“Das Warten hat sich definitiv gelohnt“
Artist: Solution .45
Herkunft: Schweden und Finnland
Album: Nightmares In The Waking State – Part I
Spiellänge: 59:48 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 20.11.2015
Label: AFM Records
Link: https://www.facebook.com/solution.45.official und http://www.solution45.com/
Produktion: Thomas ‚Plec‘ Johannson
Bandmitglieder:
Gesang – Christian Älvestam
Gitarre – Patrik Gardberg
Gitarre – Jani Stefanovic
Schlagzeug – Rolf Pilve
Tracklist:
- Wanderer From The Fold
- Perfecting The Void
- Bleed Heavens Dry
- Winning Where Losing Is All
- In Moments Of Despair
- Second To None
- Targeting Blaze
- Alter (The Unbearable Weight Of Nothing)
- Wield The Scepter
- I, Nemesis
Gegründet im Jahr 2007 veröffentlichte die Band Solution .45 im Jahr 2010 ihr Debütalbum For Aeons Past, das von Hörern und Kritikern gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. Im Jahr 2012 spielte die Band dann beim ProgPower USA, danach wurde es ein wenig stiller um die Männer. Aber es gibt immer Ereignisse im Leben, die es nötig machen, Geplantes zu verschieben, umzudenken und sich neu aufzustellen. So war es auch bei Solution .45, was sich auch schon bei der Bandbesetzung zeigt, denn Bassist Anders Edlund ist nicht mehr dabei. Nun hat es also ganze fünf Jahre gedauert, bis Nightmares In The Waking State – Part I am 20.11.2015 über AFM Records veröffentlicht werden kann. An Untätigkeit liegt es allerdings ganz bestimmt nicht, denn wie das „Part I“ schon verrät, gibt es auch noch einen zweiten Teil, der ebenfalls bereits fertig produziert und mit Cover versehen darauf wartet, veröffentlicht zu werden. Die Männer hatten einfach zu viele gute Songs geschrieben, die sie nicht einfach in der Versenkung verschwinden lassen wollten. Man wollte es aber auch nicht wie andere Bands machen, und ein „normales“ Doppelalbum veröffentlichen, was ja im Moment ziemlich angesagt zu sein scheint. Jetzt liegt also erst einmal der erste Teil vor, um den es hier gehen soll.
Gleich mit dem ersten Song Wanderer From The Fold zeigen Solution .45, dass sie nicht daran denken, ihren Stil zu ändern. Warum auch? Dieser Melodic Death Metal mit leicht progressiver Schlagseite, veredelt von den Shouts, Growls und dem Klargesang von Christian Älvestam und der wieder einmal hervorragenden Arbeit der Instrumentalfraktion funktioniert auch auf Nightmares In The Waking State – Part I.
Sowohl das folgende temporeiche, mit richtig schön fiesen Growls versehene Perfecting The Void, das als erste Single ausgekoppelt wurde, als auch die bombastische Power-Ballade In Moments Of Despair eröffnen grandiose Klangwelten. Sehr gelungen ist auch Targeting Blaze, bei dem die Parts im Klargesang in sehr derben Kontrast zu den Growls gesetzt sind. Das sehr schöne Gitarrenspiel zu Beginn von Alter (The Unbearable Weight Of Nothing) wird ziemlich schnell von einem sehr krassen Keyboardspiel abgelöst, womit wir wieder bei den Alpträumen wären.
Auf dem Debütalbum For Aeons Past gab es mit dem sechzehnminütigen Clandestinity Now ein überlanges Stück, hier setzt man mit dem letzten Track, dem elfminütigen I, Nemesis, die Reihe fort. Wie Lava wälzt sich der doomartige Song aus den Boxen, die Growls sind wieder unendlich tief, dagegen wirken der Klargesang und selbst die Shouts fast schon engelsgleich. Nach ca. 4:30 Minuten nimmt der Song dann ein wenig Fahrt auf, und irgendwann muss ich bei dem sehr genialen Gitarrenspiel dann auch mal kurz an die Band Meshuggah denken. Das letzte Drittel nimmt dann wieder den Faden aus dem ersten Drittel auf und führt den Hörer langsam und unaufhörlich zum Ende des Albums.