von Beginn an das Gefühl, dass die Band zu viel wollte. Vielleicht wäre es klüger gewesen, die beiden Nummern nicht hintereinander direkt als Einstieg zu setzen, sondern sie besser zu verteilen. Denn dass es auch viel besser geht, beweist man dann im Mittelteil. Das überragende Crown Of The Gods zeigt, wie sehr Rotting Christ ihre Spuren hinterlassen haben und der diesmal dezent eingebaute Kehlgesang funktioniert wunderbar. Helel Ben-Sahar ist ein ordentlicher Stampfer, ohne viel Drumherum und überzeugt genau aus diesem Grund. Beim Titelsong dachte ich mir nur: Warum nicht gleich so? Genau so hätte ich mir den Einstieg in Ordo Diabolicum gewünscht. Direkt drauflos und das Ganze dann mit einer tollen Gitarrenmelodie abgerundet. Den Abschluss macht Vae Victis, welches auch schon vorab als Videoclip zu bestaunen war und die neue musikalische Ausrichtung der Band optisch noch mal gut in Szene setzt.
Jetzt klingt das doch insgesamt etwas zu negativ, denn das, was ich eingangs schon erwähnt hatte, trifft auf das dritte Album von Aran Angmar absolut zu. Die neuen Einflüsse reißen für mich die Songs oftmals auseinander und wirken fehl am Platz. Dennoch ist das Album als Ganzes und auch die Songs für sich genommen im Grunde sehr gut, nur stören solche Dinge den Gesamteindruck etwas. Möglicherweise liegt es einfach auch nur daran, dass die Band mit dem Vorgänger Atavism & Dying Stars eine bärenstarke Platte veröffentlicht hat, auf der alle Stärken perfekt ausgespielt werden und man sich auf das Nötigste beschränkt. Natürlich verstehe ich aus künstlerischer Sicht, dass sich eine Band auch weiterentwickeln möchte, sie sollte es dann nur besser einbauen.