Silverstein + Support am 24.11.16 im Substage, Karlsruhe

“Ein wahrlich explosiver Abend!“

Eventname: Rise Up Tour

Headliner: Silverstein

Vorband(s): Memphis May Fire, The Devil Wears Prada, Like Moths to Flames

Ort: Substage Karlsruhe

Datum: 24.11.2016

Kosten: 24 € VK, 32 € AK

Genre: Metalcore, Post-Hardcore

Besucher: ca. 700 Besucher

Veranstalter: Caldera Promotions

Link: http://www.substage.de/programm-information/?aid=7T&page=tickets

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Viele Bands haben eines gemeinsam, was vielleicht Zuhörer gar nicht so genau wissen: Das Plattenlabel! Nun hat sich das Label Rise Records etwas sehr feines ausgedacht und zwar einfach mal vier Bands von ihnen zusammen auf Tour zu schicken. Die Idee alleine ist schon einmal genial, doch es wird noch besser: Die Reihenfolge, welche Band wann spielt, ist stets unterschiedlich. Immer ein neuer Headliner in einem anderen Land. Mit Silverstein, Memphis May Fire, The Devil Wears Prada und Like Moths To Flames hat Rise Records ein starkes Line-Up aufgestellt – doch kann dieses auch überzeugen?

Innerhalb Deutschlands gebührt Silverstein die Ehre als Headliner. Dennoch fällt bereits beim Publikum der doch bunte Mix an Band Shirts der jeweils Spielenden auf. Hier halt wohl jeder seinen Favoriten.

Die erste Band am Abend ist Like Moths To Flames. Und diese starten den Abend recht überraschend und können, trotz ihrer eher unbekannteren Lieder, völlig überzeugen. Bühnenpräsenz und Melodien, die zum Headbangen einladen – Like Moths To Flames liefern ab und wissen sich gut zu präsentieren und das Publikum gut einzustimmen.

Nach diesem schönen Einstieg beginnt nun das rätseln: Memphis May Fire oder The Devil Wears Prada? Beide Bands hatten sich auf dieser Tour bisher immer abgewechselt. Doch Kenner ihrer Musik erkennen bereits an den Menschen und Instrumenten, wer denn nun der nächste ist: The Devil Wears Prada! Vom Stil her ähnlich zu Like Moths To Flames, dennoch natürlich mit einer ganz anderen Note. Live scheinen die tiefen Growls und Screams weitaus präsenter als es sich auf der gespielten Platte von Zuhause anhört, doch genau das gibt ihrem Auftritt noch einmal einen besonderen Wert – eine Band, die es schafft, live noch einmal einen ganz eigenen Sound zu entwickeln. Auch Breakdowns kommen hier nicht zu kurz. Das Publikum ist noch etwas aufgeweckter und beginnt schon recht gut mitzugehen.

Und kurz danach folgt auch schon Memphis May Fire, ein ganz eigenes Highlight an diesem Abend. Waren beide Bands zuvor sich noch recht ähnlich, so sticht Memphis May Fire durch ihre Präsenz auf der Bühne sowie durch ihren besonderen Sound, der sehr viel melodischer erscheint als im Vergleich zu beiden Vorgängern, deutlich hervor. Sänger Matty Mullins sucht immer wieder den Kontakt zum Publikum, welches ihm die Songtexte fröhlich entgegen schreit. Man bemerkt, wie sehr die Band den Auftritt genießt und auch von den Fans gefeiert wird.

Nach drei sehr starken und schön harmonierenden Bands bleibt also nur noch eine: Silverstein! Die Gruppe ist, zumindest in Deutschland, bekannt, gern gesehen und geliebt – das beweist schon die plötzliche Enge vor der Bühne. Und kaum beginnt der Auftritt ist die Intensivität plötzlich fast doppelt so hoch. Es wird gesprungen, es wird gemosht und natürlich fleißig mitgeschrien – die Texte von Silverstein scheinen hier niemandem unbekannt zu sein. Silverstein sind musikalisch laut, bahnbrechend und wissen es dennoch auch mal zurück zu fahren und leise Töne spielen zu lassen, wenn auch nie für lange. Ihr Set ist lang und geht fast bis Mitternacht. Am Ende der Show werden fleißig Plektren, auch von vorherigen Bands, verteilt, sodass einige Fans am Ende noch zufriedener als sowieso schon sind.

Stilistisch passen alle vier Bands hier gut zusammen, bewegen sie sich doch im selben Genre und verstehen es dennoch, jeder für sich einen eigenen Sound zu haben. Auch die Abwechslung innerhalb der Reihenfolge macht eine solche Tour um einiges interessanter und so kann jeder Besucher, ob Fan oder nicht, zufrieden und erschöpft nach Hause gehen. Ein wahrlich explosiver Abend!